Schneider Technologies zahlungsunfähig - Arbeitsplätze bedroht TÜRKHEIM/ERFURT/GERA (dpa-AFX) - Die börsennotierte Türkheimer Schneider Technologies AG SRF.FSE ist zahlungsunfähig. Der Vorstand des angeschlagenen Unterhaltungselektronik-Konzerns kündigte am Samstag Insolvenzantrag an. Er soll an diesem Montag bei den Amtsgerichten im bayerischen Memmingen und im thüringischen Gera gestellt werden. Betroffen davon seien auch die Tochter-Firmen Scheider Laser Technologies AG in Gera und die Schneider Electronics AG. Die Unternehmen der Gruppe beschäftigen nach Angaben des Konzerns rund 700 Menschen. Der Konzernumsatz 2001 belief sich demnach auf rund 235 Millionen Euro (460 Millionen DM).
Trotz intensiver Verhandlungen mit potenziellen Investoren und Aktionären habe der Finanzbedarf für die Restrukturierung und Fortführung des operativen Geschäfts nicht gesichert werden können, begründete der Vorstand den Insolvenzantrag. Nach der Bestellung eines vorläufigen Insolvenzverwalters solle versucht werden, die Arbeitsplätze zu sichern und Kunden zu halten.
Das Unternehmen ist offenbar auch an der Markteinführung einer neuen Laser-Technologie zur Video- und Datenübertragung auf große Flächen gescheitert. Bei der so genannten Laser-Display-Technologie sei es nicht mehr möglich, den kommerziellen Durchbruch zu schaffen, erklärte Vorstand Ralf Adam. Geplant war unter dem Schlagwort "Laser-TV" auch ein Produkt für den Massenmarkt als Alternative zum herkömmlichen Fernsehgerät.
Die Technik dafür war in Gera entwickelt worden. Der Geraer Forscher Christhard Deter hatte in diesem Zusammenhang 1997 den Deutschen Zukunftspreis erhalten. An der Entwicklung von Komponenten für die Laserprojektoren waren unter anderem die beiden Jenaer Unternehmen Jenoptik JEN.ETR und Carl Zeiss beteiligt. In Gera sollte eine Fertigung aufgebaut werden./ro/DP/tf/af |