Recht blauäugige Betrachtung. Medienkonzerne sind mächtige Strukturen, die meist noch mit anderen Wirtschaftszweigen und mit der Politik verzahnt sind. Oberste Priorität in einem Medienkonzern hat der Profit. Einschaltquoten und Auflagen - darüber wird in den Manageretagen geredet. Blauäugig wer da annimmt, Journalisten könnten völlig frei und von der Leber weg berichten. Was der Quote oder Auflage schadet, wird nicht gebracht. Und es wird möglichst das an Informationen weggelassen, was jenen Konzernen schaden könnte, die mit einem Medienkonzern verzahnt sind. Die Verzahnung mit der Politik und mit anderen Wirtschaftszweigen hat zur Folge, dass Medienkonzerne vielfältige Rücksichten nehmen müssen: Ein Blatt zum Beispiel, welches von Werbung für BMW lebt, kann wohl schwerlich diesem Automobilkonzern mit ernsthafter Kritik auf dessen Füsse treten. Diese Verbandelung ist wie ein filziges Dickicht. Die System-Medien existieren nicht im luftleeren Raum. Sie agieren im Wechselspiel zwischen Politikern, Banken und Konzernen. Dazu zählen auch Rüstungskonzerne. Konzerne machen "Lobbyarbeit" - d.h., sie gehen in den Parlamenten ein und aus um ihre Interessen einzubringen. Sie unterstützen jene Politiker, die deren Interessen bevorzugen und versagen jenen Politikern ihre Unterstützung, die nicht ihre Interessen wahrnehmen. In dieses Wechselspiel sind auch die staatlichen Medien eingebunden. Das sieht man letztlich daran, dass sich diese staatlichen Medien kaum in den Inhalten von den Privaten unterscheiden und dass diese gleichermassen an gleichgeschalteten Kampagnen teilnehmen (Kampagne gegen Günther Grass als dieser als Fürsprecher des Iran auftrat, Kampagnen gegen Putin aus Anlass eines Flugzeugabsturzes in der Ukraine, Medienhype gegen Ahmedinejad wegen angeblichen (nie bewiesenem) Wahlbetrug, 1:1 - Übernahme von Lügen die im Weissen Haus fabriziert werden - wie die Brutkastenlüge oder die Lüge bezügl. Massenvernichtungswaffen im Irak, Tonkinglüge usw.) Es sind keine "Dunklen Mächte" die die Hand der Journalisten führen. Es sind ganz simpel die Bosse aus Pharmaindustrie, Bankenwesen, Automobilindustrie, Rüstung, Erdölindustrie etc. welche letztlich die Tendenz der Systemmedien festlegen. Warum wird Russland von allen Systemmedien im Gleichklang verteufelt? Das ist eine interessante Frage. Es geht in dem Zusammenhang zum Beispiel um die Interessen der Rüstungsindustrie. Kann man den Parlamentariern und der Bevölkerung halbwegs glaubhaft verklickern, dass es angeblich einen mächtigen Feind gibt, dann hat man eigentlich schon den Grundstein dafür gelegt, dass die Rüstungsindustrie satte Aufträge bekommt. Auch US-Energiekonzerne zum Beispiel haben ein ganz natürliches Bedürfnis am Russland-Bashing. Sie sind betrübt, dass der europäische Markt von russischem Öl und Gas versorgt wird und sie in die Röhre schauen. Ich kann und möchte hier nur ein paar Denkanstösse für Blauäugige geben, die trotzdem sie über 20 sind, noch an die schönen Märchen von Pressefreiheit, Wahrheitssuche etc. durch Konzernmedien glauben. |