Seit vergangenen Mittwoch, den 15.06.2011 mehren sich wieder die Analysten-Kommentare und stufen die Aktie vermehrt mit "buy" ein.
So stufte die Societe Generale am Mittwoch (15.06.11) die E.ON weiterhin mit "buy" ein mit 12-Monats-Kursziel von 25,70 €. Zunächst habe das Management bei der Bekanntgabe der Erstquartalszahlen die Zielvorgaben bekräftigt. Die Prognosen standen allerdings unter der Annahme, dass die beiden nach dem Unfall von Fukushima vom Netz genommenen Atomkraftwerke nach drei Monaten wieder ihren Betrieb aufnehmen würden. Aufgrund der Entscheidung, welche die deutsche Bundesregierung im Juni getroffen habe, sei nun eine endgültige Außerbetriebnahme erforderlich.
Der Zeitraum vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen werde voraussichtlich durch einen starken Newsflow geprägt sein. So werde der deutsche Bundestag Anfang Juli die Details der neuen Energiepolitik erörtern. Nach bisherigen Berechnungen werde E.ON im Geschäftsjahr 2011 ein bereinigtes EPS von 1,62 EUR erzielen (KGV: 11,8). Für 2012 und 2013 wird eine EPS-Steigerung auf 1,94 EUR bzw. 2,19 EUR erwartet. Die Aktie von E.ON sei nun in die "Premium List" der Société Générale aufgenommen worden (Quelle: auszugsweise www.finanzen.net)
Ebenfalls am Mittwoch (15.06.2011) gab es einen Analysten-Kommentar der Citibank zu E.ON. Diese stufen die Aktie von "sell" auf "hold" hoch.
Der Markt habe sich mittlerweile die Einschätzung zu Eigen gemacht, dass der Entwicklung der Strompreise mit Vorsicht zu begegnen sei. Es werde aber immer noch der dämpfende Effekt der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz unterschätzt. Im Hinblick auf Gas gehe der Konsens immer noch von einer Rückkehr zu einer normalen Profitabilität bis 2013 aus. Dies setze 100% erfolgreiche Vertragsneuverhandlungen voraus. Insofern könne es hier nur Abwärtsrisiken geben. Die Einschätzung, dass an politischen Interventionen das Schlimmste vorüber sei, könne man nicht teilen. Wahlkampf in Deutschland über zwei Jahre, Wahlen in Spanien und Russland in 2012 könnten neue Risiken hervorbringen.
Die EPS-Schätzung für E.ON für das Jahr 2013 sei von 1,93 auf 1,89 EUR gesenkt worden. Damit liege man zwar am unteren Ende der Markterwartungen. Dies repräsentiere aber noch kein Worst Case-Szenario (Quelle: auszugsweise www.finanzen.net).
Am Freitag (17.06) noch eine Analyse von Goldman Sachs mit Einstufung "neutral" und Rücksetzung des Kursziels von 24 auf 23 €. Wesentliche Gründe dafür sind, dass die positiven Auswirkungen höherer Strompreise gegenüber den negativen Effekten aus Absicherungsgeschäften, belastenden Währungseffekten und staatliche Interventionen zu berücksichtigen sind.
Schließt bewegen auch neuerdings Gerüchte im Zusammenhang mit Gazprom den Kurs. Der russische Energieriese Gazprom erwägt den Einstieg in Stromprojekte des deutschen Eon-Konzerns. "Wir sprechen von neuen Stromkapazitäten, die in Deutschland gebaut werden sollen", so Gazprom-Chef Alexej Miller am Freitag am Rande des Wirtschaftsforums in St. Petersburg. Die Gas-Nachfrage in Deutschland werde wegen des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs schon bald steigen. Eon will zehn bis zwölf mit Strom betriebene Gaswerke bauen. Auch hier sei Gazprom zu gemeinsamen Projekten bereit, sagte Miller. E.ON hatte jedoch die Einstiegspläne der Gazprom bisher dementiert (Quelle: auszugsweise www.finanzen.net).
P&F charttechnisch bewegt sich der Kurs immer noch im Abwärtstrendkanal. Das Spread Triple Bottom vom 16.05.2011 mit einem Kurs-Abwärtspotenzial bis 19,10 € hat sich bewahrheitet. Ob das Triple Bottom vom Donnerstag (16.06.2011) mit Abwärtspotenzial bis 18,40 € erreicht, die Antwort auf diese Frage bleibt zunächst offen. Die Nachrichtenlage wie zuvor ausgeführt dürfte eine andere Kursentwicklung erwarten lassen. Dagegen steht jedoch die Erfahrung, dass die p&f Signale in mehr als 50% der Fälle näherungsweise erreicht wurden.
Für einen Wiedereinstieg wäre charttechnisch gesehen die Zeit noch nicht reif - oder anders ausgedrückt, die Kursrückschlagsrisiken sind noch zu hoch. Die Kursbewegung befindet sich weiterhin vollständig im Abwärtstrendkanal. Erst ein Überschreiten der Marke von 19,60 € würde das Vertrauen in eine Trendänderung stärken und ein Kurseinstieg über 20 € den Aufwärtstrend wegen Verlassen des Abwärtstrendkanals nachhaltig unterstreichen.
Schaun mer mal.
----------- Die Ausführungen sind nicht als Empfehlungen zu verstehen. Jeder handelt für sich und auf eigenes Risiko. An der Börse gehts zu wie im Dschungel - nur die Beute zählt. |