09.12.2009 15:16Solarbranche schöpft Hoffnung Die Solarfirmen haben nicht nur an der Börse eine schwere Zeit hinter sich. Auch die Bilanzen von Q-Cells, Solarworld und Konsorten widerspiegeln die Wirtschaftskrise. Dennoch sind die Firmen, trotz Überproduktion und Subventionskürzungen, für 2010 sehr optimistisch. Sauber und mittlerweilig auch billig. Bis vor zwei Jahren waren Solarunternehmen äußerst en vogue. Der Fotovoltaikboom in Deutschland und das EEG garantierte den Unternehmen sprudelnde Gewinne, die Solarmodule konnten sie zu fantastisch hohen Preisen auf den Markt bringen. Die Aktienkurse schraubten sich in den Himmel, wer 2003 bei Solarworld eingestiegen war, hatte 2007 ein Vermögen.
Nun, Ende 2009 von einer Krise der Branche zu sprechen, nach Kursverlusten, Umsatz- und Gewinneinbrüchen, ist jedoch verfehlt. Was passiert ist, ist die harte Landung mitten in der Wirklichkeit. Die Zeit, in der die Technologie zur Marktreife gelangte und durch staatliche Subventionen gefördert werden musste, ist weitgehend vorbei. Die Technologie ist etabliert. Etabliert haben sich ein paar große Weltmarktführer, darunter der deutsche Marktprimus Q-Cells.
Mehr zum Top-Thema Nachhaltigkeit auch 2010 gefragt Windkraft im Bann der Wirtschaftskrise Wenig Hoffnung für Biodiesel Weniger Nachfrage, steigende Kapazitäten Die vergangenen Monate waren aus betriebswirtschaftlicher Sicht für die Unternehmen ein Gang durch das Tal der Tränen. Denn während die Nachfrage binnen Jahresfrist um 40 Prozent abnahm, stiegen die Kapazitäten weltweit weiter an. Die Auslastung der Produktionsstätten betrug 2009 ganze 50 Prozent, viel zu wenig, um profitabel zu arbeiten. Die enorme Überproduktion brachte die Preise unter Druck, auf dem wichtigen Markt Spanien brach die Nachfrage zusammen, weil die Regierung die Subventionen drastisch kürzte, und die Banken mit der Vergabe von Krediten zögerten.
Der Markt bereinigt sich Derzeit bereinigt sich der Markt, Solar 2 und Sunline meldeten bereits ihren Bankrott, andere Unternehmen werden noch vom Markt verschwinden. Die, die bleiben, werden mittelfristig von der Krise profitieren. Solarworld-Chef Frank Asbeck sagte jüngst, 2009 sei für die Solarfirmen das Jahr gewesen, um "Kosten sehr genau anzuschauen". Das ist noch sehr milde formuliert. Branchenführer Q-Cells musste mehrere Anlagen schließen, Hunderte Mitarbeiter entlassen und einen Milliardenverlust melden.
Solarenergie Windkraft Biodiesel Solarbranche schöpft Hoffnung Die Solarfirmen haben nicht nur an der Börse eine schwere Zeit hinter sich. Auch die Bilanzen von Q-Cells, Solarworld und Konsorten widerspiegeln die Wirtschaftskrise. Dennoch sind die Firmen, trotz Überproduktion und Subventionskürzungen, für 2010 sehr optimistisch. [mehr] Die Kostendisziplin dürfte sich 2010 auszahlen. Zwar sollten die Preise weiter fallen, aber gleichzeitig wird der Markt, positiven Branchenstudien zu Folge, jährlich um 30 Prozent wachsen. Das sind grandiose Wachstumsaussichten für die großen Player aus Deutschland, die sich auf den wachsenden Weltmärkten, vor allem USA und China, große Chancen ausrechnen.
SOLAR MILLENNIU...
29.36-0.91-3.00%Dass das Thema Solarenergie nicht mehr ein von den großen Industriekonzernen belächeltes Nischenprodukt ist, beweisen die jüngsten Übernahmen. Siemens und Bosch verstärkten sich schon auf dem Gebiet, RWE investiert massiv in Sonnenenergie, und auch die Ölkonzerne, die ihre Geschäftsgrundlage in ein paar Jahrzehnten verloren haben werden, pumpen Milliarden in die Förderung von Wind- und Solarenergie.
Das neueste Hype-Thema, Strom aus der Wüste – Stichwort Desertec - mit Hilfe der so genannten Solarthermie, wird auch von den großen Konzernen in Anspruch genommen. Die kleine Firma Solar Millennium profitiert davon. Der Solarthermiespezialist, erwartet ein Plus bei Umsatz und Ergebnis von 50 Prozent im laufenden Geschäftsjahr. Der Aktienkurs hat sich seit März verfünffacht.
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