Börsen in Europa:Terroralarm in London belastet Stimmung
Die europäischen Aktienmärkte müssen bis zum Donnerstagnachmittag ihre Zugewinne weitgehend abgeben. Besonders der heutige Terroralarm in London belastet die Stimmung. Auf der Währungsseite ist vor allem die Entscheidung des chinesischen Notenbank den Yuan nicht mehr vollständig an den Dollar zu koppeln, sondern zukünftig an einen Währungskorb, von Interesse. Im Fokus stehen heute viele Unternehmenszahlen. Besonders die Telekom-Ausrüster Nokia und Ericsson standen dabei im Blickpunkt der Anleger. Daneben meldete auch Danone heute erfreuliche Zahlen. In der Folge legte die Aktie abermals deutlich zu, nachdem bereits in den letzten Tagen Übernahmegerüchte seitens Pepsi für Kurssprünge gesorgt hatten. Weitere Zahlen kamen von Iberdrola, Banco Popular Espanol und Logitech.
Indexstände (16.49 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 3.297,01 (-0,21 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.091,45 (-0,32 Prozent)
EURONEXT 100: 750,40 (+0,12 Prozent)
FTSE 100 (London): 5.207,40 (-0,15 Prozent)
CAC 40 (Paris): 4.420,56 (+0,05 Prozent)
MIB30 (Mailand): 33.420 (-0,13 Prozent)
IBEX35 (Madrid): 9.998,70 (-0,08 Prozent)
SMI (Zürich): 6.483,91 (-0,41 Prozent)
ATX (Wien): 3.066,12 (-0,19 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der finnische Mobiltelefonhersteller Nokia Corp. (ISIN FI0009000681/WKN 870737) verbuchte im zweiten Quartal aufgrund stark gestiegener Absatzzahlen bei Handys einen Gewinnanstieg. Wie der weltweit größte Hersteller von Mobiltelefonen am Donnerstag bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 1,00 Mrd. Euro, nach 888 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Dabei konnte der Geschäftsbereich Multimedia nach einem operativen Verlust von 64 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf vergleichbarer Basis einen Gewinn von 126 Mio. Euro ausweisen. Im Mobilfunksegment war das operative Ergebnis hingegen mit 789 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 802 Mio. Euro) leicht rückläufig. Beim Gewinn vor Steuern und Minderheiten verzeichnete Nokia einen Anstieg von 1,02 Mrd. Euro auf 1,11 Mrd. Euro. Der Nettogewinn kletterte von 695 Mio. Euro bzw. 15 Cent je Aktie auf 799 Mio. Euro bzw. 18 Cent je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 19 Cent erwartet. Beim Konzernumsatz verbuchte Nokia eine Steigerung von 6,46 Mrd. Euro auf 8,06 Mrd. Euro, wobei insbesondere der Mobiltelefonbereich zu der deutlichen Ergebnisverbesserung beitrug. Hier verzeichnete man einen Erlösanstieg von 4,05 Mrd. Euro auf 4,86 Mrd. Euro. Insgesamt konnten weltweit 60,8 Millionen Handys abgesetzt werden, nach 45,4 Millionen im Vorjahresquartal. Besonders starke Zuwachsraten hatten dabei die Absatzmärkte in China 7,4 Millionen nach 4,2 Millionen Handys) sowie in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (27,8 Millionen Handys nach 17,8 Millionen in der Vorjahresperiode) zu verzeichnen. Für das dritte Quartal stellt Nokia einen Gewinn in Höhe von 14 bis 17 Cent je Aktie in Aussicht, nach 15 Cent je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten rechnen für das laufende Quartal mit einem EPS von 20 Cent. Die Umsatzschätzung des Konzerns liegt bei 7,9 bis 8,2 Mrd. Euro, während Marktbeobachter einen Erlös von 8,2 Mrd. Euro erwarten.
Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson (ISIN SE0000108656/ WKN 850001) meldete am Donnerstag, dass sein Gewinn im zweiten Quartal um 18 Prozent gestiegen ist, was auf Kostensenkungen und eine höhere Nachfrage nach seinen Produkten zurückzuführen ist. Wie der weltgrößte Hersteller von Mobilfunknetzwerken mitteilte, lag der Nettogewinn bei 5,8 Mrd. Schwedischen Kronen (SEK), nach 5,0 Mrd. SEK im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 18 Prozent auf 38,4 Mrd. SEK. Analysten waren im Vorfeld von einen Gewinn von 3,25 Mrd. SEK und Erlösen von 35,11 Mrd. SEK ausgegangen. Für 2005 rechnet der Konzern nun damit, dass die weltweite Industrie für mobile Netzwerke gegenüber 2004 moderat wachsen wird, nachdem man ursprünglich ein leichtes Wachstum in Aussicht gestellt hatte.
Der französische Nahrungsmittelkonzern Groupe Danone S.A. (ISIN FR0000120644/ WKN 851194), dessen Aktien zuletzt aufgrund von Spekulationen über ein Übernahmeangebot der amerikanischen PepsiCo Inc. (ISIN US7134481081/ WKN 851995) deutlich zulegen konnten, meldete am Donnerstag für das erste Halbjahr einen Gewinnrückgang um 37 Prozent. Nachdem für die US-Sparte DS Waters bereits zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten eine Wertberichtigung vorgenommen werden musste, fiel der Nettogewinn von 547 Mio. Euro im Vorjahr auf nun 347 Mio. Euro. Analysten hatten einen Gewinn von 512 Mio. Euro erwartet. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres von 6,26 Mrd. Euro auf 6,44 Mrd. Euro. Der Wert von DS Waters wurde um 200 Mio. Euro nach unten korrigiert, nachdem bereits Ende des vergangenen Jahres eine Abschreibung um 600 Mio. Euro getätigt worden war.
Der spanische Energieversorger Iberdrola S.A. (ISIN ES0144580018/ WKN 851357) verbuchte im ersten Halbjahr aufgrund der starken Entwicklung im internationalen Geschäft sowie im Segment "Erneuerbare Energien" einen Gewinnanstieg von 12,5 Prozent. Wie der zweitgrößte spanische Energieversorger am Donnerstag bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr bei 1,11 Mrd. Euro, nach einem EBIT von 1,01 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich von 875 Mio. Euro auf 966 Mio. Euro, während man beim Nettogewinn einen Anstieg von 580 Mio. Euro auf 653 Mio. Euro vorzuweisen hatte. Analysten hatten im Vorfeld lediglich einen Nettogewinn von 638 Mio. Euro erwartet. Der Gewinn je Aktie verbesserte sich von 0,64 Euro auf 0,72 Euro. Der Konzernumsatz kletterte von 4,15 Mrd. Euro auf 5,42 Mrd. Euro.
Die spanische Banco Popular Espanol S.A. (ISIN ES0113790234/ WKN A0ETZ1) konnte im zweiten Quartal aufgrund gesteigerter Nettozinseinnahmen beim Ergebnis deutlich zulegen. Wie das Kreditinstitut am Donnerstag bekannt gab, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 426,2 Mio. Euro, nach 389,8 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Beim Nettogewinn verzeichnete die Banco Popular einen Anstieg von 185,3 Mio. Euro auf 213,9 Mio. Euro. Wesentlichen Anteil an dem Ergebnisanstieg hatte dabei die Nettozinsseinnahmen welche im Vergleich zur Vorjahresperiode von 438,1 Mio. Euro auf 485,4 Mio. Euro kletterten. Die Gesamteinnahmen steigen von 620,9 Mio. Euro auf 673,0 Mio. Euro.
Die schweizerische Logitech International S.A. (ISIN CH0021655334/ WKN A0ER25), ein Hersteller von Computer-Pheripheriegeräten, meldete am Donnerstag, dass sie Gewinn und Umsatz im ersten Quartal klar steigern konnte, womit die bisher besten Ergebnisse in einem ersten Quartal erzielt wurden. Der Nettogewinn lag damit bei 22,4 Mio. Dollar, nach 18,9 Mio. Dollar im Vorjahr. Der operative Gewinn erhöhte sich um 17 Prozent auf 25,2 Mio. Dollar. Der Umsatz erreichte im Berichtszeitraum 335 Mio. Dollar, gegenüber 267 Mio. Dollar im ersten Quartal des letzten Geschäftsjahres. Die Erlöse kletterten damit um 26 Prozent und legten bereits zum 27.sten Quartal in Folge prozentual zweistellig zu. Die Bruttomarge belief sich auf 32,1 Prozent (Vorjahr: 34,1 Prozent). Für das laufende Geschäftsjahr zum 31. März 2006 bestätigte der Konzern seine Prognosen. Er rechnet demnach weiterhin mit einem 15-prozentigen Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis sowie einer Bruttomarge am oberen Ende der Spanne von 32 bis 34 Prozent.
Gruß Moya  |