Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Bolsonaro oder Lula besser wären. Die 45 Dollar von damals kann man kaum mit heut vergleichen, weil die Anzahl der Aktien sicher eine andere war, und auch das gesamte Makoökoniomische Umfeld.
Für Bolsonaro spricht, dass er PBR privatisieren will. Das wäre gut, denn dann kann die Regierung nicht mehr mitmischen und es kehrt Ruhe ein. Jedoch will Bolsonaro auch massiv die Preise diktieren, und würde bei einer Privatisierung sicher irgendwelche Zusatzregeln in die Geschäftsordnung schreiben lassen...
Für Lula spricht, dass er sich damals ordentlich die FInger verbrannt hat und daher ggf. einen großen Bogen um PBR macht. Andererseits hat er in Interviews immer wieder betont, dass er lieber mehr staatliche Kontrolle der kritischen Betriebe (Energie, Post, Öl) hätte und eine Privatisierung verhindern oder rückgängig machen will.
Die aktuell extrem günstige Bewertung reflektiert genau diese politische Unsicherheit. Keiner weiß, ob PBR in einem halben Jahr dazu verdonnert wird, Benzin und Diesel unterhalb der Erzeugungskosten zu verkaufen, oder zumindest deutlich unter Markpreisen. Ich persönlich glaube kaum, dass PBR gezwungen werden wird, Verluste durch den Verkauf von Treibstoff zu machen, aber sehe eine realistische Chance, dass der Preispolitik ein Deckel verpasst wird.
Zwei Board Member haben jüngst vorgeschlagen, die Preise für 45 Tage einzufrieden, wenn die Regierung dafür die aktuelle Besetzung des Boards beibehält. Das halte ich für einens ehr guten Kompromiss. Die Preise sind jetzt schon so hoch, dass massive Gewinne erzielt werden. Selsbt, wenn die Treibstofpreise wieder 10-15% sinken, sind sie noch auf oder über dem Niveau von Q1, und wir wissen alle, wie hoch der Gewinn da war. Ich habe lieber politischen Frieden und hohe Gewinne als politische Unruhe und noch höhere Gewinne, die dann aber unsicher sind! |