MARKTUMFRAGE/DAX wahrt Chance auf Jahresendrally 09.11.2004 13:39 Headlines Aus technischer Sicht hat der DAX seine Chance auf eine Jahresendrally gewahrt. Die Grundlage dafür hat die sehr gute Performance der Vorwoche gebildet, per Wochenchart wurde die Flaggenformation via Wochenschlusskurs verlassen. Als ein
erstes Signal für eine bevorstehende Rally könnte nach Aussage eines technischen Analysten gewertet werden, wenn der Index seine seit Anfang des Jahres fallenden Hochs herausnimmt. Dass sich nach Kurszulagen von 90 Prozent vom Tief 2003 bis zum Hoch 2004 ein monatelanger Konsolidierungsbedarf angestaut habe, stelle keine Überraschung dar. Positiv sei zu werten, dass in dieser Zeit die Tiefs über den vorherigen ausgefallen seien.
Wird die Aufwärtsbewegung von März 2003 bis September 2003 als Grundlage für eine Projektion in die Zukunft genommen, stellt sich heraus, dass die lange umkämpfte Marke bei 4.020 Punkten eine 23,6%-Fibo-Marke dieser ersten Bewegung darstellt. Eine nächste Zielzone für den DAX errechnet sich nach Aussage von Thomas Nagel, technischer Analyst bei Equinet AG, an der 38,2%-Projektionsmarke, die bei 4.236 Punkten liegt. Nach Aussage des Analysten
reicht es nicht, das bisherige Jahreshoch bei 4.175 Punkten herauszunehmen. Nach unten habe der Index dagegen genügend Luft, bis sich das technische Bild deutlich verschlechtere. Im Bereich 3.870/90 Punkten verlaufe sowohl die Aufwärtstrendlinie resultierend aus dem Tief 2003 und August 2004 als auch die 90 Tage Linie. Auf dem Weg dorthin müsse zusätzlich die 200-Tages-Linie bei aktuell 3.934 Punkten unterschritten werden.
Nach dem False-Breakout über 4.078 Punkten gibt es nach Aussage des technischen
Analysten Marcel Mussler auf kurze Frist erste Anzeichen für eine kleine Topbildung, die nach dem Freitagsreversal per Wochenauftakt bestätigt wurde. Positive Intermarket-Einflüsse kämen von den US-Indizes, die noch keine False-Breakouts und Reversals gebildet, sondern am Montag einen trendbestätigenden Konsolidierungstag hingelegt hätten. Für den DAX gebe es daher gute Gründe, dass er einige Tage für das Thema Topbildung benötige. Sollte ihm ein Ausbruch über 4.078 Punkte gelingen, dürfte ein erneuter Angriff
auf das Hoch der Vorwoche erfolgen. In diesem Fall sei unbedingt auf ein mögliches False-Breakout über den flachen Abwärtstrend bei 4.110 Punkten zu achten. Nach unten biete sich das letzte Zwischentief bei 4.013 Punkten als erstes Konsolidierungsziel an. Ein Verkaufsignal werde erst mit dem Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends bei 3.885 generiert, heisst es.
Die technischen Analysten der DZ Bank erwarten eine schwache Konsolidierung auf
hohem Niveau. Der DAX sei mit einem Doji in die Woche gestartet und habe charttechnisch betrachtet nach dem ""Mini-Reversal"" vom Freitag eine Konsolidierung eingeleitet. Dass diese bislang auf hohem Niveau vollzogen werde, deute auf einen intakten dynamischen Aufwärtstrend hin und sei positiv für den weiteren Verlauf. Vor einem Angriff auf das Jahreshoch bei 4.175 Punkten sei mit dem Test der Unterstützung um 4.000/10 Punkte zu rechnen. Sollte die Konsolidierung oberhalb der wichtigen charttechnischen Unterstützung
und dem 38,2%-Retracement des tertiären Aufwärtstrends stattfinden, könnte von einer Fortsetzung des Trends und entsprechenden Tests der Jahreshochs ausgegangen werden.
Verglichen mit dem S&P-500-Index erreichte der Stoxx-50 nicht ganz die Performance, schlägt aber den Dow Jones im bisherigen Jahresvergleich. Bei knapp 2.770 und 2.800 Punkten liegen nach Aussage des technischen Analysten Manfred Wolter von der Landesbank Rheinland-Pfalz die Widerstände, resultierend
aus den bisherigen Hochs. Der seit Mitte August bestehende Aufwärtstrend liesse
Luft für weitere Kursgewinne. Bei den Oszillatoren fordert nach Einschätzung von Wolter der scharfe Kursanstieg seit Ende Oktober mit Divergenzen und Überhitzungserscheinungen seinen Tribut. Weitere Gewinne mit dieser Schlagzahl wären nur möglich, wenn die beherzten Vorgaben seitens des S&P-500 alle anderen
grossen Indizes zu neuen Jahreshöchstständen animierten. Vor diesem Hintergrund
dürfte die steile Trendunterstützung eher früher als später fallen, brenzlig würde es erst bei Schlusskursen unter 2.720 Punkten.
Gruß Pichel |