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Yukos droht Bankrott!
Seite 7 von 12
neuester Beitrag: 24.04.21 23:53
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eröffnet am: | 20.04.04 17:08 von: | geldschneide. | Anzahl Beiträge: | 277 |
neuester Beitrag: | 24.04.21 23:53 von: | Kerstinvswx. | Leser gesamt: | 46951 |
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Medienberichten zufolge sei die Freigabe der Konten widerrufen worden. Der Zugang zu den Konten zur Finanzierung der laufenden Aktivitäten wäre illegal. Diese Entwicklung komme überraschend.
Man wäre sehr überrascht, wenn Yukos` Produktion gestoppt würde, da die externen politischen Auswirkungen zu groß wären. Transneft könnte den Öltransport stoppen, sobald Yukos die Zahlungen einstellen würde. Die Lieferungen im August seien alle bezahlt worden. Allerdings seien die Vorauszahlungen für den Transport im September mit Zweifeln behaftet. Nach Ansicht der Analysten erscheine eine Unterbrechung der Lieferungen für mehr als einige Tage, im schlimmsten Fall für Wochen nicht wahrscheinlich.
Nach Ansicht der Analysten werde der letztendliche Wert der Yukos-Aktie zum größten Teil vom Verkaufspreis für YuganskNG bestimmt. Dieser Preis werde eine politische Entscheidung.
Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten von Renaissance Capital für die Yukos-Aktie bei ihrer Empfehlung "Halten".
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HB MOSKAU. „Das bringt unser Geschäft definitiv in Gefahr“, hieß es am Freitag aus den Kreisen. Gerichtsvollzieher hätten insgesamt 900 Mill. Dollar zur Begleichung von Steuerschulden des angeschlagenen Konzerns eingezogen. In dieser Summe seien allerdings auch frühere Abbuchungen von 753,7 Mill. Dollar enthalten. Am Donnerstag seien noch einmal rund 150 Mill. Dollar abgebucht worden, hieß es weiter.
Der Kurs der Yukos-Aktie brach nach Bekanntwerden der Beschlagnahme vorrübergehend um 15 % ein. Am Nachmittag notierte das Papier leicht erholt bei 109,51 Rubel, was einem Abschlag von 7,74 % entspricht. Yukos hat mehrfach selbst davor gewarnt, dass die Firma zum Konkurs gezwungen sein könnte, wenn sie wie von den Behörden verlangt bis Ende August Steuerschulden für 2000 in einer Gesamthöhe von rund 3,4 Mrd. Dollar zahlen muss. Nach eigenen Angaben kann Yukos bis dahin lediglich 1,8 Mrd. Dollar aufbringen.
Offiziell machte Russlands größter Ölkonzern am Freitag keine Angaben zur aktuellen Höhe seiner Bankguthaben. „Alles was wir sagen können ist, dass uns keine neuerliche Anordnung des Gerichts zum Einfrieren unserer Konten vorliegt“, sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Vom zuständige Gericht war keine Stellungnahme zu erhalten.
Am Mittwoch hatte ein Gerichtsvollzieher die Freigabe eines Teils der Yukos-Konten zur Finanzierung des Tagesgeschäfts und der Exporte genehmigt. Nur einen Tag später nahm wurde die Freigabe jedoch wieder zurückgenommen, nachdem das russische Justizministeriums sie für nicht rechtmäßig erklärte.
Yukos hatte wiederholt erklärt, mindestens 400 Mill. Dollar auf seinen Konten zu benötigen, um die Ölproduktion sicherzustellen. Der Konzern hat nach eigenen Angaben die Transportkosten an den Pipeline-Betreiber Transneft für August im Voraus bezahlt. Jetzt gelte es bis Mitte des Monats die Exportkosten für September aufzubringen. Die Kosten für den Bahntransport habe Yukos hingegen nur bis zum 10. August vorfinanziert. Sollte dieser Transportweg entfallen, sei der Konzern möglicherweise gezwungen, seine Fördermenge zu reduzieren. Für die Zwischenlagerung von Ölfässern gebe es nicht genügend Kapazitäten.
HANDELSBLATT, Freitag, 06. August 2004, 16:52 Uhr
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Ich bin leidr nicht mitdabei-zu viel Politik
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Beschlagnahme von Yukos-Förderbetrieb
MOSKAU (dpa-AFX) - Nach Monaten der Niederlagen hat der russische Ölkonzern Yukos im Streit mit den Behörden um Steuernachforderungen erstmals einen wichtigen Sieg vor Gericht errungen. Ein Moskauer Schiedsgericht erklärte die Beschlagnahme des wichtigsten Yukos-Förderbetriebs, Juganskneftegas, durch Gerichtsvollzieher für gesetzeswidrig. Der Schritt vom 14. Juli müsse sofort rückgängig gemacht werden, entschied der Richter am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax.
Zur Bedienung der Steuerschuld in Höhe von umgerechnet 2,8 Milliarden Euro sei ein Zwangsverkauf des Förderbetriebs nicht vorrangig. Zuvor müssten andere Möglichkeiten der Rückzahlung ausgeschöpft werden. Der Yukos-Konzern hatte in der Vergangenheit unter anderem angeboten, seinen Anteil am russischen Ölkonzern Sibneft zu verkaufen. Die Behörden waren darauf nicht eingegangen. Gegen das Urteil des Moskauer Schiedsgerichts vom Freitag kann Berufung eingelegt werden.
Die Ankündigung der Gerichtsvollzieher, Juganskneftegas aus dem Yukos-Konzern herauszuschlagen und zu veräußern, hatte international für Empörung gesorgt. Juganskneftegas verfügt über 70 Prozent der Yukos-Reserven und fördert 60 Prozent des Öls. Der Betrieb ist nach Analystenschätzung derzeit mehr als 13 Milliarden Euro wert. Der nach Förderzahlen 2003 größte russische Ölkonzern Yukos wäre mit einem Verkauf seines wichtigsten Förderbetriebs praktisch zerschlagen.
In Russland galt es bislang als sicher, dass der Kreml den Prozess gegen den Yukos-Konzern steuert. Nach Ansicht von Experten will der Staat die Yukos-Vermögenswerte umverteilen, um wieder die Kontrolle über die Erdöl-Ressourcen zu erlangen. "Ginge es dem Staat nur um die Steuern, hätte man eine Umschuldung der Steuernachforderungen zu einem sehr interessanten Zinssatz oder aber den Verkauf der Sibneft-Anteile genehmigt", schrieben Analysten der Investmentgesellschaft Troika Dialog in einem am Donnerstag veröffentlichten Branchenüberblick./sv/DP/zb
Quelle: dpa-AFX
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Aktien aus dem Rohstoffsektor bergen Risiken – Keine Bankenkrise zu erwarten
Heute mit Jürgen Kirsch Osteuropa-Fondsmanager
Griffin Capital Management London
Herr Kirsch, der russische Aktienmarkt war in den vergangenen Jahren der Börsenstar schlechthin. In letzter Zeit gerät das Land jedoch nur noch negativ in die Schlagzeilen. Spätestens nach der jüngsten Krise um die Ölgesellschaft Yukos ist das Vertrauen stark angekratzt. Wie gross ist der Schaden?
Der Schaden ist nicht unerheblich. Wichtig ist jedoch, zwischen kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen zu unterscheiden. Kurzfristig gibt es eine Vertrauenskrise, und das Russlandrisiko sowie die Volatilität im Markt haben sich erhöht. Bereits seit Beginn der Krise bin ich der Meinung, dass die Ereignisse langfristig gut für Russland sind. Die Yukos-Affäre verkörpert erstens die Eliminierung von Oligarchen aus der Politik, zweitens die Durchsetzung von Recht und Ordnung und drittens Steuerdisziplin.
Ist die jüngste Entwicklung nicht ein Rückschlag für den gesamten Privatisierungsprozess?
Ja, doch das Problem ist, dass die Entstaatlichung damals überhaupt nicht funktioniert hat. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Prozess von vielen als legalisierter Diebstahl bezeichnet wurde. Das heisst zwar nicht, dass die Privatisierungen alle rückgängig gemacht werden sollen. Das würde zu völligem Chaos führen. Doch es scheint schon der Fall zu sein, dass sich die Regierung vorgenommen hat, gewisse Fehler im Nachhinein noch zu korrigieren.
Was heisst das für Russland? Wohin wird sich das Land in den nächsten Monaten bewegen?
Die Yukos-Affäre ist noch nicht ausgestanden. Es wird noch mehr Schlagzeilen geben, was wiederum die Volatilität fördert. Durch die Bereitschaft von Michail Chodorkowski, Aktienpakete, wenn auch gegen Bezahlung, aufzugeben, ist eine Lösung des Falls Yukos aber näher gekommen. Es bleibt abzuwarten, ob Yukos eine Ausnahme war oder ob auch andere Firmen unter Beschuss kommen. Weitere Fälle werden sich wohl nicht ganz so direkt in der Öffentlichkeit abspielen, doch ich denke schon, dass es Druck auf andere Oligarchen geben wird. Denkbar sind Massnahmen wie erhöhte Steuerabgaben oder Spenden für wohltätige Zwecke.
Welche Unternehmen sehen Sie in Gefahr?
Sämtliche Firmen aus dem Rohstoffsektor sind gefährdet, denn besonders in diesem Bereich haben die Oligarchen vor rund acht Jahren für sehr wenig Geld grosse Unternehmen gekauft. Sie haben sich damit die wertvollen Bodenschätze, die damals in Staatseigentum waren und in gewisser Weise der Bevölkerung gehörten, gesichert. Diese erhebliche Ungerechtigkeit soll nun von der russischen Regierung so weit es geht abgeschwächt werden.
Heisst das, auch Lukoil muss mit ernsten Konsequenzen rechnen?
Ja, auch der Ölkonzern Lukoil könnte unter Beschuss geraten. Doch Lukoil ist sicherlich weniger gefährdet als andere. Das Management des Unternehmens hat anscheinend sehr gute Kontakte zum Kreml und war in der Vergangenheit nicht ganz so aggressiv in Sachen Steueroptimierung wie Yukos oder auch Sibneft.
Sollte der Anleger Lukoil nicht dennoch meiden?
Nicht unbedingt. Lukoil wird von vielen Anlegern wegen der Kontakte zum Kreml derzeit als sicherer Hafen betrachtet. Ein gefährdetes Unternehmen ist allerdings Sibneft oder auch der Metallgigant Norilsk Nickel.
Ist Russland angesichts der grossen Probleme nur noch für den Hochrisiko-Anleger geeignet?
Das würde ich nicht sagen. Es kommt immer auf die Bewertung des einzelnen Unternehmens an. Für Lukoil beispielsweise prognostizieren mit Blick auf die fundamentale Bewertung viele Analysten noch enorme Kursgewinne. Ich bin davon allerdings nicht überzeugt und halte das Unternehmen auf dem jetzigen Kursniveau für fair bewertet. Ich bin jedoch nach wie vor von Russland als Anlageland überzeugt. Die makroökonomische Dynamik ist äusserst günstig. Ich setze auf den Bankensektor, darunter beispielsweise Sberbank, die noch zu mehr als 50% in Staatsbesitz ist und keine Beteiligungen von Oligarchen hat. Sie profitiert erheblich vom enormen Wirtschaftswachstum. Weiter setze ich auf den Mobilfunksektor. Diese Unternehmen wurden erst in den letzten sieben Jahren mehr oder weniger aus dem Nichts aufgebaut und sind ebenfalls nicht von Oligarchen abhängig. Unsere Favoriten im Mobilfunksektor sind Mobile Telesstems und Vimpelcom.
Sie empfehlen Banken. Doch gerade in den letzten Tagen mussten einige russische Finanzinstitute ihre Schalter schliessen. Bahnt sich da nicht eine Bankenkrise an?
Wenn man westliche Zeitungen liest, könnte man das so interpretieren. Ich würde es allerdings nicht überbewerten. Es hat in den letzten Tagen Liquiditätsprobleme gegeben. Vor vielen Banken standen die Kunden Schlange, um ihre Spareinlagen abzuheben. Doch Panik ist fehl am Platz. Die Zentralbank hat einige Banken geschlossen, die entweder in Geldwäscherei verwickelt waren oder Auflagen nicht erfüllen konnten. Das ist ein richtiger Schritt. Es gibt viel zu viele Banken in Russland. Besonders kleine unterkapitalisierte Banken müssen verschwinden. Das Problem in den vergangenen Tagen war, dass die Zentralbank etwas unvorsichtig und aggressiv agierte und dadurch unter der Bevölkerung Angst auslöste. Die russische Notenbank hat jedoch so viel Munition, um Liquidität in den Markt einzuschiessen, dass schlimmere Konsequenzen für den Bankensektor auszuschliessen sind.
Ein Grund, warum der Aktienmarkt so gut lief, waren die Investitionen inländischer Anleger. Ziehen diese jetzt ihr Kapital ab?
Momentan verkaufen die Inländer russische Aktien. Das ist auf die Liquiditätslage zurückzuführen. Die Banken müssen wegen der Abflüsse von Spareinlagen Liquidität kreieren.
Birgt das für den Markt nicht Gefahren?
Kurzfristig wirkt sich das sicherlich ungünstig aus. Doch die Kurseinbussen sind bereits Tatsache und die Kapitalabzüge schon berücksichtigt.
Wo wird der russische Aktienmarkt in einem Jahr stehen?
Es ist durchaus möglich, dass der Markt zunächst nochmals 5 bis 10% fällt. Das hängt vom weiteren Verlauf der Yukos-Affäre ab. Doch wenn sie vom Tisch ist, gehe ich davon aus, dass der Markt wieder an Stärke gewinnt und in zwölf Monaten 10 bis 20% höher steht als heute.
Was bedeutet die Krise in Russland für internationale Unternehmen wie BP und BASF, die gross in Russland engagiert sind?
Die Firmen, die bereits in Russland aktiv sind, wird die Volatilität nicht zu sehr beunruhigen. Den Druck, der auf die Oligarchen ausgeübt wird, werden internationale Grosskonzerne wie BP nicht zu spüren bekommen. Abschreckend wirken die Vorfälle jedoch auf neue Investoren, die in Russland, besonders im Ölsektor, investieren möchten. Yukos oder Sibneft sind im Moment nicht übernehmbar, da niemand genau weiss, welchen Wert die Unternehmen noch haben.
Warum sollte der Anleger überhaupt auf Russland setzen, wenn er beispielsweise in China investieren kann?
Das Wirtschaftswachstum in Russland beträgt über 7%, der Leistungsbilanzüberschuss 9%, die Inflation 10% und der Haushaltüberschuss dieses Jahr auf Grund der hohen Ölpreise 2% . Das ist eine makroökonomische Dynamik, die Sie in anderen Märkten, China bildet da eine Ausnahme, nicht finden. Das Bewertungsniveau vieler Aktien ist, verglichen mit dem Wachstum, das wir in den Unternehmen sehen, äusserst attraktiv. Dennoch ist natürlich nicht wegzudiskutieren, dass der Markt Risiken birgt.
Ist Yukos ein russischer Sonderfall, oder sind ähnlich gelagerte Vorgänge auch in anderen Schwellenmärkten zu erwarten?
Das ist eine rein russische Angelegenheit. Ein grosser Teil der russischen Wirtschaft wird von sechs oder sieben Oligarchen kontrolliert. Das war eine Folge der schlecht abgelaufenen Privatisierung. Der Zustand ist ungesund, und das hat man erkannt. Deshalb ist es auch zur Yukos-Affäre gekommen.
Wird es Yukos in einem Jahr in der jetzigen Form noch geben?
Ja, ich glaube, Yukos wird es in einem Jahr noch geben. Die Affäre dürfte in den nächsten zwei oder drei Monaten oder gar früher einer Lösung zugeführt werden. Danach wird sich der Markt wieder auf die äusserst günstigen Rahmenbedingungen in Russland konzentrieren. Interview: Jan Schwalbe, London
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Der Selbstbedienungsladen wird geschlossen
Der russische Bär ringt mit der Schlange des Großkapitals um die Vorherrschaft im größten Land der Welt. Handelt es sich jedoch wirklich um einen Kampf zwischen ‚reaktionären Bürokraten' und ‚liberalen Demokraten', wie es uns die Massenmedien weis machen wollen?
High Noon im Wilden Osten: Am 25. Oktober 2003 verhafteten Agenten des russischen Inlandgeheimdienstes FSB Michail Chodorkowski, mit geschätzten neun Milliarden Dollar Privatvermögen reichster Mann Rußlands. - Gleitet Rußland in eine Diktatur der Bürokraten ab? Wird der Antisemitismus in Rußland nun staatlich sanktioniert? - Solche Fragen werden in westlichen Medien häufig gestellt, seit im Moskauer Gefängnis ‚Matrosenruhe' der reichste Häftling der Welt einsitzt. Chodorkowski, dem einzigen Sohn einer jüdischen Arbeiterfamilie, werden unter anderem Untreue, Betrug, Unterschlagung und Steuerhinterziehung zur Last gelegt, die den Staat angeblich um eine Milliarde Dollar prellten.
Der Sturz Chodorkowskis löste in westlichen - vor allem in amerikanischen - Wirtschaftskreisen einen Schock aus, hatte der Russe doch noch zehn Tage vor seiner Verhaftung in Washington für eine Teilfusion zwischen den US-Erdölmultis ExxonMobil oder ChevronTexaco und der größten russischen Erdölgesellschaft Jukos/Sibneft geworben, deren Chef Chodorkowski war.
Die Finanzpresse des Westens orakelte schnell vom ‚Ende der Marktwirtschaft' und malte das drohende Menetekel einer ‚Rückkehr zur staatlichen Kommandowirtschaft' an die Wand. Der Spiegel schrieb gar, mit dem Tag der Verhaftung Chodorkowskis sei der Kapitalismus in Rußland zum zweiten Mal gestorben. Oder ist Putin vielmehr der Beschützer des russischen Volksvermögens, damit dieses nicht länger von einigen Erzkapitalisten ausgeplündert werden kann, wie andere Stimmen behaupten?
Auch in Rußland herrschen nun nach dem Zusammenbruch der sowjetischen Planwirtschaft die Vorzüge des Freien Marktes. Doch was haben seine Segnungen dem russischen Volk seit der Wende von 1989 gebracht? Nichts. Jeder vierte Russe lebt unter der Armutsgrenze: 39 Millionen Menschen mußten Ende 2000 mit weniger als 43 Dollar pro Monat auskommen. Heute, im Jahre zwölf nach dem Ende der Sowjetunion, lebt die Bevölkerung auf dem Land durchschnittlich von monatlich 49 Euro; in der Stadt sind es 200 Euro. Die Lebenserwartung liegt unter jener im russischen Zarenreich: Männer werden im Schnitt nicht älter als 59 Jahre.
Boris Jelzin: von fremden Interessen gekauft
Dies ist um so erstaunlicher, als Rußland eines der an Bodenschätzen reichsten Länder der Erde ist und in den vergangenen Jahren viele Rohstoffe ins Ausland exportiert hat. Boris Jelzin, der Michael Gorbatschow als russisches Staatsoberhaupt ablöste, gilt als der große Reformator Rußlands. Unter seiner Ägide wurde die Privatisierung der Wirtschaft eingeleitet, blühte der Raubtierkapitalismus, denn Jelzin und sein Clan waren durch und durch korrupt. Mit getricksten Auktionen überließ er den russischen Oligarchen die saftigsten Stücke der russischen Wirtschaft für ein Butterbrot. 1995 verscherbelte Jelzin den Jukos-Konzern beispielsweise für 300 Millionen Dollar, obwohl der eigentliche Wert bei 40 Milliarden lag. Die Geldbarone finanzierten Jelzin im Gegenzug die Wiederwahl.
Wichtige Banken und einflußreiche Medien (TV-Sender und Zeitungen) wurden 1988/89 beinahe kostenlos an die späteren ‚Oligarchen' übertragen, beispielsweise an Boris Beresowski und Wladimir Gussinski. Mit ihren Medien skandierten sie ununterbrochen Werbeslogans für Privatisierung und Globalisierung. Wenig später gingen praktisch die gesamten Öl-, Kohle-, Gas- und Diamantenreserven in Privatbesitz über. "Jelzin gewann mit Unterstützung der Oligarchen die Wahlen und wandte sich vom Geheimdienst weg, hin zu den Oligarchen, die fortan die Politik bestimmen und die Bodenschätze des Landes nun frei ausplündern konnten." (Die Welt , 24.9. 2003)
Ende September 1993 wehrte sich das russische Parlament gegen diese Ausbeutung und rief die Bevölkerung dazu auf, dem "Privatisierungs-Handlanger" Jelzin die Gefolgschaft zu verweigern. Am Morgen des 4. Oktobers 1993 erteilte Boris Jelzin dann den Befehl, das russische Parlament mit Granaten zu beschießen. Viele Demonstranten starben. Vor dem Sturm auf das Parlament flog US-Vizepräsident Al Gore eigens nach Moskau, um sich von Boris Jelzin versichern zu lassen, daß die Privatisierung unter allen Umständen weitergehen werde - was sie auch tat.
Die Allianz mit den Oligarchen verschaffte dem korrupten Jelzin ein Riesenvermögen. Insider munkelten gar, daß er und die Oligarchen die Dollar-Milliarden sogenannter ‚Rußland-Hilfe' des Internationalen Währungsfonds auf private Konten ins Ausland umgeleitet hätten.
Boris Beresowski: vom Mathematiklehrer zum Milliardär
Die prominenteste Figur der Oligarchen war zu Jelzins Zeiten Boris Beresowski, der es bis zum stellvertretenden Chef des russischen Sicherheitsrates und Tschetschenien-Beauftragten brachte. Letzteres Amt offenbarte übrigens, nach welchem Strickmuster Beresowski seine Spielchen spielte: Ihm nahestehende Personen erklären, Beresowski provoziere vorgängig eine politische Konfliktsituation, um dann als Retter in der Not auftreten und eine passende Lösung präsentieren zu können. So finanzierte Beresowski beispielsweise die tschetschenischen Rebellen, knüpfte Kontakte zu den Taliban oder konspiriert heute mit den Kommunisten gegen Rußlands Präsident Putin. Das kann der schwerreiche Beresowski gefahrlos tun (nach eigenen Angaben verfügt er über drei Milliarden Dollar Investitionsgelder), da er sicher im Londoner Exil sitzt. Die britische Regierung gewährt ihm Asyl, da er in Rußland seit Jahren per internationalen Haftbefehl wegen Veruntreuung gesucht wird.
Der Erzkapitalist Beresowski und die Kommunisten sind auf den ersten Augenschein ungleiche Bettgenossen. Doch Beresowski ist jede Hilfe recht, um Putin aus dem Amt zu drängen. "Real gesehen war der viel ältere Jelzin ein Mann der Zukunft", sagte Beresowski nach der Verhaftung Chodorkowskis im Spiegel-Gespräch (45/2003), "der relativ junge Putin ist ein Mann der Vergangenheit. Jelzin war ein überzeugter Liberaler, er glaubte, daß ein sich selbst organisierendes System effektiver ist als ein zentral gegängeltes. Putin ist ein überzeugter Reaktionär." Mit diesen Worten stoßen wir auf des Pudels Kern: Der sich seit der Verhaftung Chodorkowskis zuspitzende Machtkampf zwischen Putin und den Oligarchen geht letztlich darum, ob der Profit aus Rußlands Rohstoffen weiterhin bloß wenigen Privatleuten zugute kommen darf, oder ob der Staat sich seinen Anteil am Gewinn sichern soll. So schreibt denn Die Welt in ihrer Ausgabe vom 24. September 2003, daß die Kreise um Putin eine neue links-populistische Ideologie entwickelt hätten, die nicht auf westlichen liberalen, sondern auf traditionell-russischen Werten basiere: "Es soll ein neuer Typ des ‚ehrlichen Business' entstehen. Privatwirtschaft soll gefördert werden, aber unter strenger Kontrolle des Staates; strategische Industriezweige sollen sich künftig nicht mehr in den Händen einzelner Personen befinden."
Der Ende Oktober 2003 erfolgte Rücktritt von Alexander Woloschin, dem Kreml-Stabschef, setzte ein wichtiges Zeichen für diese Neuorientierung in der russischen Wirtschaftspolitik. Woloschin, der drittstärkste Mann im Staat, war ein Relikt aus Jelzins Zeiten und bis zuletzt ein vehementer Fürsprecher der Oligarchen.
Die Zeiten stehen schlecht für Beresowski und seine Oligarchen-Clique. Beresowski will zwar in Putins Politik die Gefahr eines neuen Bürgerkrieges ähnlich der Revolution von 1917 erblicken, als die Bolschewiken Privateigentum enteigneten; doch er hatte keinerlei Skrupel, sich bei der ‚Enteignung des Staats- oder Volksvermögens' - euphemisch ‚Privatisierung' genannt - in kürzester Zeit mehr als nur eine goldene Nase zu verdienen. Der Sohn eines Moskauer Rabbiners stieg vom mittellosen Mathematik-Professor zum Generaldirektor eines Autokonzerns auf und kaufte sich mit den Privatisierungsgewinnen bei Banken, Fluglinien und Ölgeschäften ein. Zudem übte Beresowski mit seinem Fernsehsender ORT großen Einfluß auf die öffentliche Meinung aus.
Noch im ersten Jahr von Putins Amtszeit wurde ORT jedoch verstaatlicht und Beresowski mußte sich Ende 2000 ins Ausland absetzen. Was der russische Präsident von dem Oligarchen hielt, machte Putins Sprecher deutlich: "Beresowski ist ein Bakterium, das in einem zerfallenden Körper haust, aber stirbt, wenn der Körper sich erholt und gesundet."
Größter Rohstoffdiebstahl überhaupt
Beresowskis Flucht kommentierte Professor Rudi Dornbusch, Berater der Federal Reserve Bank of New York, mit den lakonischen Worten: "Beresowski hat zuviel Geld gestohlen." Doch nicht nur Beresowski alleine: Ein Bericht, den das in Washington ansässige Center for International Policy am 3. Februar 2003 veröffentlichte, befaßt sich eingehend mit der Rolle der russischen Oligarchen. "Schmutziges Geld" habe "in den letzten Jahren Hunderte von Milliarden Dollar aus Rußland herausgeschafft. Rußland hat den wohl größten Rohstoff-Diebstahl erlitten, der sich jemals in einer kurzen Zeit ereignet hat. Der während den 90er Jahren entstandene Schaden beläuft sich auf 200 bis 500 Milliarden Dollar." Der Bericht zeigt auf, wie sich Privatleute an den russischen Bodenschätzen bereicherten, beispielsweise am ‚schwarzen Gold': "Einige Oligarchen kauften das russische Öl im Inland für zehn Dollar pro metrische Tonne ein und verkauften es zum ungefähr gleichen Preis an ihre eigenen Strohfirmen im Ausland. Erst dann verkauften sie das Öl für 120 Dollar pro Tonne an fremde Käufer. In vielen Fällen verblieben die gesamten Einkünfte aus solchen Exporten auf ausländischen Bankkonten. Rußland hat nichts davon erhalten." - Das ist Steuerhinterziehung in Milliardenhöhe.
Das ist einer der Gründe, weshalb Wladimir Putin gegen die Oligarchen vorgeht, deren Kopf heute der inhaftierte Michail Chodorkowski ist. Der russische Präsident hatte dies seinem Volk schon im Wahlkampf vor bald vier Jahren versprochen. Falls er als Präsident gewählt werde, sagte Putin in einem Radiointerview, "wird diese Klasse der Oligarchen zu existieren aufhören. Solange wir keine gleichen Bedingungen für alle schaffen", erklärte er weiter, "werden wir das Land nicht aus seiner jetzigen Misere herausziehen können." Zur Jahrtausendwende kontrollierten sieben Financiers die Wirtschaft Rußlands. Diese Oligarchen wurden im Volksmund ‚Die Großen Sieben' genannt. Sechs von ihnen waren Juden, weshalb die tschetschenischen Rebellen den damaligen russischen Präsidenten Boris Jelzin als "treuen Diener des Kapitals" bezeichneten.
Dies bestätigt Boris Mironow, der ehemalige Pressesekretär von Boris Jelzin. Im Januar 2002 erklärte der Insider aus der Jelzin-Ära während einer Moskauer Konferenz öffentlich, an Schlüsselstellen sitzende hätten unter Jelzin dafür gesorgt, daß sich Oligarchen wie Beresowski Macht und Reichtum aneignen konnten. "Ihre Aktivitäten haben dem neuen Rußland zehn Jahre an wirtschaftlichen Katastrophen eingebracht."
Außerdem, so führte Mironow weiter aus, sei das Wort ‚Globalisierung' im späten 19. Jahrhundert entstanden und habe damals das Streben nach Weltherrschaft gemeint.
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Boardmail an "putin" |
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Yukos
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:))))
Haha!
Ost...............
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Boardmail an ".Ostarriichi" |
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Yukos
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Aber klar, nichts ist manipuliert! Yukos geht in Konkurs....! Wann?
Sag mal, was ist der Unterschied zwischen IBM und Metabox?
LG
Du bist krank! Kann es sein?
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Boardmail an ".Ostarriichi" |
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Yukos
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Laut Psychogramm-Analyse, ja!
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Boardmail an ".Ostarriichi" |
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Yukos
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0
:)))))))
LG
Du Intelligenzbestie!
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Boardmail an ".Ostarriichi" |
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Yukos
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Dieser Thread wurde vom ARIVA.DE-Team beendet. Damit können in diesem Thread keine Neupostings mehr verfaßt werden.
Damit ist nunmehr bewiesen: Das Ariva Board ist manipuliert!
Geldschneider, danke für Deine Hilfe! Du bist so naiv, Du hast es gar nicht gemerkt!
:))))
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Boardmail an ".Ostarriichi" |
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09.08.2004 08:16:00
In der Affäre um den angeschlagenen russischen Ölkonzern Yukos Oil Co. scheint sich eine entscheidende Wendung abzuzeichnen.
Wie die britische "Sunday Times" berichtet, hat ein in Dubai ansässiges Konsortium ein Übernahmeangebot in Höhe von 10 Mrd. Dollar für den hoch verschuldeten Ölgiganten vorgelegt. Hinter dem Investorenkonsortium steht Zeitungsangaben zufolge die Herrscherfamilie des arabischen Emirats, Maktoum sowie Konsantin Kagalovsky, ehemaliges Vorstandsmitglied von Yukos und enger Vertrauter des derzeit in Moskau wegen Steuerhinterziehung und anderer Delikte angeklagten ehemaligen Konzernchefs und Großaktionärs Mikhail Khodorkovsky.
Zeitungsangaben zufolge hatte das Investmentkonsortium bereits im vergangenen Monat in einem Brief an den russischen Ministerpräsidenten Vladimir Putin angeboten, die ausstehenden Anteile von Yukos, inklusive derer von dem ehemaligen Konzernchef Khodorkovsky gehaltenen Beteiligung, zu übernehmen.
Bereits am Freitag hatte ein russisches Schiedsgericht die Beschlagnahme von Geschäftskonten bei der Tochtergesellschaft Yuganskneftegaz für unrechtmäßig erklärt. Die Entscheidung des Moskauer Schiedsgerichts trat dabei sofort nach der Ankündigung in Kraft, kann jedoch vor Gericht angefochten werden.
Bei Yuganskneftegaz handelt es sich um die größte Produktionsgesellschaft von Yukos, die für rund 60 Prozent der gesamten Förderproduktion des russischen Ölkonzerns verantwortlich ist. Gerichtsvollzieher hatten die Vermögenswerte der Fördergesellschaft am 14. Juli beschlagnahmt um die Steuerschulden in Höhe von insgesamt 2,4 Mrd. Dollar für das Fiskaljahr 2000 einzutreiben. Das Moskauer Gericht hatte Schritt hingegen am Freitag für gesetzeswidrig erklärt und die sofortige Rückgängigmachung angeordnet. Zur Rückführung der Steuerverbindlichkeiten sei ein Zwangsverkauf der Fördergesellschaft nicht vorrangig, hieß es zur Begründung.
Yukos hatte dabei in der Vergangenheit wiederholt erklärt, dass man zur Aufrechterhaltung des operativen Förderbetriebs insgesamt 400 Mio. Dollar benötigt. Konzernangaben zufolge haben die Gerichtsvollzieher in der Vergangenheit insgesamt 900 Mio. Dollar von den Konten des Ölkonzerns beschlagnahmt. Diese Summe beinhaltet insgesamt 753,7 Mio. Dollar welche zu einem früheren Zeitpunkt abgebucht wurden. Am Donnerstag wurden Konzernangaben zufolge weitere 150 Mio. Dollar auf Konten des russischen Ölgiganten beschlagnahmt.
Die Aktie von Yukos schloss am Freitag in Frankfurt zuletzt bei 14,50 Euro.
-msp- / -red
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Boardmail an "bammie" |
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Die „Jukos"-Aktien haben auf die Entscheidung des Moskauer Schiedsgerichts, die Sperrung der „Juganskneftegas"-Aktien aufzuheben,
mit einem Wachstum um 23 Prozent auf 135 Rubel zu Beginn der Auktion bei der Moskauer Interbank-Valutabörse (MMWB) reagiert.
Das Moskauer Schiedsgericht erklärte am 6. August die Handlungen des Vollstreckerdienstes bei der Sperrung der Aktien der Gesellschaft „Juganskneftegas" für ungesetzlich, die der „Jukos" gehören.
Die Gerichtsentscheidung trat nach ihrer Bekanntgabe in Kraft, und gegen sie kann eine Berufung bei einer Appellationsinstanz im Laufe eines Monats eingelegt werden.
Experten sind nach wie vor der Meinung, dass keine sogenannte positive Nachricht über die „Jukos" als Anlass für den Aktienerwerb gelten kann. Nach Meinung der meisten Experten sind heute die Aktien der Erdölgesellschaft ein nicht anziehendes Instrument für Investierung von Mitteln.
Sowohl positive als auch negative Nachrichten um die „Jukos" werden den russischen Effektenmarkt und den Erdölweltmarkt weiter ins Wanken bringen, meinen Experten.
Andere blaue Chips weisen auch eine positive Dynamik auf. Die Aktien der „Lukoil" wurden bei der MMWB um 1,6 Prozent auf 792 Rubel, der „Surgutneftegas" um 1,4 Prozent auf 19,266 Rubel, der RAO „EES" um 2,88 Prozent auf 7,119 Rubel und der „Mosenergo" um 1,38 Prozent auf 2,42 Rubel teurer. (RIA)
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Boardmail an "hagenbeck" |
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Boardmail an "hagenbeck" |
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Warten wir mal ab, was weiter wird, aus welcher Quelle hast Du das bitte @bammie.
In Bloomberg habe ich nichts darüber heute gehört!
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Boardmail an "geldschneider" |
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http://www.finanzen.net/news/news_detail.asp?NewsNr=209142
greetz
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Der angeschlagene russische Ölkonzern Yukos hat vor Gericht einen Etappensieg im Steuerstreit mit dem russischen Staat errungen. Ein Moskauer Gericht erklärte am Freitag die Beschlagnahme der Konten der Yukos-Kerngesellschaft Yuganskneftegaz für unrechtmäßig.
HB MOSKAU. Nach dem Teilerfolg ist der Aktien-Kurs des vor der Pleite stehenden Unternehmens am Montag in die Höhe geschnellt. Yukos-Papiere legten im frühen Handel an der Moskauer Börse im RTS-Interfax-Index um 17,6 % auf 4,41 Dollar zu. Marktbeobachter sprachen am Montag von einem temporären Vorteil für den zu Steuernachzahlungen in Höhe von 2,8 Mrd. € verurteilten Konzern.
Ein Moskauer Gericht erklärte am Freitag die Beschlagnahme der Konten der Yukos-Kerngesellschaft Yuganskneftegaz für unrechtmäßig. Die Entscheidung ist sofort wirksam, kann jedoch vor Gericht angefochten werden. Yukos hatte wiederholt erklärt, mindestens 400 Mill. Dollar auf seinen Konten zu benötigen, um die Ölproduktion sicherzustellen. Der Streit um Yukos, der ein Fünftel des russischen Öls fördert, hat jüngst zum Anstieg der Ölpreise beigetragen. Die Yukos-Aktien schlossen in Moskau über sieben Prozent im Minus.
Yukos begrüßte die Entscheidung des Gerichts, wollte jedoch vor einer ausführlichen Stellungnahme das Urteil zunächst im Detail prüfen. Die russischen Gerichtsvollzieher kommentierten die Gerichtsentscheidung hingegen nicht. Dem Urteil war ein tagelanges Hickhack vorausgegangen: Am Mittwoch hatte ein Gerichtsvollzieher die Freigabe eines Teils der Yukos-Konten zur Finanzierung des Tagesgeschäfts und der Exporte genehmigt. Nur einen Tag später wurde die Freigabe jedoch wieder zurückgenommen, nachdem das russische Justizministeriums sie für nicht rechtmäßig erklärt hatte.
Nach Angaben von Yukos haben Gerichtsvollzieher insgesamt 900 Mill. Dollar zur Begleichung von Steuerschulden des angeschlagenen Konzerns eingezogen. In dieser Summe seien allerdings auch frühere Abbuchungen von 753,7 Mill. Dollar enthalten. Am Donnerstag seien noch einmal rund 150 Mill. Dollar abgebucht worden, hieß es weiter.
HANDELSBLATT, Montag, 09. August 2004, 12:27 Uhr
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Ich sehe alles optimistisch.
Hätte ich noch 10.000 euro frei würde ich direkt nochmal investieren.
Jetzt bei € 14,50 ist es noch günstig zum einstieg
MFG
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Gruß Metty14
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10. August 2004 Die russischen Behörden haben am Montag abermals das Kerngeschäfts des Ölkonzerns Yukos beschlagnahmt. Yukos verfüge nicht über ausreichende Mittel, seine Steuerschuld zu begleichen, argumentierte das Justizministerium.
Am Freitag hatte ein Gericht die bereits vollzogene Beschlagnahmung des Kerngeschäfts Yuganskneftegaz für unrechtmäßig erklärt. Nun teilte das Ministerium unter Verweis auf die unzureichenden Finanzmittel von Yukos mit, die Bedingungen hätten sich verändert.
Beobachter sehen die Entschlossenheit Yukos zu zerschlagen
Damit ist das gesamte Kerngeschäft von Yukos - drei Unternehmensbereiche, die 95 Prozent seiner Ölproduktion von 1,7 Millionen Barrel täglich ausmachen - durch die Behörden blockiert. Zwar lieferte Yukos weiterhin Öl aus. Beobachter sehen in dem Vorgehen der Behörden aber die Entschlossenheit des russischen Staates, Yukos zu zerschlagen.
„Auf Grund neuer Bedingungen - nicht ausreichende Finanzmittel des Schuldners Yukos - hat ein Gerichtsvollzieher am 6. August die Blockade von dessen Anteilen an Yuganskneftegaz verfügt", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Am Freitag hatte es aus Kreisen des Unternehmens geheißen, 900 Millionen Dollar seien von seinen im Rahmen der Ermittlungen eingefrorenen Konten abgehoben worden. Zuvor hatten Gerichtsvollzieher klar gestellt, sie würden alle zufließenden Mittel zur Begleichung der Steuerschuld verwenden.
Gesamtforderungen bei rund zehn Milliarden Dollar
Einschließlich erwarteter weiterer Forderungen für weitere zwei Jahre werde sich die Steuerschuld Yukos' auf rund zehn Milliarden Dollar summieren, sagen Analysten. Allein Yugansk fördert 60 Prozent des Yukos-Öls, das wiederum ein Fünftel der gesamten Produktion Rußlands ausmacht. Das Land ist der weltweit der zweitgrößte Öllieferant nach Saudi-Arabien. Ein Verkauf dieses Geschäfts würde Yukos nach eigenen Angaben in seiner Existenz bedrohen. „Es ist wahrscheinlich, dass wir abermals in ein Berufungsverfahren gezwungen werden", sagte ein Yukos-Sprecher.
Transport auf der Schiene geht vorerst weiter
Zumindest schienen am Montag die Ölexporte von Yukos auf dem Schienenweg gesichert, auch wenn das Unternehmen ausstehenden Transportgebühren nicht mehr zahlen kann. „Nach dem 10. August werden die Lieferungen nicht gestoppt", sagte Bahnsprecherin Marina Kowschowa der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir werden weiter arbeiten, wie wir es in der Vergangenheit getan haben, weil es im Interesse des Staates liegt.“
Yukos hatte erklärt, die Gebühren für den Transport von rund 300.000 Barrel Öl pro Tag nur bis Dienstag geleistet zu haben. Der Fall Yukos hat in den vergangenen Monaten mit zur Verunsicherung an den Ölmärkten und zum hohen Anstieg der Ölpreise beigetragen. Experten gehen davon aus, daß die russischen Behörden daher nicht an einem Stopp der Ölexporte interessiert sind, da sie sich sonst dem Vorwurf der Verknappung des Rohstoffs aussetzen würden.
Text: Reuters
Moskau. Es ist eigentlich wie immer im Yukos-Skandal: Auf eine gute Nachricht folgt zwangsläufig eine schlechte. Kaum wurde der Arrest der Yukos-Tochter Yugankneftegas für illegal erklärt und aufgehoben, beschlagnahmten die Gerichtsvollzieher das Unternehmen mit einer anderen Verordnung erneut. Bekannt wurde dies allerdings erst drei Tage später, nach Handelsschluss an der Moskauer Börse.
Auf Grund der neuen Lage – weil nicht genügend Geld auf den Konten des Schuldners Yukos sind, verhängte der Gerichtsvollzieher-Dienst am 6. August eine Sperre über die zu Yukos gehörenden Aktien von Yuganskneftegas“, heißt es in einer Erklärung des Justizministeriums von Montagabend.
Das Gericht hatte die Beschlagnahme der Aktien für illegal erklärt, weil es direkt die Produktion des Yukos-Konzerns beeinträchtige. Dies dürfe erst zuletzt geschehen, urteilte das Gericht. Dem Justizministerium war diese Anordnung offenbar egal, es konfiszierte trotzdem. Die Aktien seien für die Erdölförderung nicht nötig, begründete es seine Maßnahme.
Damit bleiben die Aktien der drei hauptsächlichen Förderunternehmen des Yukos-Imperiums in staatlicher Hand. Eine Klage des Konzerns zur Freigabe der Tomskneft-Aktien lehnte das Gericht am Montag ab, die Verhandlung wegen der Samaraneftegas-Aktien wurde auf den 2. September verlegt
Die Yukos-Aktien geben daraufhin am Dienstag ihre Vortagsgewinne vollständig ab und fallen um etwa 20 Prozent. Das Justizministerium begründete bislang nicht, warum es so lange mit der Bekanntgabe seiner Entscheidung wartete. Es scheint aber so, dass einige Beamte in der Behörde bewusst die Börse manipulieren, um sich persönlich zu bereichern.
(ab/.rufo)
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