MIDAS Research - Epigenomics in Übergangsphase
16:01 13.08.10
Mannheim (aktiencheck.de AG) - Thomas Schießle, Analyst von MIDAS Research, stuft die Aktie von Epigenomics (Profil) weiterhin mit dem Rating "kaufen" ein.
Es bleibe dabei: Ab 2012 wolle Epigenomics in der Gewinnzone arbeiten und künftig im Marktsegment der Molekulardiagnostik eine mitentscheidende Rolle spielen. Daran ändere die für die nächsten Monate - also kurzfristig - etwas vorsichtigere Erlösplanung seitens des Managements nach Erachten der Analysten nichts.
Oder hätten Skeptiker etwa doch Recht? Die Analysten würden nein meinen, denn Epigenomics stecke aktuell mitten in der Übergangsphase vom Entwicklungs- zum Produktunternehmen. Und gerade in der Anfangsphase einer derartigen Unternehmensentwicklung hätten Erlösabgrenzungen noch einen sehr hohen Einfluss auf die "Topline" der Erfolgsrechnung des Unternehmens.
Schließlich sei Epigenomics zurzeit noch verstärkt mit Überzeugungs- und Gremienarbeit befasst, um den aktuellen Hauptwerttreiber, den mSEPT9-Bluttest, zu einem erstattungsfähigen Früherkennungstest mit hoher Akzeptanz in den USA, Europa und Asien zu machen. Bereits in einem früheren Update hätten die Analysten deshalb auch darauf hingewiesen, dass "Nachrichten über Erlössteigerungen und Vertriebsmaßnahmen (...) Gelegenheit geben" würden, "die betriebswirtschaftlichen Planansätze zu adjustieren".
Nach Erachten der Analysten seien es auch nicht die aktuell naturgemäß noch geringen Produktverkäufe, die CFO Oliver Schacht zu einer - genau betrachtet - "überschaubaren" Revision seiner Umsatzplanung für 2010 veranlasst hätten, sondern mögliche Verzögerungen der anvisierten dritten IVD-Partnerschaft und damit verbunden auch ein später als geplantes Einreichen des Zulassungsantrags durch Abbott für den Septin-9-Test als IVD-Kit bei der FDA.
Nur wenige Wochen Verzögerung hätten unter Umständen aber große Wirkung. So könnte es sich ergeben, dass sich die anstehenden Vertragsabschlüsse und Lizenzzahlungen - auch wenn sie noch bis Jahresende 2010 und damit entsprechend der Mittelfristplanung ausgelöst und überwiesen würden - nur noch zu einem kleinen Teil als Umsatz für das Jahr 2010 hätten verbuchen lassen. Stattdessen würden die Bilanzierungsvorschriften vorschreiben, den in Rede stehenden Zahlungseingang über die Vertragslaufzeit zu verteilen und nur pro rata als Umsatz in die Erfolgsrechnung einzustellen.
Die Analysten würden ihre Prognosen entsprechend anpassen. Noch größer seien allerdings die Auswirkungen der im 1. Halbjahr 2010 durchgeführten Kapitalerhöhung auf die Kennzahlen pro Aktie, die sie im Rahmen ihrer Analyse der Halbjahresergebnisse nun einarbeiten würden. So sorge die 50%ige Aktienaufstockung einerseits zwar für eine Finanzmittelreichweite, die das Erreichen der für 2012 geplante Gewinnschwelle problemlos ermöglichen sollte, mache andererseits eine - wenn auch nur rein rechnerisch so aber doch deutliche - Anpassung ihres Kursziels auf EUR 7,00 (bisher: EUR 10,50) erforderlich.
In den kommenden Monaten solle nun die dritte Septin-9-Lizenz endverhandelt und damit das Markerkonzept der DNA-Methylierung in der Diagnostischen Routine noch breiter verankert werden. Dabei wolle Epigenomics im Erfolgsfahrwasser von Abbott (Profil) & Co nicht nur Lizenzgebühren, sondern auch Eigenumsätze erzielen und dafür ab 2012 mit einer eigenen medium-throughput-Lösung für den dezentralen Einsatz in den USA auf den Markt kommen.
Der weitere Weg von Epigenomics sei eingeschlagen und werde konsequent fort- bzw. umgesetzt. Parallel dazu werde nach Erachten der Analysten die Zeit der reduzierten Visibilität bei der Umsatz- und Gewinnprognose zu Ende gehen und durch eine Phase markanter Kurssteigerung abgelöst werden können.
Entsprechend bekräftigen die Analysten von MIDAS Research ihre Kaufempfehlung für die Aktie von Epigenomics. (Analyse vom 13.08.2010) (13.08.2010/ac/a/nw) |