Wer sich selbst ein Bild bezüglich der Cash- und Cashflow-Situation machen will, der kann im 2018er Geschäftsbericht ab Seite 56 alles Wissenswerte dazu finden:
https://aureliusinvest.de/site/assets/files/3405/...018_de_secure.pdf
Kleine Zusammenfassung:
Liquide Mittel (nützlicher Infolink: https://debitoor.de/lexikon/liquide-mittel)
Die liquiden Mittel (Cashbestand) zum 31.12.2018 lag - wie von perca schon gesagt - bei 290,8 Mio. EUR (2017: bei 606,3 Mio. EUR). Der Abbau der liquiden Mittel dürfte in 2018 insbesondere an den Investitionen für neue Akquisitionen gelegen haben.
Ergo hat Aurelius Ende 2018 noch 290,8 Mio. EUR in der Kasse gehabt.
Nun zum Cashflow (hier auch ein nützlicher Infolink: https://www.controllingportal.de/Fachinfo/...len/Free-Cash-Flow.html)
Der Free Cashflow lag in 2018 bei -198,2 Mio. EUR (2017:299,8 Mio. EUR). Der Free Cashflow setzt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) und aus dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zusammen. Der operative Cashflow lag in 2018 bei -49,8 Mio. EUR (2017: -132,2 Mio. EUR) und der aus Investitionstätigkeit bei -148,4 Mio. EUR (2017: 432 Mio. EUR).
Was sagt uns das? - Nun der positive Cashflow aus 2017 ist den Verkäufen geschuldet, die Aurelius in dem Jahr gemacht hat. Ich zitiere:
"Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei minus 148,4 Millionen Euro nach 432,0 Millionen Euro im Geschäfts-jahr 2017. Der Rückgang ist darin begründet, dass hierin im Geschäftsjahr 2017 mehrere große Unternehmensver-käufe enthalten waren und in 2018 stark in das AURELIUS Portfolio in Form von Akquisitionen neuer Beteiligungen investiert wurde. Im Geschäftsjahr 2018 fanden keine Verkäufe in dieser Größenordnung statt.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält Auszahlungen (2017: Einzahlungen) für den Erwerb von Anteilen an Unternehmen von 98,8 Millionen Euro (2017: 125,2 Mio. EUR), Auszahlungen (2017: Einzahlungen) aus dem Verkauf von Tochterunternehmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro (2017: 360,3 Mio. EUR), Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von 22,3 Millionen Euro (2017: 18,5 Mio. EUR) und Auszahlungen für Investitionen des Anlage-vermögens von 62,4 Millionen Euro (2017: 72,0 Mio. EUR)"
Das ist die Erklärung für den Unterschied im Free Cashflow der Jahre 2017 vs 2018. Außerdem sieht man eine positive Entwicklung im Portfolio anhand des operativen Cashflows, der sich um +62% zum Vorjahr verbessert hat. Und das ist ja die Grundlage für erfolgreiche Verkäufe.
Ausgehend davon, dass neben Solidus noch weitere Verkäufe in diesem Jahr stattfinden werden, könnte ich mir vorstellen dass das dieses Jahr wieder anders mit dem Free Cashflow aussehen wird. Allerdings weiß ich natürlich nicht, welche Investitionsgrößen die angepeilten 5-6 PLattform-Akquisitionen haben werden. Daher fällt das ins Reich der Spekulation ...
Und ich ziehe den Schluss, dass das Management im Grunde auch seinem Versprechen nachkommt, dass man zur Sicherung der Dividende die Gewinne aus Verkäufen verwendet, die nicht direkt ausgeschüttet wurden. Denn eigentlich ist es doch so, dass ein Unternehmen aus dem Free Cashflow Dividenden auszahlt. Allerdings war dieser in 2018 negativ (-198,2 Mio. EUR). Selbst wenn man den Solidus-Gewinn mit einbezieht (105 Mio. EUR). Sprich man zahlt hier aus der "Reserve", so wie man es angekündigt hat. 2018 war halt ein Jahr der Investitionen.
Ich denke, Aurelius kann eben nicht wie ein "normales Unternehmen" den Cashflow so vorausplanen, weil Verkäufe eben von vielen Variablen abhängen. Da kann eben ein Jahr wie 2018 immer dazwischen kommen. Für diesen Fall baut man eben den Cashbestand auf, wenn Verkäufe erfolgen und schüttet nicht komplett aus. Finde ich durchaus aktionärsfreundlich.
Meines Erachtens wird dieses Jahr eben kein reines Investitionsjahr. Ist es ja durch den Solidus-Exit schon nicht. Aber es sollen ja noch mehr Verkäufe kommen. |