Die 2G Bio-Energietechnik AG bezeichnet sich als führenden Anbieter von ganzheitlichen Lösungen zur dezentralen Energieversorgung und bietet mit der Entwicklung, Produktion, Installation und Wartung von Blockheizkraftwerken (BHKW) Konzepte im Wachstumsmarkt der Kraft-Wärme-Kopplung. Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme zugleich erzeugen, zeichnen sich besonders durch den hohen Wirkungsgrad von etwa 90% aus. Der Betrieb erfolgt entweder über Erdgas oder Biogas – mit letzteren arbeiten die Anlagen nahezu CO2-neutral. Inzwischen hat 2G mehr als 1.500 Anlagen mit einer Leistung von über 320 MW installiert. Der Börsenwert der AG beträgt 85 Mio. Euro.
Am 29.04.2011 veröffentlichte das Unternehmen vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 und konnte Umsatz- und Ergebniserwartungen erneut übertreffen. Schon nach einer Verdopplung im Vorjahr kam es abermals zu einer Steigerung des Umsatzes um 80% auf 92 Mio. Euro. Das Ergebnis konnte davon überproportional profitieren: Bei einer EBIT-Marge von 10,5% (Vorjahr: 7,6%) verbesserte sich das EBIT um 149% auf 9,7 Mio. Euro. Pro Aktie blieb ein Gewinn von 1,44 Euro hängen, nachdem im Vorjahr ein Wert von 0,62 Euro erzielt wurden. Für das Geschäftsjahr 2011 ist die Unternehmensführung weiterhin optimistisch. Der aktuelle Auftragsbestand liegt mit 251 Anlagen oder 58 Mio. Euro schon signifikant über dem Vorjahresniveau. Insgesamt geht man von einer Umsatzsteigerung von 25 bis 30% bei einem leicht überproportional verbessertem Ergebnis aus.
Aufgrund der hervorragenden Zahlen und des hohen Auftragbestands passen die Analysten von Warburg Research ihre Schätzungen deutlich an. Für 2011 wird nun ein Umsatz von 132 Mio. Euro bei einem EBIT von 13,9 Mio. Euro erwartet. Die Skepsis der Analysten bezüglich der Geschäftsentwicklung im Jahr 2012 hat sich aufgrund des Energiewandels in Deutschland gelegt. Damit gehe man nur noch mit einer leicht sinkenden EBIT-Entwicklung in 2011/12 aus, was man jedoch selbst in Anbetracht der Internationalisierungsstrategie als konservativ erachte. Selbst nach der fulminanten Kursentwicklung in den letzten Wochen sei die Aktie mit einem 9er KGV für 2011 attraktiv bewertet. Im Jahr 2013 erwarten die Experten gar einen Gewinn von 2,40€, was ein KGV von 7,8 bedeute. Das Kursziel wurde aufgrund dessen von 17 Euro auf nun 25,50 Euro stark erhöht und bietet weiterhin 36% Luft nach oben.
Charttechnische Einschätzung: Seit März 2009 hat die Aktie einen sehr starken Anstieg hinter sich, der 2010/11 über einen längeren Zeitraum auskonsolidiert wurde. Die obere Begrenzung dieser Konsolidierung bei 14 wurde mehrfach getestet, woraus sich ein starker Widerstand bildete. Mit Rückenwind durch die Energiewende-Debatte wurde der Widerstand Ende März unter hohem Volumen pulverisiert worauf es anschließend zu starken Anschlussgewinnen kam. Zwischenzeitlich kam es immer wieder zu kurzen Konsolidierungen auf hohem Niveau – auch jetzt scheint sich der Kurs bei etwa 19 Euro einzupendeln. Sollte die Aktie ihrem kurzfristigen Muster weiter folgen, käme es demnächst zu einem weiteren Ausbruch. Auf dieses Szenario ließe sich mit einem engen Stopp bei knapp unter 18 Euro spekulieren. |