02.02.2010 09:44 ROUNDUP: Munich Re schließt 2009 mit Milliardengewinn ab - Dividende steigt
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im Krisenjahr 2009 einen überraschend hohen Milliardengewinn eingefahren. Die Aktionäre sollen davon in Form einer erhöhten Dividende profitieren, wie der Dax-Konzern am Dienstag in München mitteilte. Auch im laufenden Jahr will der Vorstand auf rentables Geschäft statt auf hohe Marktanteile setzen - eine Gewinnprognose wagte das Management jedoch nicht.
An der Börse wurden Munich-Re-Zahlen mit Wohlwollen aufgenommen. Die Aktie legte zu Handelsbeginn um 0,78 Prozent auf 110,20 Euro zu. "Ganz starke Zahlen", sagte ein Händler. "Warren Buffet weiß offenbar, was er tut." Der US-Investor war vor wenigen Tagen als Großaktionär bei der Munich Re eingestiegen.
VORSTAND ZUFRIEDEN
Finanzvorstand Jörg Schneider sieht die Unternehmensstrategie durch die Zahlen bestätigt: "Bedenkt man, dass die Finanzkrise im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreichte, sind wir mit dem Jahresabschluss sehr zufrieden." Im letzten Jahresviertel verdiente das Unternehmen rund siebenmal so viel wie ein Jahr zuvor, als der Lehman-Schock die Aktienmärkte in den Keller gerissen hatte.
Insgesamt fuhr Munich Re im abgelaufenen Jahr einen Konzerngewinn von 2,56 Milliarden Euro ein, fast zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Analysten hatten lediglich mit 2,4 Milliarden Euro gerechnet. Vor allem das Kapitalanlageergebnis, das um ein Drittel auf fast 7,9 Milliarden Euro wuchs, übertraf die Erwartungen. Die Abschreibungen gingen von 4,7 auf 2,5 Milliarden Euro zurück. Zudem fiel die Rendite auf das Risikokapital mit über 15 Prozent höher aus, als sich der Vorstand mittelfristig vorgenommen hat.
HÖHERE DIVIDENDE
An dem Unternehmenserfolg sollen die Anteilseigner unmittelbar teilhaben. Der Vorstand will die Dividende von 5,50 auf 5,75 Euro anheben. Das Unternehmen gibt bereits durch den Rückkauf eigener Aktien Geld an die Aktionäre zurück. Auch dadurch schrumpfte das Eigenkapital im vierten Quartal um 0,4 Milliarden Euro. Auf Jahressicht wuchs es dennoch um 1,2 Milliarden auf 22,3 Milliarden Euro.
Auch das Geschäftsvolumen legte 2009 zu: Die gebuchten Bruttobeiträge wuchsen um knapp ein Zehntel auf 41,4 Milliarden Euro, getrieben unter anderem von der Übernahme der früheren AIG-Tochter Hartford Steam Boiler (HSB).
VORSICHTIG BEI VERTRAGSERNEUERUNG
Bei der Erneuerung der Verträge im Schaden- und Unfallsegment zum Jahreswechsel 2009/2010 verzichtete die Munich Re angesichts fallender Preise auf Geschäft. Insgesamt sank das Volumen des erneuerten Geschäfts den Angaben zufolge um 6,7 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Das Preisniveau fiel dabei im Schnitt um 0,3 Prozent. "In den Erneuerungsgesprächen wurde hart verhandelt", sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Im derzeitigen Marktumfeld "hätten gleichbleibende oder gestiegene Umsätze zu einer geringeren Profitabilität geführt". Zum 1. Januar hatten rund zwei Drittel des Schaden- und Unfall-Rückversicherungsgeschäft des Konzerns zur Erneuerung angestanden./stw/wiz
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