Die US-Märkte gingen am Freitag mit Kursabschlägen ins Wochenende. Auf der Konjunkturseite hatte das Handelsministerium mitgeteilt, dass die Einzelhandelsumsätze im Juli im Vormonatsvergleich um 1,4 Prozent und damit stärker als von Volkswirten erwartet angestiegen sind. Des Weiteren veröffentlichte das Arbeitsministerium für Juli 2006 einen Anstieg Importpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Analysten waren lediglich von einer Preissteigerung von 0,8 Prozent ausgegangen. Zudem wurden vom US-Handelsministerium die Lagerbestände in den Industrie- und Handelsunternehmen veröffentlicht. Dabei stiegen die Bestände gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent, während Volkswirte nur mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet hatten.
Der Dow Jones Industrial Average schloss am Ende mit einem Minus von 0,33 Prozent bei 11.088,03 Zählern, während der S&P 500 0,40 Prozent auf 1.266,74 Zähler abgab. Der NASDAQ Composite ging mit einem Minus von 0,68 Prozent auf 2.057,71 Punkte aus dem Handel.
Trotz der positiven Einzelhandelsdaten entwickelte sich der Einzelhandelssektor überwiegend schwach. Papiere von Wal-Mart gaben rund 0,6 Prozent nach, während sich Papiere von Federated Department Stores fester präsentierten. Aktien des Einzelhandelskonzerns Kohl´s konnten dagegen über 4 Prozent zulegen. Das Unternehmen hatte Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal steigern und die Erwartungen übertreffen können. Zudem hatte der Konzern abermals seine Prognosen erhöht. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 232,4 Mio. Dollar bzw. 69 Cents je Aktie, nach 187,2 Mio. Dollar bzw. 54 Cents je Aktie im Vorjahreszeitraum.
Im Technologiesektor knickten Aktien des Grafikchip-Herstellers NVIDIA um rund 3 Prozent ein. Der Konzern präsentierte am Vorabend aufgrund der Überprüfung der Vergabe von Stock Options lediglich Umsatzzahlen für das zweite Quartal. Die Umsatzerlöse stiegen jedoch von 574,8 Mio. Dollar auf nun 687,5 Mio. Dollar und übertrafen die Erwartungen der Analysten.
Der US-Computerhersteller Apple Computer Inc. (ISIN US0378331005/ WKN 865985) meldete heute, dass er die Veröffentlichung seines jüngsten Quartalsberichts verschieben wird und voraussichtlich signifikante Korrekturen in dieser Periode vornehmen muss. Wie der Konzern in einer SEC-Mitteilung bekannt gab, sind die Korrekturen notwendig, um Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung von vergebenen Aktienoptionen Rechnung zu tragen. Demnach müssen nicht-zahlungswirksame Sonderbelastungen für Kompensationskosten im Zusammenhang mit den Praktiken von Apple bei der Aktienoptionsvergabe verbucht werden. Dies wird den Angaben zufolge im dritten Quartal zu einer deutlichen Erhöhung bei den Umsätzen und den Ausgaben führen. Über die exakte Höhe der Sonderbelastungen und die weiteren, von den Korrekturen betroffenen Perioden kann bisher jedoch noch nichts ausgesagt werden. Aufgrund dieser notwendigen Korrekturen kann der Bericht zum dritten Quartal nicht rechtzeitig eingereicht werden. Man ist jedoch bestrebt, die Unregelmäßigkeiten so schnell wie möglich zu beseitigen und den Bericht für das Quartal zum 31. Juli 2006 so bald wie praktisch möglich einzureichen.
Der Discount-Händler 99 Cents Only Stores (ISIN US65440K1060/ WKN 900960) veröffentlichte heute seine Ergebnisprognosen für das laufende erste Quartal. Demnach konnte die Einzelhandelskette im ersten Quartal einen Umsatz von 263,6 Mio. Dollar erwirtschaften, was im Vergleich zum Vorjahreswert von 244,7 Mio. Dollar, einem Plus von 7,7 Prozent entspricht. Beim Nettogewinn für das erste Quartal geht 99 Cents Only Stores von einem Ergebnis in Höhe von 1 Cent je Aktie aus, nachdem man im Vorjahreszeitraum ein EPS von 7 Cents je Aktie erzielen konnte. Das Ergebnis im Vorjahresquartal beinhaltet dabei positive Sondereffekte aus dem Verkauf einer Niederlassung. Analysten gehen für das laufende Quartal von einem EPS von 4 Cents je Aktie sowie einem Umsatz von 261 Mio. Dollar aus.
Die CommScope Inc. (ISIN US2033721075/ WKN 9083 62) hat heute erklärt, ihr Übernahmeangebot für die Andrew Corp. (ISIN US0344251089/ WKN 867492) nicht weiter zu verfolgen. Am Montag hatte CommScope eine Bar-Offerte über 9,50 Euro je Andrew-Aktie abgegeben und insgesamt rund 1,7 Mrd. Dollar (inkl. der Übernahme von Schulden in Höhe von 186 Mio. Dollar) geboten. Damit ist der weg frei für ein Zusammengehen der Andrew Corp. und der ADC Telecommunications Inc. (ISIN US0008863096/ WKN A0EAXZ). Das ADC-Angebot bewertet Andrew zu Schlusskursen am vergangenen Freitag mit rund 6,97 Dollar je Aktie.
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