Habe mir mal den GB 2017 auf dem Smartphone durchgelesen: Was nicht zur Nachahmung zu empfehlen ist.
Es fällt natürlich auf, dass die ganze Holdingstruktur nicht gerade dazu geeignet ist, das Lesen des Finanzberichtes zu vereinfachen. Ich halte auch nicht sonderlich viel von überbordenden Konzernstrukturen, weil ich selbst in einer solchen arbeite. Allerdings ist das Dach bei uns eine Stiftung und es gibt ca. 17 Beteiligungsunternehmen mit wiederum rd. 200 Standorten in der DACH-Region. Gut, ich schweife ab.
Jedenfalls ist der aufgelaufene Bilanzverlust schon einmal der absolute Horror. Das ist auch die Zahl, die bei Investorengesprächen mit ziemlicher Sicherheit immer wieder diskutiert werden dürfte.
Dann dieses Wirrwarr mit den fortgeführten bzw. nicht fortgeführten Beteiligungen bzw. neu eingegliederten Beteiligungen.
Warum gibt es für diese Unternehmen keine separaten Abschlüsse im GB, die dann konsolidiert werden? Das Lesen von Zahlen mit dem Nimbus "würden wir im letzten Jahr nicht..." ,oder "ohne Hinzurechnung von..." ist eine Zumutung. Und ein Armutszeugnis, was das Transparenzgebot anbelangt.
Zieht man einmal die bunten Pop-Bilderchen aus dem Pamphlet ab, dann weiß man, dass hier eben nicht Zahlen offen gelegt, sondern bewusst verschleiert werden: So z. B. die harten Fakten zu MyTicket. Man liest, dass MyTicket in einem oberen 6-stelligen Bereich zum EBIT beiträgt. Aha, soso. Was ist damit gemeint? Personalkosten, Stromverbrauch, Abschreibungen? Oder wollte man damit zum Ausdruck bringen, dass MyTicket von den 5,1 Mio. € erwirtschafteten EBIT so +/- 700.000 € beigesteuert hat? Wenn dem so wäre, dann müsste man ja voller Stolz separat über MyTicket im GB berichten. Das macht man aber nicht, was wohl seinen Grund haben dürfte. Die kriegen das Ding nicht profitabel. Gemeint sind wahrscheinlich Umsatzerlöse, oder Klicks pro Minute.
Aber wer weiß das schon.
Allen Mitgefangenen wünsche ich Frohe Ostern! |