drauf. :-( 08.01.2009ELEND IN GAZA Rotes Kreuz macht Israel schwere VorwürfeKinder müssen tagelang neben ihren toten Müttern ausharren, Retter werden nicht vorgelassen, Verletzte erhalten kaum noch Hilfe - erstmals schildert das Rote Kreuz, wie groß das Elend in Gaza ist. Die Organisation protestiert, Israels Militär weist Kritik zurück: "Unser Hauptanliegen sind unsere Soldaten." Hamburg - Bisher ist es der israelischen Armee weitgehend gelungen, das Leid in Gaza und die harsche Realität der massiven Angriffe unter Verschluss zu halten. Die Armee riegelt das Kampfgebiet rigide ab, der internationalen Presse wird der Zugang rundweg verwehrt. Seit Tagen zögert die Armee es immer wieder hinaus, Helfer, Beobachter und Reporter in die Kampfzone zu lassen. Doch dieser Versuch der israelischen Regierung, die Offensive als Kampf gegen die islamistische Hamas zu legitimieren, wird nun allmählich unterlaufen. Das Rote Kreuz berichtet von schockierenden Szenen bei einem kurzen Besuch in Gaza - während der dreistündigen Waffenruhe am Mittwoch waren Mitarbeiter in den umkämpften Landstrich hineingelassen worden. Dringend müsse man Helfern breiten Zugang zu Verwundeten in der Stadt Gaza ermöglichen, fordern Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und kritisieren heftig die israelische Regierung. Zuerst hatte den Angaben zufolge ein Rettungsteam des IKRK und des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) tagelang vergeblich versucht, in das von der israelischen Armee beschossene Viertel Saitun zu gelangen. Erst am Mittwoch, während der kurzen Waffenruhe, ließen Soldaten die Retter mit vier Ambulanzen passieren. Das Militär erklärte die Verzögerung damit, dass die eigenen Soldaten wichtiger seien, als die Fahrten von Ambulanzen zu koordinieren. Kinder harrten neben ihren toten Müttern aus In einer Wohnung fanden die Helfer schließlich vier kleine Kinder, daneben ihre toten Mütter. Zum Aufstehen zu schwach, hätten die Kinder neben den Leichen der Mütter ausgeharrt. Auch ein völlig entkräfteter Mann sei gefunden worden. Insgesamt lagen in der Wohnung den Angaben der Helfer zufolge zwölf Leichen auf Matratzen. In einem anderen Haus fand das Rettungsteam 15 teils verletzte Überlebende dieses Angriffs sowie drei Tote. Israelische Soldaten befahlen dem Team, das Gebiet sofort zu verlassen, was dieses jedoch verweigerte. "Das ist ein schockierender Vorfall", sagte Pierre Wettach, Chef der IKRK-Delegation in Israel und den besetzten Palästinensergebieten. Die israelische Armee habe ihre völkerrechtliche Verpflichtung nicht eingehalten, Verwundete bergen und versorgen zu lassen, kritisierte das IKRK. Ein Beamter des israelischen Verteidigungsministeriums zeigte sich unbeeindruckt: "Es ist Krieg, und unser Hauptanliegen sind die eigenen Soldaten ..... gekürzt http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600126,00.html |