Quelle: Handelsblatt 15.09.2008 , 22:47 Uhr Marktbericht: Börse New York Dow-Jones-Index fällt unter 11 000 Punkte Der Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und der Notverkauf des Rivalen Merrill Lynch haben Anleger tief verunsichert. Vor allem Finanztitel verzeichneten dramatische Verluste. Gegen Abend beschleunigte sich die Talfahrt der Kurse. Der Dow-Jones-Index schloss im Tagestief mit dem deutlichstem Tagesverlust seit Juli 2002. An der NYSE herrschte am Montag große Unsicherheit. Der Dow-Jones-Index sackte um mehr als 500 Punkte ein. HB NEW YORK. Die Börsianer sorgten sich allgemein um die Stabilität des US-Finanzsystems. Viele Händler hoffen nun auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung am Dienstag. Ein Rückgang des Ölpreises um drastische sieben Prozent auf 94,10 Dollar konnte die Kurseinbrüche bei den Aktien nicht eindämmen. Die Verluste an den US-Börsen hatten sich im späten Handel noch ausgeweitet und die führenden Indizes schlossen auf Tagestief. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte brach um 4,42 Prozent auf 10 917 Punkten ein. Dies bedeutete den größten Tagesverlust seit Juli 2002. Der breiter gefasste S&P-500 sackte mit 4,71 Prozent so deutlich ab wie seit September 2001 nicht mehr und schloss auf 1192 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaqsank um 3,6 Prozent auf 2179 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax 2,7 Prozent schwächer mit 6064 Punkten. Zu dem Zeitpunkt lag der Dow 2,3 Prozent und die Nasdaq 1,4 Prozent im Minus. Die fieberhaften Rettungsversuche für die viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers waren am Wochenende gescheitert. Das 158 Jahre alte Traditionshaus erklärte sich in der Nacht zum Montag für zahlungsunfähig. Die Aktien des Instituts wurden am Montag nicht gehandelt. Die Aktien des weltweit zweitgrößten Versicherers American International Group büßten wegen der Sorgen um die Finanzlage um 60,8 Prozent auf 4,76 Dollar ein. Auch viele andere Finanztitel verbuchten prozentual zweistellige Verluste. Die Titel von Washington Mutual fielen um 27 Prozent. Citigroup-Papiere gaben mehr als 30 Prozent nach, obwohl das Institut angesichts der turbulenten Finanzmärkte noch einmal seine gute Ausstattung mit Kernkapital betonte. |