Usain Bolt hätte maximal 9,60 Sekunden laufen können, glauben die Sportwissenschaftler. Die Rennanalyse zeigt abnormale Zwischenzeiten. Dienstag, 19. August 2008 Wundersamer Bolt-Rekord Wissenschaftler rätseln Der Weltrekordlauf von Usain Bolt über 100 Meter hat auch die Sportwissenschaftler verblüfft. Die Aufschlüsselung seines Laufes am vergangenen Samstag ergab, dass Bolt Teile der Strecke mit durchschnittlich 43,9 km/h zurücklegte. Die 9,69 Sekunden, die der Jamaikaner für die gesamten 100 Meter benötigte, entsprechen im Schnitt 37,15 km/h. Die Sportwissenschaftler von "sportsscientists.com" zerlegten den Lauf von Bolt in zehn Zeitabschnitte von jeweils zehn Metern. Für die drei Intervalle zwischen 50 und 80 Metern benötigte der 21-Jährige nur jeweils 0,82 Sekunden und widerlegte damit die Erkenntnis, dass ein Sprinter seine Höchstgeschwindigkeit zwischen 50 und 60 Metern erreicht, danach aber kontinuierlich abbaut. Bolt dagegen war in der Lage, ab 50 Metern drei Intervalle mit einem Tempo von 43,9 km/h zu laufen. Danach hielt er zwischen 80 und 90 Metern immer noch ein bemerkenswertes Durchschnittstempo von 43,4 km/h. Die letzten zehn Meter des Rennens, als er längst die Arme zur Seite und das Tempo herausgenommen hatte, lief Bolt noch in 0,90 Sekunden oder umgerechnet mit Tempo 40. Wäre Bolt die letzten 20 Meter des Rennens durchgelaufen, hätte er nach den Berechnungen von "sportsscientists.com" im besten Fall eine Zeit von 9,60 erreichen können - vorausgesetzt, er hätte auch die letzten 20 Meter mit 43,9 km/h absolviert. Vom Start bis zur 10-Meter-Marke benötigte Bolt übrigens 1,85 Sekunden - obwohl es nach dem Schuss immerhin 0,165 Sekunden dauerte, ehe er loslief. Das war die zweitlangsamste Reaktionszeit im Finale. ----------- beware of KöPi!! |