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| 12. Ich bin gegen die Todesstrafe | soulsurfer | 14.01.04 12:50 |
Argumente
Auch Abschreckung ist ein häufiges Argument, welches aber auch nicht stichhaltig ist. Es gibt Menschen, die lieber hingerichtet werden wollen, als lebenslang im Gefängnis zu sitzen. Nebenbei dürfte man die Mörder im wesentlichen in drei Kategorien einteilen können: In Menschen, die im Augenblick ihrer Tat nicht über die Folgen nachdenken, in Menschen, die nicht glauben, erwischt zu werden und in Menschen, denen ihre eigene Zukunft egal ist. Auf alle drei Gruppen hat die Todesstrafe keine oder kaum abschreckende Wirkung. Statistisch gesehen ist im Vergleich von Ländern mit Todesstrafe und Ländern ohne Todesstrafe kein deutlicher Unterschied in der Häufigkeit von Morden zu erkennen. Ich würde sagen, daß die Todesstrafe eher zu einer Verrohung der Gesellschaft und damit zu einer Verstärkung der Gewaltstraftaten beiträgt.
Und ein weiteres Argument gegen die Todesstrafe: Wie will man Menschen begreiflich machen, daß es unrecht ist, einen anderen Menschen zu ermorden, wenn der Staat es selber tut? Wenn der Staat Menschen umbringt, ist der Schritt für den einzelnen Menschen nicht weit, zu glauben, daß er ebenfalls jeden umbringen darf, der ihm nicht gefällt.
Und nicht zu vergessen, es saßen ja schon unschuldige in Todeszellen, trifft zwar im aktuellen Fall wohl nicht zu. http://www.ariva.de/board/220437/thread.m?a=
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| 14. Es besteht zu diesemThema | PRAWDA | 14.01.04 12:57 |
| 17. Auch ich bin gegen die Todesstrafe ... | J.R. Ewing | 14.01.04 13:03 |
.. und zwar aus drei Gründen: Erstens weil die Gefahr, jemanden zu verurteilen, der in Wahrheit die Tat gar nicht begangen hat, stets gegeben ist. Ein solches Fehlurteil aber kann anders als ein Freiheitsentzug nicht revidiert werden. Zweitens kann eine wirklich lebenslange Freiheitsstrafe - die es in Deutschland zwar formal, aber nur selten in der Praxis gibt - ein sehr viel härteres Strafmaß für den Betroffenen sein als die Todesstrafe. Und drittens schließlich, weil die Bedrohung der Gesellschaft durch einen Mörder bei Einführung der Todesstrafe eher noch steigen würde. Denn wer bereits einen Menschen umgebracht hat und weiß, dass ihm nun der Strang oder das Erschießungskommando droht, der hat nichts mehr zu verlieren. Er wird deshalb alles versuchen, um sich der Verhaftung zu entziehen, auch wenn er dabei über weitere Leichen gehen muss. Mehr als ein Leben hat er als Täter ja ohnehin nicht zu verlieren.
Das Argument, der Staat würde sich bei Einführung der Todesstrafe auf eine Stufe mit dem Mörder stellen, überzeugt mich hingegen nicht. Es besteht für mich schon ein Unterschied, ob ein demokratisch legitimierter Rechtsstaat (bei Diktaturen sieht die Sache natürlich anders aus)die Todesstrafe auf der Grundlage von Gesetzes verhängt oder eine Einzelperson nach eigenem Gutdünken und aus niederen Beweggründen geplant einen Menschen tötet (das sind übrigens die Tatbestandsmerkmalse für Mord nach 211 StGB).
J.R. http://www.ariva.de/board/220437/thread.m?a=
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| 40. Wenns dir hier nicht passt - geh doch rüber. | Karlchen_I | 27.11.04 14:57 |
48. keine todesstrafe, aber: | modeste | 28.11.04 11:39 |
"Lebenslänglich" muss wirklich "Lebenslänglich" bedeuten, das heißt: Begnadigung ab frühestens 70. Lebensjahr (es sei denn, die Eltern des getöteten Kindes wünschen es vorher). Der Täter muss auf ein verpfuschtes Leben zurückblicken müssen, nachdem er das andere auslöschte.
UND: der Täter muss die Tat aktiv bezahlen, das heißt: ARBEITEN..und zwar gerade dort, wo keiner es will, z.B.: an der damaligen "Baustelle Tschernobyl"...
salut modeste http://www.ariva.de/board/220437/thread.m?a= |
hat ja schon einige gegeben, die unschuldig verurteilt waren. Vorher aber angeblich zu 100% schuldig. So so. Im Laufe der Zeit konnte, auch dank technischen Fortschritts, Gegenbeweis geführt werden. Gab vermutlich auch schon einige, die unschuldig hingerichtet wurden... Wünsche all Denjenigen, die FÜR die Todesstrafe sind, dass sie mal unschuldig eingelocht werden - gönne es ihnen aber, dass sich die Angelegenheit dann klärt und hoffe, dass sie ihren Standpunkt zu diesem Thema überdenken.
Außerdem finde ich nicht, dass jemand das Recht hat, einen anderen umzubringen, nur weil dieser das Gleiche getan hat - unterm Strich ist beides das Selbe, nur die Motive sind unterschiedlich. http://www.ariva.de/board/220437/thread.m?a= |
| 104. todesstrafe | slimmy | 19.05.05 11:16 |
auch ich bin gegen die todesstrafe, weil wir nicht das recht haben, fremdes leben auszulöschen; außer es geschieht in akuter notwehr. wir befinden uns in einer modernen, einfaltsreichen welt.. ich würde mich nicht wundern, wenn es nicht in absehbarer zeit gelingen würde, die schwerverbrecher sinvoll wegzuschliessen. mir schwebt vor, sie dauerhaft in einer eigenen umgebung unterzubringen, in der sie menschenwürdig leben und durch arbeit ihre existenz begründen. die strafe bestünde in der lebenslangen trennung vom übrigen kulturraum. |
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