Als vergangene Woche die Meldung die Runde machte, dass ein nach Karl Marx benannter Lesesaal einer Universität in Florida aufgrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine umbenannt wurde, sorgte dies hierzulande bei einigen noch für Verwunderung. Absurdes gibt es aber auch vor der eigenen Haustüre: Die CDU-Fraktion im Berliner Bezirk Pankow fordert unter Verweis auf den Krieg die Streichung eines Monuments, das den von den Nazis ermordeten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann darstellt, von der Denkmalliste. Die 50 Tonnen schwere Büste, deren Schöpfer Lew Kerbel übrigens in der Ukraine geboren ist, solle eingeschmolzen werden. Ein entsprechender Antrag »Keine Ehrung für Demokratiefeinde« liegt dem Bezirksparlament an diesem Mittwoch zur Beratung vor. Da hat die CDU noch einmal Glück, dass sich in Pankow kein Denkmal von Reichsgründer Otto von Bismarck befindet. Denn bekanntlich war der Eiserne Kanzler nicht nur kein lupenreiner Demokrat, sondern er trat auch noch für ein Bündnis mit Russland ein. |