Durch das 1:2 gegen Hannover 96 bleibt Borussia Mönchengladbach Schlusslicht in der Bundesliga. Erneut gelang den Westdeutschen kein Heimsieg, der Schock über die unnötige Niederlage stand den Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Trotz der prekären Lage steht die Vereinsführung weiter zu Trainer Michael Frontzeck. Bei den Fans aber kippte erstmals die Stimmung.
"Wir haben die Schnauze voll", skandierten die enttäuschten Anhänger des Tabellenletzten im Anschluss an das achte Saison-Heimspiel ihres Teams ohne Sieg. Mit einem Pfeifkonzert wurden die Borussen in die Kabinen verabschiedet.
Im Borussen Park macht sich mittlerweile die Angst vor dem dritten Abstieg nach 1999 und 2007 breit. Trotz der erneuten Enttäuschung bekräftige Sportdirektor Max Eberl auch nach der Partie sein Bekenntnis zu Trainer Michael Frontzeck. "An unserer Meinung hat sich nichts geändert. Wir setzen weiter auf Kontinuität", so der 37-Jährige.
Gerüchte über einen möglichen Rücktritt trat Frontzeck entgegen: "Das kann ich ausschließen. Aber es ist für alle, die mit Gladbach zu tun haben, eine schwere Belastungsprobe", sagte der 46-Jährige.3
Als Sündenbock für die Niederlage wurde Raul Bobadilla ausgemacht. Der Argentinier hatte in der 43. Minute seine Nerven nicht im Griff und trat gegen Pinto nach. Schiedsrichter Marco Fritz blieb keine andere Wahl, als den 23-Jährigen vom Platz zu stellen. Da sich Bobadilla auch anschließend nicht beruhigen konnte und unter anderem gegenüber dem vierten Offiziellen Christian Fischer verbal ausfällig wurde, ist mit einer längeren Pause für den Angreifer zu rechnen.
Zudem wird er vereinsintern hart bestraft. "Es gibt keine zwei Meinungen, dass er uns einen Bärendienst erwiesen hat. Er muss sein Temperament in den Griff bekommen. Gerade weil wir schon häufig mit ihm gesprochen haben, war diese Aktion ein Schlag ins Gesicht für uns alle. Der Verein wird eine drastische Strafe aussprechen", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl im "Sport1-Doppelpass". Es werde "mindestens" eine Geldstrafe ausgesprochen werden.
Nach dem Seitenwechsel gab Mönchengladbach in Unterzahl den Sieg aus der Hand. Der eingewechselte Hanke (73.) sowie Torjäger Ya Konan (75.) wandelten den 0:1-Rückstand durch Bradley (19.) binnen 120 Sekunden in eine Führung um. Gladbach konnte nicht mehr antworten und ging zum fünften Mal in dieser Saison als Verlierer im Borussia Park vom Platz. |