Bullen und Bären im Kampf in einer strategisch ausserordentlich bedeutenden Kurszone. Charttechnik: Silber: Und sie hat doch gehalten! Die zarte, 1 Monate alte Aufwärtstrendlinie wurde am Montag zwar intraday unterschritten, aber Silber konnte sich dann doch noch daran festklammern und in den Folgetagen mit 2 kräftigen Zügen nach Norden entschwinden. Am Mittwoch gelang ihm sogar die 3. Überwindung der 5-jährigen Abwärtstrendlinie per Schlusskurs. Bereits die Eröffnung brachte mit einem "rising window" (Trump's Gewaltandrohung an Nordkorea) die Entschlossenheit des Edelmetalls zum Ausdruck. Mit der am Donnerstag fortgesetzten Aufwärtsbewegung etablierte sich somit ein untergeordneter Aufwärtstrend innerhalb der Regressionsbewegung. Allerdings war das Bollinger Band auf diese plötzliche Dynamik nicht vorbereitet, und so musste sich das Edelmetall auf die EMA 200 zurückziehen, wo es dann auch am Freitag verweilte. Eine Korrektur bis zur 1-monatigen Aufwärtstrendlinie oder zum "Trump – Nordkorea"-Unterstützungsfenster könnte zum jetzigen Zeitpunkt durchaus als gesund für den einen oder anderen abgeleiteten Indikator angesehen werden (Stichwort BB-Dehnung), welche teilweise überhitzt sind und kein eindeutiges Signal für die unmittelbar kommende Richtung liefern. Gold: Gold dürfte mit diesem 3. Ausbruchsversuch aus der 5-jährigen Abwärtstrendlinie nun endgültig der grosse Wurf gelungen sein. Denn nachdem es diese Linie am Dienstag bei einem Pullback positiv getestet hatte (Gold berührte sie nicht einmal, sondern drehte bereits bei der EMA 50 wieder Richtung Norden), ging es gleich in Folge rasant in die BREXIT-Zone (der 4. Versuch, diese Zone zu überwinden). Gold ist damit drauf und dran, den einstmaligen Aufwärtstrend in der Regression wieder aufzunehmen. Wichtig dabei wird sein, das vorangegangene potentielle Doppeltop zügig und deutlich zu überwinden, um kein potentielles Dreifach-Top aufkommen zu lassen, das dann in seiner Abwärtsschärfe womöglich nicht mehr so harmlos daherkommen würde wie das vorangegangene Doppeltop. Nicht ganz glücklicherweise hat Gold dann am Freitag doch noch ein potentielles Dreifachtop generiert, wobei zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gefahr droht, da Gold ein enormes Momentum in der unteren Zeitebene aufweist. Auch sind die in der Vorwoche angesprochenen Unterstützungen nach wie vor an strategisch günstigen Levels und wirken noch dazu durch ihre räumliche Nähe im Zusammenspiel stärker als das der Fall wäre, wenn sie weit auseinander lägen. Diese momentane Stärke hat im übrigen auch das "London, Qatar"-Widerstandsfenster aus dem Weg geräumt. Die abgeleiteten Indikatoren sind, ähnlich wie bei Silber, teilweise stark überhitzt und sehr widersprüchlich in ihrer Signalwirkung. Barrick Gold: Barrick taumelt weiterhin mit vergleichsweise wenig Handelsvolumen seitwärts knapp oberhalb der Kreuzunterstützung (grüne Fenster). Erfreulich ist das neu erzeugte Unterstützungsfenster am Donnerstag, womit einem drohenden Absturz in Zonen, wie Barrick sie noch vor 2 Jahren überstrichen hatte, mittlerweile immerhin 7 Unterstützungsfenster gegenüberstehen. Andererseits ist der Ausblick nach Norden auch mit zahlreichen Hürden verstellt, sodass mit einem deutlichen Kursanstieg wohl erst gerechnet werden kann, wenn Gold sich aus seinem Abwärtstrend befreit haben wird (grösser USD 1.237). Fazit: Gold und Silber zeigten in dieser Woche enorme Stärke und auch den Willen, die Methusalem-Abwärtstrendlinie nachhaltig zu überwinden, und es sieht danach aus, als ob es dieses Mal umgekehrt läuft, nämlich, dass die Edelmetalle die Minen hochziehen werden. Wie schon eingangs beschrieben, kämpfen Bullen und Bären mit Hörnern und Klauen um ihre jeweilige bevorzugte Richtung, wobei in diesem bereits 3. Kampf in diesem Jahr um die Abwärtstrendlinie und damit die weitere Richtungsentscheidung die Bullen die Oberhand behalten werden, da sowohl bei Gold als auch bei Silber die Chartlinien, -marken und -signale eine eindeutige Sprache sprechen, welche die Algos nur in die Nordrichtung interpretieren können. Auch ist nicht damit zu rechnen, dass der Nordkoreakonflikt von heute auf morgen entschärft sein wird; zudem werden DAX, DOW & Co. ein immer heisseres Eisen, welches anzufassen mit zunehmend grösserem Risiko behaftet ist. Von der US-Schuldenobergrenze (welche zwar erwartungsgemäss wieder einmal angehoben werden wird [vielleicht kommt da ja das Kriegsgeheul Richtung Nordkorea gerade zur rechten Zeit], aber dennoch die Märkte bestimmt nicht unbeeindruckt lassen wird) gar nicht erst zu sprechen.
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