Als Market-Maker (deutsch Marktpfleger oder auch Marktmacher) bezeichnet man einen Börsenmakler, der die Handelbarkeit (Marktliquidität) von Wertpapieren durch kontinuierliches Stellen von Geld- und Briefkursen sichert und temporäre Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in weniger liquiden Werten ausgleicht.
Hintergründe
Obwohl Market Making und Designated Sponsoring oft synonym verwendet werden, sind diese zwar ähnliche, jedoch streng genommen durchaus unterschiedliche Tätigkeiten. Im Gegensatz zum Designated Sponsoring wird das Sicherstellen der Liquidität nicht im Auftrag eines Emittenten vollzogen, sondern zur Gewinnung eigener Vergünstigungen. So erhalten Börsenmakler, die im Rahmen einer Tätigkeit als Market-Maker über Eurex für eine gewisse Anzahl von Wertpapiertiteln die Liquidität zu z. B. mindestens 85 % garantieren, als Vergütung gewisse Nachlässe auf die zu zahlenden Handelsgebühren.
Zur Sicherstellung der Liquidität veröffentlicht der Market-Maker verbindliche Geld- und Briefkurse (An- und Verkaufskurse), so genannte Quotes, börsennotierter Handelsgegenstände. Durch die erhöhte Handelbarkeit soll die Attraktivität bzw. Preisqualität der betreuten Werte steigen und den Investoren gewährleisten, innerhalb der Handelszeit zu angemessenen Preisen kaufen bzw. verkaufen zu können. Das auf diese Weise erworbene Vertrauen soll auf lange Sicht eine positive Kursentwicklung fördern. Dabei ist er durch einen maximalen Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) gebunden. Dieses kontinuierliche Stellen von Kursen wird dabei heutzutage fast ausschließlich von Computerprogrammen (sogenannte Quote-Machines) übernommen.
An der NASDAQ sind Market-Maker-Firmen sowohl im Kommissions- als auch im Eigenhandel tätig und repräsentieren einen Großteil des Umsatzes an der NASDAQ. Es gibt zurzeit insgesamt 550 Market-Maker-Firmen, von denen allerdings nur ungefähr 10 wirklich von Bedeutung sind. Alle Market-Maker in den USA müssen Mitglied der NASD (National Association of Securities Dealers) sein und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. ein gewisses Mindestkapital vorweisen. Die Market-Maker können anhand eines vierstelligen Kürzels, dem sogenannten Market-Maker Identifier, der MMID, identifiziert werden.
Arten von Market Making
Generell gibt es drei Arten von Market Making: Bei der permanenten Quotierung (Permanent Market Making, PMM) stellt der Market-Maker dauerhafte Kauf- und Verkaufsaufträge auf einen Wert in das Handelssystem ein. Bei der erweiterten Quotierung (Advanced Market Making, AMM) werden von der jeweiligen Börse vorgegebene Mindestkriterien erfüllt, um entsprechende Rückvergütungen oder Vergünstigungen zu erhalten. Bei der Quotierung auf Anfrage (Regular Quotation) stellt der Market-Maker einen Preis auf spezielle Anfrage eines Marktteilnehmers zur Verfügung. |