Porsche kaufen
Der Analyst der Nord LB, Frank Schwope, empfiehlt weiterhin, die Vorzugsaktien von Porsche (ISIN DE000PAH0038 / WKN PAH003) zu kaufen.
Der Porsche-Konzern habe heute Nachmittag Zahlen für die ersten 4 Monate des im August begonnen Geschäftsjahres 2008/2009 veröffentlicht. Der Absatz sei um 18,7% auf nur noch 25.016 Fahrzeuge gesunken. In Bezug auf das Ergebnis habe das Unternehmen mitgeteilt, dass sich "das operative Ergebnis des Konzerns im Berichtszeitraum unter dem Vorjahresniveau" befunden habe. "Dagegen ist das Ergebnis aus Aktienoptionsgeschäften, die auf Barausgleich gerichtet sind, angestiegen." Konkrete Ergebniszahlen seien nicht veröffentlicht worden.
Der Vorstand habe ferner mitgeteilt: "Es ist weiterhin das Ziel der Porsche SE, die VW-Beteiligung so bald wie möglich zunächst auf über 50 Prozent und im Jahr 2009 auf 75 Prozent der VW-Stammaktien aufzustocken. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Dazu zählt auch der jeweils aktuelle Börsenkurs der VW-Stammaktie. Da aus Sicht der Porsche SE jedoch letztlich der durchschnittliche Anschaffungspreis aller von Porsche gehaltenen VW-Stammaktien entscheidend ist, kann dies auch zu Kursen oberhalb der als grundsätzlich angemessen anzusehenden Bewertungsbandbreite von 200 bis 250 Euro erfolgen. Die Porsche SE hält sich für Umfang, Zeitpunkt und Durchführung der weiteren Beteiligungsaufstockung daher alle Optionen offen."
Der Absatzrückgang in den ersten 4 Monaten könnte als eine Indikation für das gesamte Geschäftsjahr 2008/2009 gesehen werden. Wegen den Optionsgeschäften dürfte Porsche jedoch abermals Milliardenerträge erwirtschaften. Es sei möglich, dass der Konzern durch die Reduzierung der cash settled Options einen Betrag von mehr als EUR 1 Mrd. erlöst habe. Die Analysten würden nicht erwarten, dass Porsche die zu erwartenden Optionserträge direkt zum Kauf von VW-Aktien nutzen werde, da der aktuelle Kurs der VW-Aktie klar überteuert sei.
Es könnte hinsichtlich der gegenwärtigen weltweiten Wirtschaftsprobleme mit dem verstärkten Ruf nach dem Staat für Porsche zudem schwerer werden, einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit Volkswagen abzuschließen. Die diesbezüglich notwendige Änderung von VW-Gesetz und VW-Satzung würden die Analysten als unwahrscheinlich erachten. Deshalb würden sie es für durchaus realistisch halten, dass Porsche sich (zunächst) mit einer einfachen 50,1%-Mehrheit bei Volkswagen zufriedengebe.
Angesichts der zu erwartenden Sondererträge, die nach Erachten der Analysten der Nord LB im Kurs nicht ausreichend berücksichtigt sind, bestätigen sie für die Porsche-Aktie das Anlageurteil "kaufen". Das Kursziel laute unverändert 90 EUR. (Analyse vom 18.12.2008) (18.12.2008/ac/a/nw) Analyse-Datum: 18.12.2008
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG |