"Tante Fini" ist wieder daEs ist schließlich schon eine Weile her, dass man zuletzt von Rudolfine Steindling hörte...Was wurde eigentlich aus der "Tante Fini"? Es ist schließlich schon eine Weile her, dass man zuletzt von Rudolfine Steindling hörte: Im Standard tauchte die ehemalige Finanzerin der KPÖ das letzte Mal auf, als deutsche Gerichte 2004 entschieden, dass die von Steindling und der KPÖ über die Firma Novum verwalteten Milliarden-(Schilling-)Beträge im Grunde Gelder des SED-Regimes gewesen seien - und daher Deutschland gehörten. Und das profil meldete im Oktober 2005, dass der damalige deutsche Innenminister Otto Schily bei einer Israel-Reise ganz offiziell bei der Regierung interveniert habe: Damals bestand schließlich der Verdacht, dass nicht nur Steindling, sondern auch dreistellige Millionen-(Euro-) Beträge von den Konten der Novum nach Tel Aviv übersiedelt sein könnten. Über den weiteren Verlauf dieser Angelegenheiten schweigen sich die Agenturarchive aber aus. "Caritas-Schwester im Design-Gewand" Doch schon 2002 hatte der Spiegel über deutsche Beamte und Ermittler berichtet, die "ohnmächtig" zusehen müssten, wie Steindling "sich vermögenlos zu machen versucht", gleichzeitig aber "als Caritas-Schwester im Design-Gewand auftritt - zugunsten von Krankenhäusern, Kreuzwegstationen und Konzerten". Die Liebe zum großen Charity-Auftritt dürfte sich die "rote Fini" aber bis heute erhalten haben: Ende vergangener Woche glaubte der Doyen der österreichischen Societyfotografen, Udo Schreiber, seinen Augen nicht zu trauen: Schreiber war in Monaco. Bei einer "Summer Night Gala Dinner and Dance" genannten Galanacht, bei der 200 geladene Gäste aus der ganzen Welt zugunsten des Chaim Sheba Medical Center in Tel Hashomer (des größten Krankenhauses in Israel und im Mittleren Osten) dinierten und spendeten: Binnen einer knappen Stunde wurden 2,5 Millionen Euro gesammelt. Und auf einmal stand der Fotograf da der einstigen Grande Dame der KPÖ gegenüber. Im Luxus Hotel "Hermitage" - neben Leuten wie Shirley Bassey, Maya Swarovski, Paulo Coelho und Ex-RTL Boss Helmut Thoma. Steindling saß beim Galadiner am Ehrentisch auf einem Ehrenplatz. Gleich neben Israels Sozialminister Isaac Herzog, dem Sohn von Chaim Herzog. Und das, erklärte sie dem verdutzten Fotografen, sei mitnichten ein krauser Zufall, sondern habe schon seine Richtigkeit: "Ich arbeite ja in Österreich für das Chaim Sheba Medical Center. Ich schnorre Gelder für das Krankenhaus." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe, 7./8.8.2007) http://derstandard.at/?url=/?id=2988135%26_range=1 |