Henry ich habe eine bloede Frage, ist das Heute der richtige EW Chart im Brief danke Miyako
DAX: Herbstrallye - ein Begriff fürs Fremdwörterbuch?
Die Kursverluste des DAX-Index konnten den Anlegern die gute Stimmung nicht verderben. Die Zahl der Bullen ist leicht gestiegen. Die Chancen für eine Herbstrallye stehen nicht schlecht.
Joachim Goldberg, cognitrend TecDAX-Sentiment 29.09.2004. Das haben viele kommen sehen: Der DAX prallt bei 4.000 Punkten ab und ein Rohölpreis jenseits von 50 Dollar pro Barrel tut sein Übriges dazu, dass die Pessimisten zeitweise recht bekamen. Dies gilt auch für die Befragten unseres Panels, die in der vergangenen Woche rechtzeitig das Bullenlager verlassen hatten und vermutlich an den jüngsten Tiefs wieder zurück gekommen sind. Zumindest unser Bull/Bear-Index® ist bei der jüngsten Befragung wieder etwas angestiegen. Auch die Händlerwanderung bestätigt derartiges.
Dabei sah es auf dem Aktienmarkt gestern noch zappenduster aus, bevor sich einige Marktteilnehmer eines Besseren besonnen. Mit einem Mal hieß es, dass der hohe Ölpreis in die Gewinnerwartungen der Unternehmen eingepreist sei. Das US-Verbrauchvertrauen, zuletzt schwächer als erwartet ausgefallen, spielte mit einem Mal keine wesentliche Rolle mehr. Auch die 200-Tage-Linie der Chartisten war von oben nach unten durchstoßen worden – leider schon zum dritten Mal in diesem Jahr. „Na ja“ hieß es lapidar bei den klugen Analysten, das letzte Kaufsignal sei eben „nicht nachhaltig genug“ gewesen. Ein gescheiterter Versuch also? Bei einem DAX-Stand von 4.000 Punkten wäre das Gros der Akteure wieder short gegangen und hätte sich für die kommenden Wochen verabschiedet, wurde schnell argumentiert.
Sentimentindikatoren
Die Optimisten werden ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Die blauen Balken in den Grafiken stellen das Maß an Optimismus dar.
Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche stimmungsbedingte Marktschieflagen erkennen. Sage noch einer, der September sei der schlechteste Börsenmonat des Jahres. Nein, wir haben berechtigten Anlass, an eine positive Monatsperformance des Börsenbarometers zu glauben. Nur wer gemäß einer anderen prominenten Börsenregel „sell in May and go away“ gehandelt hat, kann sich jetzt, nach der Urlaubszeit, beruhigt zurück lehnen, weil der Markt zumindest nicht davon gelaufen ist. Doch den wenigstens Markteilnehmern hat dieses Rezept zum Geld verdienen verholfen.
Der Verlust von 2 Prozent im DAX seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung hält sich also – gemessen an einer kompletten Handelsbandbreite von 3,8 Prozent – vergleichsweise in Grenzen. Wahrscheinlich glauben die flexibelsten unter den mittelfristig orientierten Akteuren nach wie vor an eine Fortdauer des Range-Trading und sind damit bislang auch recht gut gefahren. Deshalb sollte sich niemand wundern wenn bald schon wieder die 200-Tage-Linie (ca. 3.940 Punkte) nach oben überschritten wird. Um allerdings erneut bei 4.000 DAX-Zählern anzuhalten, sind die Positionierungen der Händler vermutlich nicht hoch genug. Zumal wir von Überoptimismus noch ein gutes Stück entfernt sind. Im Gegenteil: Eine Erholung der Kurse auf solche Höhen noch in dieser Woche würde manch einen noch hinter dem Ofen hervorlocken, der Aktien für dieses Jahr schon abgeschrieben hat. Denn die Herbstrallye ist das, womit die wenigsten derzeit rechnen.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten Bullish Bearish Neutral Total 53 % 24 % 23 % ggü. Vorwoche + 2 % - 3 % + 1 %
DAX-Stimmungskurve
Stand DAX 29.09.2004, 12:00 Uhr: 3.910 Punkte ( - 2,0 % gegenüber der letzten Erhebung) |