Bei meiner ausführlichen Einschätzung am 16.6 war das nicht umsonst mein erster Punkt. Wer in W:O und hier etwas zurückgeht kann nach und nach sehen wie Vertrauen verspielt wurde. Ich hatte damals "Glück" und habe nach der Zeichnung des IPO und Zukäufen am ersten Tag meine komplette Position verkauft, als im Quartal nach der USK Übernahme die Auftragseingänge nicht nach organisch/anorganisch aufgeschlüsselt wurden. Da wurde die Grenze an Intransparenz bei mir überschritten, was aber in den knapp 2 Jahren danach passiert ist übertrifft wohl jedermanns Vorstellungen. Das Unternehmen und die Aktie sind ein einziger Witz. Schaut euch mal die Ziele vom IPO-Prospekt an, und wo wir heute liegen. Man wollte 2020 450-500Mio Umsatz bei 20% Marge machen. Jetzt macht man ein Jahr davor wohl die Hälfte an Umsatz und ein Fünftel des Gewinns.
Vergleicht mal die Präsentationen von Aumann aus 2017 und 2019. Da gibt es eine Folie auf der die Umsätze mit bestimmten Kunden aufgelistet werden (Kunden nach E-Mobility und Classic). Bei Vergleich fällt auf dass mehrere Unternehmen, wie z.B. BMW, Daimler und Thyssenkrupp seit 2016 nicht einen Euro Umsatz mit Aumann gemacht haben, es wird aber immer noch schön auf die Folie gepackt. Man sei ja vertrauter langjähriger Partner. Auf einer der damaligen Folien von 2017 steht auch dass der Planungsprozess und der anschließende Auftragseingang bereits bis zu 2 Jahre vor dem Start der Fertigung beim Kunden absehbar ist. Wenn das der Fall ist sollte man doch zumindest auf mehrere Monate prognostizieren können, die Kunden kaufen ja nicht wie an der Tankstelle spontan einen Mars- Schokoriegel, sondern eine ganze Fertigungslinie oder zumindest mehrere Spezialmaschinen. Wenn man sich die Vorlaufzeiten mit Vorserienproduktion usw ansieht, dann bezweifle ich mittlerweile wirklich ob Aumann überhaupt, selbst wenn E-Mobility ab 2020 anrollt, irgendetwas verkaufen wird. Der Zulieferermarkt ist ja schon immer schwer zu durchschauen gewesen, und je mehr ich mich mit dem Unternehmen beschäftige desto mehr glaube ich, dass die einfach nicht die richtigen Produkte haben.
Wie war nochmal der Leitsatz von Aumann der auf nahezu allen Präsentationen zu finden ist: "No matter who will prevail in the e-mobility revolution, they will need Aumanns machines for electric drivetrain manufacturing". Ich glaube mittlerweile, dass egal wer sich bei der Emobilität durchsetzt keine Maschinen von Aumann braucht.
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