Wer bei diesen Rückschlägen nicht investiert… Liebe Leser,
diese Woche hatte es wieder in sich: nach schwachem Auftakt erholte sich der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte, um heute wieder deutlich abzusacken. So kämpft der DAX derzeit wieder mit der Marke von 4.400 Punkten. Zudem werden auf breiter Front die Konjunkturaussichten für 2009 reduziert. Erst heute hat die Deutsche Bundesbank ihre Prognose zur Wirtschaftsentwicklung vorgelegt. Demnach erwartet die Bundesbank im kommenden Jahr ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,8%.
Trotz aller Skepsis gibt es in der derzeitigen Lage auch Käufer am Markt. Einer von ihnen ist Warren Buffett. Er hat schon Mitte Oktober in der New York Times verkündet: „Ich kaufe US-Aktien.“ Ein Blick zurück zeigt, dass Buffett an dieser Stelle als langfristiger Indikator funktioniert. Nur selten äußert sich das „Orakel von Omaha“ zum Gesamtmarkt. Wenn Buffett das aber tut, lag er in der Vergangenheit zumeist richtig: So riet er 1974 und 1979 zum Einstieg in Aktien und die Börsen zogen kurz danach an. 2000 riet er hingegen zum Verkauf der Aktienpositionen – auch hier lag er richtig, denn wie wir alle noch wissen, brach der Markt bis 2002 deutlich ein. Nun rät Buffett also wieder zum Einstieg bei Aktien getreu seinem Motto: Sei ängstlich wenn andere gierig sind und sei gierig wenn andere ängstlich sind.
Ähnlich sieht das auch mein Kollege und Buffett-Fan Volker Gelfarth. In seinem Börsendienst „Gelfarths Premium-Depot“ wählt er die aussichtsreichen Aktien auch nach den erprobten Kriterien von Buffett aus. Warum Gelfarth weiter von Aktien überzeugt ist und wo er die größten Chancen sieht, lesen Sie in der heutigen Ausgabe.
Ein schönes Wochenende Heiko Böhmer Chefredakteur „Privatfinanz-Letter“
Wer bei diesen Rückschlägen nicht investiert geht das Risiko ein, Entscheidendes zu verpassen Von Volker Gelfarth, Herausgeber von „Gelfarths Premium Depot“
Nach 5 positiven Börsentagen in der letzten Woche, korrigieren die Börsen zum Ende dieser Woche erneut und bescheren wiederum Einkaufskurse. Auch wenn das starke Auf und Ab an den Nerven zerrt, müssen wir uns immer wieder vor Augen halten was eigentlich passiert ist:
Mit dem bestehenden Premium-Depot sind wir in etwa auf den Stand von 2006 zurückgefallen, das ist natürlich nicht schön, aber DAX und Dow Jones gaben sehr viel deutlicher nach. Sie notieren auf Ständen wie wir sie bereits 1998, 2001 und 2005 hatten. Seit 2006 haben die Indizes sogar zwischen 20 und 25% verloren. Das Premium-Depot hingegen ist seither nur leicht ins Minus gerutscht.
Als langfristige Aktienanleger wissen wir, dass diese Rückschläge zum Investieren gehören und uns gleichzeitig gute Chancen präsentieren, ohne die wir unseren langjährigen Gewinnschnitt nicht schaffen würden. Wer bei diesen Rückschlägen nicht investiert, geht das Risiko ein Entscheidendes zu verpassen. Der renommierte Fondsmanager Charles Stamey von Manning&Napier aus den USA bringt es in einem Interview, dessen Kernaussage ich Ihnen nicht vorenthalten will, auf den Punkt: „Niemand kann wissen, wo genau der Tiefpunkt sein wird. Aber wir haben den Eindruck, dass die meisten Panikverkäufer aus dem Markt sind. Aber es spielen immer noch die Trader eine wichtige Rolle. Die jüngst so hektischen Marktbewegungen sind auf ihre Aktivitäten zurückzuführen. Solche Rückschläge, die immer auch die erstklassigen Titel erfassen, bieten aber stets ausgezeichnete Kaufgelegenheiten, die wir konsequent nutzen.“
Sinngemäß sagt er zur aktuellen Lage: • Das Risiko ist, große Chancen zu verpassen. • Viele Anleger realisieren nicht wie günstig Aktien sind. • Die Dividendenrendite des S&P 500 ist höher als die Rendite der zehnjährigen Treasury Bonds - das hat es seit fünfzig Jahren nicht mehr gegeben. • Die Hälfte der S&P-500-Aktien haben eine KGV von unter 10. • Vergessen Sie nie, dass Aktienkurse viele Monate vor dem Wirtschaftsaufschwung zu steigen beginnen. • Kaufen Sie Aktien, wenn die Zinsen sinken, die Wirtschaft schrumpft und die Börsen am Boden liegen (das ist aktuell der Fall). In den vergangen vierzig Jahren gab es nur 42 Monate, in denen diese Bedingungen gegeben waren.
Charles Stameys Favoriten sind Unternehmen der Gesundheitsbranche wie z.B. Johnson&Johnson. Grundsätzlich handelt Stamey wie wir: Er, wie wir, kauft Aktien von Unternehmen, die gute Voraussetzungen für weiteres Wachstum haben, deren aktuelle Bewertung dieses Potenzial aber nicht widerspiegelt. Aktien die so preiswert sind wie kaum zuvor. Gekauft werden aber auch Aktien von Unternehmen, die zwar in einer Krisenbranche angesiedelt sind, aber stark genug sind, um schwere Zeiten zu überstehen und in der Lage sind, Marktanteile zu gewinnen. Bessert sich das Umfeld, profitieren diese Gesellschaften überdurchschnittlich. (z. B. Versicherungs- und Bankaktien)
Sicherheitskriterien in der Krise Gewinne, Kurs-Buchwertverhältnis und geringe Schulden
Welche Kriterien geben einem Unternehmen - neben unseren allgemeinen Bewertungs- und Qualitätskriterien - zusätzliche Sicherheit. Hinzukommen sollte auf jeden Fall eine starke Finanzkraft. In der aktuellen Lage ist es sicher keine falsche Entscheidung, in Unternehmen mit hoher Eigenkapitalausstattung (geringe Schulden) zu investieren. Wer solide durchfinanziert ist, ist weder auf teure Bankkredite noch auf frisches Geld aus ungeliebten Kapitalerhöhungen angewiesen.
Einen weiteren Aufschluss über die Krisenfestigkeit gibt der Buchwert (Eigenkapital / Anzahl Aktien = Buchwert pro Aktie). Übersteigt er den Börsenwert, ist das ein Zeichen für Substanz. Erkennbar ist das, wenn das KBV (Kurs-Buchwertverhältnis) kleiner ist als 1. Dies gilt ganz besonders in der Krise. Wenn dagegen die Börse in „normalen“ Börsenzeiten einem Unternehmen als Kurs nur den Buchwert zugesteht, den Geschäfts- oder Firmenwert also mit Null ansetzt, sollte dies nachdenklich stimmen. Andererseits muss ein geringer Buchwert nicht immer zur Vorsicht mahnen, denn wertvolle Aktiva wie selbstgeschaffene Markennamen, Patente, das Ansehen des Unternehmens bei den Kunden oder die Marktstellung sind nicht im Buchwert erfasst. Weitere Indizien für Sicherheit sind eine hohe Eigenkapitalquote von mehr als 30%, ein geringer Anteil langfristiger Bankschulden am gesamten Fremdkapital und natürlich möglichst kontinuierliche Gewinne.
Unsere Premium-Werte erfüllen mindestens zwei von den drei wichtigen Sicherheitskriterien. Die meisten sogar alle drei. Welche Aktien derzeit im Premium-Depot sind, erfahren Sie hier. |