Hm, alle meine Gedanken /Berechnungen niederzuschreiben würde wohl etwas den Rahmen hier sprengen. Aber grob dargestellt: -Adler war die letzten Jahre eher ein Growth-Wert, eine FFO-Analyse o.Ä. ist hier nicht zielführend. - Für Aktionäre in Adler gibt es (bzw. eigentlich gab) es 2 Hauptrisiken, die über die operativen Risiken hinausgehen:
a) Aggressive Bewertungen b) Hoher verschuldungsgrad
- Mit dem aktuellen Geschäftsbericht / der Unternehmenspräsentation wird klar, dass die "Aggressiven Hochschreibungen" relativ zu sehen sind. Mit dem ungefähren Faktor von 13,5 ist es deutlich weniger als andere Wohnungskonzerne und es gibt eher noch weiteres Aufwärtspotential. (Dazu: Die Gewinne aus Verkäufen (FFO2) in Q1 sprechen auch stark dafür, dass hier die Bewertungen noch nicht ausgereizt sind - sonst könnte man keine Gewinne mehr bei Verkäufen erzielen)
- Hoher Verschuldungsgrad: So etwas scheint zunächst tatsächlich beunruhigen - ist es hier aber nicht. Ein hoher Verschuldungsgrad ist vorallem bedenklich, wenn große Refinanzierungen anstehen. Das Zahlungsprofil von Adler sieht hier aber wirklich super aus; Dieses Jahr stehen lediglich besicherte Umschuldungen an (grob 160 Mio. glaube ich) - dies wird kein Problem werden, ganz im Gegenteil - es kann das aktuelle Zinsumfeld genutzt, deutlich tiefer zu Refinanzieren. Denke damit ist die WACD von 3,75% als Jahresziel schon erreicht. Um genau zu sein: hohes Leverage mit eher geringen Refinanzierungsrisiko / gesicherten Zinsen kann sogar gut sein für Aktionäre. Kritisch ists genau dann, wenn man die Schulden nicht im Griff hat - dies ist hier aber nicht der Fall.
Gleichzeitig wird noch ein S&P-Rating angestrebt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies dazu dienen soll, Bonds aufzulegen, die vom EZB-Kaufprogramm ab Ende Juni erworben werden können. Dies wird nochmal eine signifikante Reduktion der Finanzierungskosten haben.
Im Gesamtbild: die beiden relevanten Risikofaktoren, die bisher gegen Adler gesprochen haben sind aus meiner Sicht mittlerweile klar eingegrenzt / beherrschbar. Dies - zusammen mit einem anerkannten Rating - wird dazu führen, dass der Markt Adler vermutlich entsprechend den Peergroup bewerten wird. Zumal - wie Bondfox schon gesagt hat - wird mit der Pflichwandlung der 175 Mio. Anleihe die EK-Quote schlagartig besser aussehen. Adler ist damit eindeutig in der Transformation von einem (gefallenen) Growth- zu einem Value-wert. Wenn sich diese Erkenntnis weiter verbreitet, ist auch mit deutlich attraktiveren Bewertungen zu rechnen.
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