aus dem WO board:
letztes Telegramm von WW: Nr.32/08 09.07.2008
Vladimir Nikolaenko…
…will West Australian Metals Explorationstempo deutlich erhöhen
…ist an übermäßiger Kapitalverwässerung nicht interessiert
…ist auf der Suche nach Finanzinvestoren
Sehr geehrter Wahrer Wohlstand -Leser,
in diesem kurzen E-Mail-Telegramm möchte ich Sie über das sehr positiv verlaufene Treffen mit dem Großaktionär von West Australian Metals, Vladimir Nikolaenko, unterrichten, das gestern in Berlin stattfand und etwa 4 Stunden andauerte.
Großaktionär beklagt langsames Entwicklungstempo
Nach Nikolaenkos Angaben ist West Australian Metals seine derzeit mit Abstand wichtigste Beteiligung, wobei er neben WAM an vier weiteren Explorationsgesellschaften größere Anteile hält. Generell ist er vor allem mittelbar, also über seine verschiedenen Beteiligungsgesellschaften an Unternehmen beteiligt. Auf meine Frage, auf welche Höhe sich seine Beteiligung bei WAM beläuft, antwortete er sehr verklausuliert. Aus der Vielzahl seiner Aussagen zu diesem Punkt schätze ich den von ihm kontrollierten Anteil an der Gesellschaft aber auf über 40 % ein. Hauptkritikpunkte Nikolaenkos am derzeitigen Management betreffen
- die aus seiner Sicht fehlende Strategie sowie die Nichtbenennung von nachvollziehbaren Plangrößen - das extrem geringe Explorationstempo mit zu wenig Bohrleistung - die nicht stattfindende Gesamteinschätzung des Explorationsgebietes - die enttäuschende Performance der Aktie - die nicht erfolgreich verlaufende Suche nach strategischen Investoren Drei neue Direktoren sollen Druck machen
Um die Aufgabenpalette erfolgreich anzugehen, wird er daher spätestens auf der außerordentlichen Hauptversammlung in knapp 4 Wochen die drei von ihm benannten Direktoren in das Board der Gesellschaft einbringen um Leon Reisgys und Rodger Johnston zu „unterstützen“. Zudem hofft Nikolaenko, dass Reisgys und Johnstons bereits vor der Aktionärsversammlung für die Veränderung im Management sorgen, was bei ihrer Zustimmung zu den drei weiteren Direktoren sofort möglich wäre. Kritik übte Nikolaenko insbesondere an der Doppelfunktion von Reisgys, der aus seiner Sicht hauptsächlich vor Ort in Namibia im Projekt tätig sein und nicht zusätzlich zahlreiche administrative Aufgaben ausüben sollte. Hier muss eine Entlastung stattfinden. Die Androhung Reisgys bei Aufstocken des Managements eventuell zurückzutreten, kann ihn in diesem Zusammenhang überhaupt nicht schockieren. Im Verlauf des Gespräches wurde mir immer klarer, dass Nikolaenko überhaupt keine Zeit mehr verlieren will, er will ab sofort die erhöhte Umdrehungszahl, ein völlig anderes Arbeitstempo und sowohl Reisgys als auch Johnston stehen diesem Vorhaben aus seiner Sicht eher im Wege.
Aktie laut Nikolaenko massiv unterbewertet
Dieses zu langsame Entwicklungstempo ist aus Nikolaenkos Sicht auch der Hauptgrund, warum der Kurs der Aktie am Boden liegt. Im vergangenen Jahr, als die Bewertungen vergleichbarer Aktien noch höher waren, wären aus seiner Sicht bereits Kurse von 1,50 bis 2,00 Aus-$ möglich gewesen, aktuell spielend 0,80 bis 1,00 Aus-$ pro Aktie. Diesen Bewertungsspielraum will er jetzt verstärkt heben, in dem er über seine Kontakte Finanzinvestoren mit ins Boot holen wird, doch dazu benötige er eine schlagkräftigere Truppe und eine höhere Bewertung, denn derzeit würde WAM unter allen Radarschirmen der professionellen Investoren fliegen, sei daher aufgrund der zu geringen Börsenbewertung kaum interessant für diese. Trotz der aktuell schlechten Verfassung der Aktienmärkte sei eine Höherbewertung für WAM angesichts der Ausnahmesituation des Projekts problemlos möglich, zeigte er sich optimistisch, zumal Uranexplorer die Gruppe an spekulativen Rohstoffaktien sein werden, die den kommenden Kursaufschwung anführen würden.
Eine übermäßige Kapitalverwässerung wird es nicht geben
Skeptisch sieht Nikolaenko zum jetzigen Zeitpunkt die Versuche des Vorstands in Nordamerika Fuß zu fassen. Die Probleme bei der jüngsten Kapitalerhöhung hätten gezeigt, dass die Kanadier derzeit genug mit sich selbst zu tun hätten, an australischen Explorern kaum interessiert seien. Er stelle sich daher weiterhin eine Fokussierung auf Deutschland und Australien vor. Hier sollen auch die Gelder für die nächste Kapitalerhöhung herkommen, einer Platzierung von weiteren 10 Mio. Aktien in Kanada durch Falco, wie auch allen anderen Vereinbarungen mit dieser Gesellschaft stehe er ablehnend gegenüber und wird daher als Aktionär von WAM einer entsprechenden Absegnung nicht zustimmen. Überhaupt will er das Aktienkapital der Gesellschaft so eng wie möglich halten und wird nur unbedingt nötigen Kapitalmaßnahmen und Optionsprogrammen seine Zustimmung erteilen. Fazit:
Vladimir Nikolaenko wirkte sehr überzeugend, hat sehr konkrete Pläne in Bezug auf WAM, die er verwirklicht sehen will um deutlich höhere Kurse bei WAM zu ermöglichen. Eine Konfliktsituation mit dem bestehenden Management stört ihn nicht, als bedeutendster Aktionär hat er aus seiner Sicht genug Zeit vertan, da kommt es auf die wenigen Wochen möglichen Ärgers auch nicht mehr darauf an. Natürlich sind seine Aussagen zu seinen Absichten, die auf dem ersten Blick deckungsgleich mit denen der anderen Aktionäre sind, derzeit kaum verifizierbar. Fest zu stehen scheint mir, dass er von nun sehr direkt zu Werke gehen wird, die Zeiten seiner reinen Hintergrundaktivitäten vorbei sein dürften – und das muss nicht schlecht sein für WAM. Kurzfristig ist der Konflikt, wenn nicht schnell durch Reisgys und Johnston beigelegt, allerdings vermutlich kursbelastend, denn gerade in aktuell eher schwierigen Börsenzeiten wünschen sich Aktionäre Harmonie und keine Unstimmigkeiten. Hinzu kommt die Endfälligkeit von etwa 40 Mio. Optionsscheinen, deren Ausübung zwar etwa 2 Mio. Aus-$ in die Kassen der Gesellschaft spülen wird, andererseits aber den Kurs bis in den August hinein belasten könnten. Angesichts der großen Zahl seiner Aktien wird Nikolaenko in diesem Konflikt mit dem derzeitigen Management aus meiner Sicht obsiegen und so schnell es geht die Weichen für eine ihm genehme Zukunft mit ihm genehmen Personen stellen. Derzeit halte ich diese Variante für die beste aller realistischen Alternativen, allerdings muss auch Nikolaenko an seinen Erfolgen und seiner in Aussicht gestellten Tempoverschärfung gemessen werden. Für neue (Rück-)Käufe ist es aktuell noch zu früh, legen Sie sich vielmehr zu Kursen von bis zu 0,10 Euro auf die Lauer. Denn obwohl ich langfristig noch immer vom Erfolg von WAM überzeugt bin, sieht es kurzfristig ( 4 bis 6 Wochen) aus den genannten Gründen eher nach weiter abbröckelnden Kursen aus. |