Nur so eine Idee aus Köln VON KARLHEINZ WAGNER, 23.01.08, 15:56h, AKTUALISIERT 23.01.08, 23:30h Köln- Ein rechtes Durcheinander war das gestern, die Agenturen kamen gar nicht nach mit den Meldungen zum Thema Podolski. Die Wogen hatten sich noch gar nicht richtig geglättet, nachdem der Nationalspieler erklärt hatte, er könne sich auch etwas anderes und sogar Schöneres vorstellen, als beim FC Bayern auf der Bank zu sitzen, da hatte sein Trainer Ottmar Hitzfeld ihn schon zum Bleiben verurteilt: „Wir haben nur vier Stürmer - und wie schnell ist etwas passiert.“ Aber das war ja erst der Anfang. BLOG: Prinz Poldi nach Kölle
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärte: „Ich hatte heute ein sehr gutes Gespräch mit Lukas zu diesem Thema und habe ihm mitgeteilt, dass er den FC Bayern nicht verlassen kann, weil wir ihn für die Zukunft brauchen.“ Uli Hoeneß schloss ebenfalls einen Wechsel aus und legte nach: „Wenn sich einer von den anderen verletzt, sind wir die Gelackmeierten.“ Franz Beckenbauer zeigte sich ungewohnt einig mit den Bayern-Granden und ergänzte in „Bild“: „Das Risiko erscheint mir zu groß, einen Stürmer abzugeben. Für seine persönliche Entwicklung ist Bayern auch besser.“ Und schließlich zeigte sich auch Bundestrainer Joachim Löw zufrieden: „Es war immer unsere Meinung beim DFB: Lukas wird und soll bleiben! Er soll sich durchsetzen. Das will er auch.“ Kommentar Ottmar Hitzfeld: „Ich bin froh, dass das Thema jetzt vom Tisch ist.“ Von wegen. „Overath will Podolski zurückholen“, meldete der Sportinformationsdienst vorab um 15.45 Uhr unter Berufung auf Äußerungen des FC-Präsidenten in der WDR-Sendung „Dellings Woche“ vom gestrigen Abend. „Das ist für die Bayern das Beste, für Podolski ebenso und natürlich auch für den FC“, soll Overath in der Sendung gesagt haben, und das ist natürlich interessant - die Fans des Kölner Klubs werden das gerne hören, dem konzertierten Absagen-Gewitter aus München zum Trotz. Was für den sid und den WDR eine Meldung ist, war aber für Overath wohl eher eine Idee. „Ich habe weder mit Ottmar Hitzfeld, noch mit Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß gesprochen“, sagte der FC-Präsident dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, „ich habe nur auf eine Frage von Delling geantwortet, der mich zu Lukas Podolski und seiner Situation in München gefragt hat.“ Podolski sei ein „Klasse-Fußballer“, und da habe er sich gedacht: „Wenn ich Uli Hoeneß wäre, würde ich mir Gedanken machen - wie bekomme ich den Lukas wieder zu dem überragenden Spieler gemacht, der er ja ist?“ Ein Wechsel in der Bundesliga - nach Bremen, Schalke, Stuttgart oder zum HSV - komme nicht in Betracht, weil Bayern ja nicht die Konkurrenz stärken wolle; ein Wechsel ins Ausland sei auch nicht der richtige Weg, findet Overath. Also, folgert der Präsident in Präzisierung seiner Idee: „Wenn er fünf Monate bei uns spielen würde, wäre das eine Lösung, die uns sehr gut gefallen würde.“ Aber leider: „Dass in München die Entscheidung inzwischen anders gefallen ist, das wusste ich nicht, als ich danach gefragt wurde. Und es ist ja auch nicht so, als wären wir jetzt mit allen Mitteln da hinterher - und die Entscheidung liegt natürlich ganz alleine bei den Bayern.“ Am 31. Januar schließt sich das Zeitfenster für Transfers in der Winterpause. Fordert Overath denn von seinem Manager jetzt noch einmal einen Vorstoß in Richtung München? „Nein“, sagt der FC-Präsident, „durch meine Äußerung haben wir ja noch mal ganz klar gezeigt, dass wir Interesse haben. Es läge jetzt an den Bayern, darauf zu reagieren. Wir haben keine Chance, sie dazu zu bewegen.“ | ![](http://www.ksta.de/ks/images/static/spacer.gif) |