"Ein Kalfaktor ist eine Hilfskraft oder ein Bediensteter, der einfache Arbeiten verrichtet. Das Wort stammt aus dem mittellateinischen calefactor, das „Heizer“ bedeutet. Es wurde im 16. Jahrhundert als Lehnwort ins Deutsche übernommen. Angewendet wurde es zuerst für die Bezeichnung der Person, die in den mittelalterlichen Klöstern für den Betrieb der Wärmestube, des Kalefaktoriums, verantwortlich war. Es kann sich bei einem Kalfaktor heute auch um einen Hausmeister handeln oder um einen Gefangenen, der Hilfsdienste für die Vollzugsbeamten und die Verwaltung in einem Gefängnis leistet (in der Häftlingssprache, vor allem in Österreich: „Fazi“). Die Bezeichnung wird insbesondere in den Neuen Bundesländern, aber auch in Norddeutschland benutzt. In anderen Regionen heißt es Hausarbeiter oder Schänzer. In der Schweiz werden Gefangene mit besonderen Aufgaben auf der Station (Putzen, Essensverteilung etc.) ebenfalls Kalfaktoren genannt." |