Der Nutzen von Nabelschnurblut ist medizinisch kaum umstritten. Wie ich weiter oben schon schrieb, gab es bereits bis 2013 über 30.000 Transplantationen. Was allerdings umstritten ist, ist die private Einlagerung. Das liegt daran, dass das 'eigene' Nabelschnurblut gerade im Bereich der Onkologie häufig nicht als Therapie infrage kommt (weil die eigenen Stamm- und Immunzellen ja schon einen 'Schaden' haben, sonst wäre es nicht zur Entstehung von Krebs gekommen). Die häufigste Art der Anwendung ist eine Fremdspende (allogen). Darauf zielt aber eine private NSB-Bank natürlich nicht primär ab. Aus rein medizinischer Sicht wäre es sinnvoll, bei jeder Geburt öffentlich-finanziert das NSB aufzufangen, einzulagern und im Stammzellregister zu erfassen. Das Problem ist: Das kann/will natürlich niemand bezahlen. Deshalb ist aktuell die einzige Möglichkeit eine private Vorsorge, wenn man nicht will, dass das wertvolle NSB im Klinikmüll landet. Ich empfinde hier die Konzepte von Vita34 (VitaPlusSpende und VitaMeins&Deins) eigentlich als 'moralisch' ziemlich vorbildlich (bei VitaPlusSpende wird das privat eingelagerte NSB trotzdem im Stammzellregister erfasst und kann bei Bedarf von Ärzten angefordert werden; bei VitaMeins&Deins wird aus einem NSB sowohl eine Probe für die private Vorsorge, als auch eine öffentliche Spende hergestellt). Das unseriöse Werbeversprechen ein No-Go sind, damit haben Sie allerdings zu 100% Recht. Die Einlagerung kann man bei Vita34 übrigens auch jederzeit kündigen (nicht wie im Spiegel-Artikel beschrieben).
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