„Tatort“ heute am Sonntag: Knackiger Quatsch von Deutschlands dubiosestem Ermittlerteam [Kritik]
Für alle, die nach dem hanebüchenen Debüt der Kommissare Schürk und Hölzer beschlossen, künftig einen weiten Bogen um das kleinste Flächenland Deutschlands zu machen, seien die Ereignisse an der Saar an dieser Stelle kurz zusammengefasst. Adam Schürk wurde als Kind von seinem diabolischen Vater über Jahre misshandelt, bis sein Freund Leo den Tyrannen mit einer Schaufel ins Koma prügelte. Gemeinsam vertuschten sie die Tat und sagten sich Lebewohl. In der Zwischenzeit machten beide unabhängig voneinander eine Ausbildung bei der Polizei und wurden einander 15 Jahre später als neues Ermittlerteam in Saarbrücken vorgestellt. Just in diesem Moment erwachte Adams Vater wie von Zauberhand aus dem Koma und heckte einen kaum zu glaubenden Plan aus. Unheilbar an Krebs erkrankt, betäubte er seinen Sohn und beging mit dessen Waffe Selbstmord, nachdem er alles so arrangiert hatte, dass der Kommissar zwischenzeitlich als Mörder verhaftet wurde.
Klingt wie ein schlechter Scherz aus Absurdistan, ist aber tatsächlich von der zuständigen Redaktion durchgewunken worden und zieht auch im mittlerweile fünften Saarländer „Tatort“ seine Kreise. Dessen eigentliche Kriminalgeschichte funktioniert aber immerhin als spannender Ausflug in die Untiefen einer bizarren Clique wettsüchtiger Wahnsinniger, deren perfide Spielchen für eine unbescholtene Rentnerin tödlich enden. |