für eine bedarfsgerechte Versorgung der Bedürfnisse. Wenn es durch den Mindestlohn kein Bedarf mehr für diverse Tätigkeiten gibt, z.B. Gastronomie, Reinigungskräfte, Friseurhandwerk, usw. so braucht es diese Tätigkeiten auch nicht mehr. Man muss nicht unnötig Ressourcen verschleudern und Dienste zur Verfügung stellen, wo der Bedarf so gering ist, dass man diese Dienste nur billigst in Anspruch nehmen möchte. Wenn Leute der Meinung sind, lieber selbst zu kochen als sich bekochen zu lassen, so müssen wir auch keine Restaurants unnötig am Leben erhalten. Wenn Leute lieber selber putzen, so sollen sie es tun. Wenn Leute ihre Haare lieber wieder selbst schneiden wollen, so werde ich sicherlich nicht Derjenige sein, der sie zum Friseur prügeln wird. Dann braucht es eben auch so manchen Friseur nicht mehr.
Ja und was soll dann mit den vielleicht steigenden Zahlen an Arbeitslosen werden?
Da stellt sich mir die Frage, ob es lediglich um eine Beschäftigungstherapie geht um sich eine schöne scheinheilige Realität aus geringer Arbeitslosigkeit zu erhalten oder ob es darum geht, Arbeit nach dem ernsthaften Bedarf auszurichten und nur so viel Arbeit zu verrichten wie auch wirklich nötig ist.
Wenn man sich die Diskussionen um den Mindestlohn anschaut, so geht es da meiner Meinung nach primär um Schönmalerei, die von den eigentlichen Problemen ablenkt, nämlich dass mit zunehmender Automatisierung nunmal immer mehr Arbeitnehmer nach einer Verdienstmöglichkeit suchen werden und entsprechend logischerweise immer mehr Scheinjobs entstehen, die immer schlechter bezahlt werden. Nach unten limitiert wird dieses System eigentlich nur noch durch HartzIV. Wenn man aber bedenkt, dass die HartzIV-Bezüge bei Ablehnung eines Jobangebotes gestrichen werden können, bei jungen Menschen sogar bis zu 100%, so kann man sich ausmalen, dass ein solches System in eine moderne rechtlich legitimierte Sklaverei und Verwahrlosung führen wird. Denn durch ein solches System könnte man junge Menschen dazu zwingen für 1€ die Stunde oder gar weniger Vollzeit arbeiten gehen zu müssen. Die Alternative wäre eine Streichung der HartzIV-Bezüge, was quasi einer erzwungenen Obdachlosigkeit führen und die Betroffenen zur Beschaffungskriminalität führen würde.
Daher ist ein Mindestlohn richtig und wichtig, weil er ein Grundniveau sicherstellt und die Bildung von Scheinarbeitsplätzen die keiner braucht, erschwert, somit die wahren Probleme auch schneller sichtbar macht. |