Zum Halbjahr hatte Singulus ein Eigenkapital von 9,x Mio €. Mit dem Verlust in Q3 dürften es nach 9 Monaten (Bericht kommt erst nächste Woche, aber Vorabzahlen zeigen einen Quartalsverlust von etwa 5 Mio €) noch 5 Mio € Eigenkapital sein. Die liquiden Mittel dürften bei 16-17 Mio € liegen.
Dem stehen 55 Mio Verbindlichkeiten aus der Anleihe, 12-13 Mio Pensionsverpflichtungen und ein bißchen Kleinkram auf der Passiva gegenüber. Kurzfristige Vermögen und Verbindlichkeiten lasse ich mal außen vor, weil die sich etwa ausgleichen.
Das heißt, wenn im März der nächste Kupo für die Anleihe fällig wird und man im 1.Halbjahr operativ wieder einen Verlust einfährt, was relativ wahrscheinlich ist, dann ist man wohl spätestens im Juni bei negativem Eigenkapital und minimalem Cashbestand im Vergleich zu den Verbindlichkeiten. Da nützt es auch nichts, wenn Singulus Teile der Anleihe hält, die kaum noch was wert ist.
Also selbst ich hab nicht damit gerechnet, dass Singulus so schnell pleite gehen könnte, obwohl ich seit 3-4 Jahren vor der Aktie und dem Vorstand warne. Für mich immernoch extrem unverständlich wieso Rinck immernoch am Ruder ist. Wer in 6 Jahren 262 Mio € Verlust "erwirtschaftet" und viel Geld regelrecht verbrennt (die Anleihegläubiger von 2012 müssten eigentlich den Vorstand verklagen), der hätte längst vom Aufsichtsrat entlassen werden müssen. Singulus ikst sicherlich noch nicht zwingend am Ende. Man hat zumindest noch die Möglichkeit, Teile des Geschäfts und damit vor allem Arbeitsplätze zu retten. Das würd ich mir für die Mitarbeiter auch wünschen, aber für Aktionäre und Gläubuger seh ich kaum noch Chancen, vom jetzigen Kursniveau aus zu profitieren. Es muss zu starken Verwässerungen kommen, um Teile des Geschäfts zu retten, die aber dann so umfangreich sind, dass man als Anleger vom jetzigen Kursniveau aus eigentlich nicht profitieren kann. |