USA - Streit um Beimischung von Bioethanol New York (gtai) – Die Environmental Protection Agency (EPA) wird erst im Herbst 2010 entscheiden, ob der Anteil von Bioethanol im Benzin von derzeit 10% (E10) auf 15% (E15) angehoben werden darf. Ursprünglich sollte diese Frage bis zum Sommer geklärt sein. In der Automobilindustrie sorgte die Vertagung für Erleichterung, gleichfalls in der Ölindustrie, bei den Herstellern von Bioethanol dagegen für Unverständnis. Als Grund für die Verschiebung nannte die EPA, dass eine Reihe von Tests noch nicht abgeschlossen sei. Durchgeführt werden die Untersuchungen durch das Department of Energy (DoE). Es soll herausgefunden werden, ob die Erhöhung des Anteils an Bioethanol an Treibstoffen negative Auswirkungen auf die Funktionsweise und Lebensdauer von Fahrzeugmotoren hat. Geprüft wird in zwei Gruppen, und zwar Fahrzeuge ab dem Baujahr 2001 und ab 2007. Klar ist bereits, dass Fahrzeuge der Baujahre vor 2001 mit E15-Kraftstoff nicht zu betreiben sind. Eine gemeinsame Erklärung der Alliance of Automobile Manufacturers, dem American Petroleum Institute und dem Outdoor Power Equipment Institute hob hervor, dass die EPA bei ihrer Entscheidung deren Umsetzbarkeit im Auge behalten muss. Sollte die Erhöhung des Bioethanol-Anteils an Treibstoffen zum Beispiel nur für Fahrzeuge zugelassen werden, die nach 2001 oder gar nur nach 2007 gebaut wurden, gäbe das ein technisches Problem an den Tankstellen. Als Kompromiss schwebt die Einführung einer Beimischungsgrenze von 12% im Raum, wie von der Renewable Fuels Association (RFA) vorgeschlagen. RFA vertritt die Interessen der Hersteller von Bioethanol. Der Markt für dieses Produkt ist aufgrund der derzeitigen Beimischungsobergrenze von 10% weitgehend gesättigt, weiteres Wachstum der Branche in Gefahr. Eine höhere Obergrenze würde dagegen neue Investitionsanreize schaffen. Die Automobilindustrie hält dagegen und will in Kürze den Nachweis erbringen, dass eine höhere Beimischung zu ernsthaften technischen Problemen bei Motoren führt. Vor allem Katalysatoren können Schäden erleiden, aber auch die Zylinderköpfe. |