so oder so noch lange nicht. Es sind lediglich die Voraussetzungen geschaffen worden, daß Opel nicht gleich mit zerlegt wird, wenn GM heute unter Chapter 11 gestellt wird und dann dort die Administratoren das Sagen haben werden. Opel ist erstmal von GM abgetrennt, wenn ich es richtig sehe. Und hat die Intellectual property Rights zurück, angeblich kostenfrei. Damit kann das Kind aber noch längst nicht alleine laufen. Es fehlen dazu wesentliche organisatorische Voraussetzungen und eine industrielle Führung. Dies zu schaffen, wird Aufgabe bis zum Jahresende sein. Ob Magna jemals einen Kaufvertrag unterschreibt (bisher ist es ein unverbindliches MoU), steht aber heute noch in den Sternen.
Positiv wäre an Magna/Sber-Bank die Marktöffnung nach Osten hin, aber auch (hoffentlich) nach Nordamerika. Damit stünde Opel ein wesentlich größeres Marktpotential zur Verfügung als heute. Die Autos sind wieder state of the art. Also sollte man jedenfalls mit Optimismus weiterarbeiten an dem Konzept "Magna". Dennoch hat Guttenberg recht, dass eine Planinsolvenz besser gewesen wäre, weil sie die Alt-Verträge und -Verbindlichkeiten gekappt hätte. Imagemäßig aber wäre das wohl nicht gut gewesen (was auch an den Begrifflichkeiten liegt), deshalb wollte die Mehrheit der Beteiligten das nicht (und z.G. kann später sagen: Ich habe ja gewarnt...). Alles in allem gebe ich aber Opel größere Chancen als seinerzeit Philipp Holzmann.
Btw: Es geht nicht primär um die Rettung von Opel, sondern um 25.000 Arbeitsplätze plus Familien plus 3 - 4 mal soviele im Zulieferbereich. Dafür (und zur Vermeidung der social costs) ist der staatliche Aufwand gerechtfertigt. Allerdings waren eben Politiker und keine Fachleute für M&A am Werk, und das in Wahlkampfzeiten - also was soll man anderes erwarten als lautes Geschrei und schlechte Verhandlungsführung ? Es wird noch einiges an öffentlichen Geldern kosten, davon gehe ich aus... |