Holzversteigerung in Britzingen Die Nachfrage ist ungebrochen
Förster Michael Nutsch war nicht überrascht, dass alle 588 Ster Brennholz bei der Britzinger Versteigerung zu einem guten Preis einen Abnehmer fanden.
Zu guten Preisen wurden am Samstag 588 Ster Brennholz im Britzinger Wald versteigert.
MÜLLHEIM-BRITZINGEN. Die Nachfrage nach Brennholz ist trotz massiv gesunkener Energiepreise ungebrochen. Brennholz ist nicht nur umweltfreundlicher, es ist vergleichsweise auch günstiger als Heizöl und Erdgas. Deshalb war Förster Michael Nutsch auch nicht überrascht, dass alle 588 Ster Brennholz bei der Britzinger Versteigerung einen Abnehmer fanden.
Es waren mehr als 80 Interessenten zur Schwärze gekommen, um Brennholz-Lose zu ersteigern. "Wir hatten noch nie so viele potenzielle Käufer bei der Britzinger Brennholzversteigerung", freute sich Herbert Gabelmann von der Stadtverwaltung Müllheim.
Weil Buche beim Wertholz zurzeit keine so große Nachfrage hat, wurde in den städtischen Wäldern auch weniger Buche geschlagen, erklärte Förster Nutsch noch vor Beginn der Versteigerung. Durch den Zukauf eines Privatwaldes auf Britzinger Gemarkung könne aber die Nachfrage für die Brennholzverwerter ausgeglichen werden, hieß es weiter.
Die Vermutung, durch die stark gefallenen Heizölpreise könnte der Verkauf von Brennholz für Selbstverwerter weniger lukrativ sein, hatte sich nicht bestätigt. "Trotz der gesunkenen Ölpreise bleibt Holz wesentlich günstiger", betont Förster Michael Nutsch. So entspreche ein Ster Holz bei der Erzeugung von Heizenergie rund 200 Liter Heizöl. Legt man den durchschnittlichen Preis für einen Liter Heizöl mit (heute nicht erreichten) 50 Cent fest, dann kostet die mit 200 Litern erzeugte Energie mindestens 100 Euro. Der durchschnittliche Preis für ein Ster Buchenholz bei der Britzinger Versteigerung kostete aber nur knapp 33 Euro – die bessere Umweltbilanz inklusive.
Rechnen dürfe man nicht den Arbeitsaufwand mit Holz aufsägen (in Schlagräumen sogar erst fällen), die Stammstücke aufspalten, verladen und abfahren. Das scheint auch bei den meisten Kunden nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: Viele betrachten das Aufarbeiten ihres Loses als Hobby an der frischen Luft, mancher auch zur Förderung der eigegen Gesundheit. Die Preisentwicklung hingegen freute so manchen Kunden anfangs nicht wirklich. So stiegen die Bieter bei den ersten Losen gleich mit hohen Preisen ein, boten bis zu 36 Euro und mehr für den Ster. Am Ende pendelte sich der Durchschnittspreis bei 32,65 Euro ein. Damit lag das Ergebnis aber mehr als 2,50 Euro höher als im Vorjahr. Für Eichenholz wurde ein Ster-Preis von durchschnittlich 27,92 Euro erzielt, knapp 1,50 Euro höher als 2008.
"Der Trend zu einem leichten Preisanstieg hat sich bereits bei der Auggener Versteigerung abgezeichnet", erinnert sich Michael Nutsch an ein ungewöhnlich hohes Preisniveau gegenüber den Vorjahren.
Dass die Nachfrage gestiegen ist, sei der guten Qualität und der guten Erreichbarkeit der Lose geschuldet, so der Förster. So transportiere die Forstwirtschaft das Holz an die Wegränder, wo die Käufer das Holz leicht aufarbeiten und bequem abtransportieren können.
Ein ähnliches Preisniveau erwartet Nutsch auch bei der Müllheimer Versteigerung am kommenden Samstag, zu der sich die Bieter am Blauenblick treffen werden. Bis Ende April haben die Käufer dann Gelegenheit, ihr Holz aus dem Wald abzutransportieren. Dann beginnt zum einen die Wildsaison, zum anderen schade eine längere Lagerzeit im feuchten Wald der Holzqualität und dem Trockungsprozess.
Autor: Volker Münch |
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