Dialekt ist schon ein wenig so,daß man ihn spricht,wenn man Zuhause ist...
Von Zuhause aus nicht mit einem ganz schlimmen ausgestattet hab ich meinen badischen schnell abgelegt und mich dem Revier angepaßt,mit wat und dat... Ich verfalle in den leichten badischen SingSang aber schon nach wenigen Stunden Zuhause im badischen...
Das viel,viel schönere südbadisch-allemaniscvh habe ich auch einmal gesprochen,als ich für kurze Zeit im Hochschwarzwald war,herrlich ! Als Kind öfters in der Schweiz,haben die Kinder mit mir,dem Ausländer immer Hochdeutsch gesprochen,so wie sie es in der Schule auch mußten und schon als Kind ist mir aufgefallen,da da öbbis net schtimmt... Jenseit von einem Sc hwyzerdütsch,das man tatsächlich nicht versteht gibt es ein abgeschwächteres,in dem man sich auf der Straße z.B. mit mir unterhalten hat,das lernt sich ganz fix,wenn mans mag. Wann immer ich was nicht verstanden mag und die Schweizer anfingen,daß ihnen offiziell verordnete Hochdeutsch zu sprechen,hörte sich dies künstlich an,es paßte überhaupt nicht zu dem Menschen.
Hochdeutsch wird überschätzt,natürlich für weiterbildung,Uni etc. muß es eine Formel geben,das gilt genau so für das englische,mandarin etc.
Hochdeutsch ist aber ganz klar ein Kunstprodukt,herausgebildet aus Volks-und Umgangssprachen,Dialekten und Sondersprachen gar wie dem Rotwelsch,dem Jiddisch und ständig sich verändernd mit entlehnten Wörtern aus fremden Sprachen.
So habe ich als Kind gewußt,was ein "Trottoir" ist oder ein "Portemonet",dem nordbadischen SingSang angepaßt,aber ich wußte in der Schule zunächst nicht,was mit Gehweg,Bürgersteig oder Geldbörse gemeint war.
Und es bleibt dabei,diese Begriffe werden nie die Lebendigkeit versprühen,wie jene aus dem französischen übernommenen.
Das nur Bauern,Dialekt sprechen,Dialekt für Dummheit steht - nein der Meinung bin ich nicht.
Im Gegenteil,je nach dem wer,wie und so,kann auch ein ausgesprochen deutlicher Dialekt richtig geil sein,find ich. Das gestehe ich sogar den Münchnern zu und (ich schäme mich sehr),dem Schwäbischen.
Genauso gut gibt es aber auch Dialekte,die gehen gar nicht bzw. sie gehören verboten und ausgetilgt,: Sächsicsh, boahhh. Auch berlinerisch kann mir ganz schön auf den Kecks gehen,ist aber eindeutig Personen abhängig,die Mehrzahl der Berliner scvheinen einfach unsympathisch zu sein,ein Minderheit sind jene,deren Berlinern angenehm und wohltuend frech klingt...
Mannemerisch,ist tatsächlich kein Dialekt sondern eine schreckliche Mutation diverser Einflüße die nicht zueinander paßen. Damit wären wir beim fränkischen,die Franken teilen Baden sprachlich bis heute sprachlich in den weniger schönen Norden,hier sind fränkisch und badisch verschmolzen: Ergebnis,die Kartoffel nnennt man Katuffel oder Kaarduffel,oder so - buahhh Im alemannischen Süden,nennt man sie Aidöpfli (von Erdapfel), einfach schön. Und weil auch das suevisch-alemannische in mir drinne ist,die dritte Variante.Unter diesem Begriff lernte ich die Frucht ausschließlich kennen,erst mit 5,6 Jahren oder so wußte ich,was eine Kartoffel ist,bis dahin galt: Grombiere (von Grundbirne)....
Dialekte sind was herrliches,sächsisch ein wirkliches Verbrechen... ----------- "Ein Deutscher ist ein Mensch,der keine Lüge aussprechen kann, ohne sie selbst zu glauben"(Theodor W. Adorno) |