noch schwer zu bewerten, da sowohl in 2005 als auch in 2006 noch Brandausfälle in erheblichem Ausmaß zu berücksichtigen sind. Diese sind aber alle über Versicherungsleistungen gedeckt. Bin leider in der Aktienanalyse nicht so bewandert wie du, Katjuscha und einige andere hier, deshalb erhoffe ich mir ab und zu Unterstützung.
Aber manches ergibt sich meines Erachtens auch nach der Milchmädchen-Rechnung, die ich einigermaßen beherrsche:
Chancen - Schweizer produzierte vor dem Brand in den schwarzen Zahlen - Der Umsatzausfall ist komplett durch Versicherungsleistungen abgedeckt - Bei dem Brand wurden Fabrikanlagen komplett zerstört, die zum Neuwert versichert waren - Schweizer wechselt nicht das Betätigungsfeld sondern kann mit dem Know How und Erfahrungen der Vergangenheit eine finanziell zunächst abgesicherte Neuausrichtung im bestehenden Gebiet planen, dass minimiert Risiken - Beim Neuaufbau wird diese Ausrichtung der neuen Fabriken dahingehend geändert, dass man ertragsstärkere Bauteile und Komponenten als vorher produziert und aus Versicherungsgeldern eine der modernsten Fertigungsanlagen Europas erstellt, dass verspricht höher Erträge und neue Kunden - Die Erträge der neuen Anlagen werden nicht durch Finazierungskosten belastet, es könnte deshalb bei der Preisgestaltung agressiv kalkuliert werden und so weitere Kunden gewonnen werden
Risiken - Durch die extrem reduzierte Produktion nach dem Brand mußten sich Kunden andere Lieferanten suchen. Es besteht die Gefahr, dass ein Teil davon nicht zurück kommen
Bei dieser Betrachtungmethode, die sicher nur teilweise analytisch ist, sehe ich grosse Chancen bei Schweizer Electronic.
Man kann natürlich mit einem Einstieg warten, bis sich die Annahmen und Erwartungen bestätigen oder in Luft auflösen.
Ich habe aber schon häufig gute Erfahrungen damit gemacht, bereits in der frühen Phase in Werte einzusteigen, die meines Erachtens substanzmäßig im Vergleich zu Wettbewerbern stark unterbewertet waren (Beispiel Volkswagen, Buchwert 2005 deutlich unter Kurs und KBV deutlich besser als bei Konkurenten) oder die eine starken Substanzzuwachs erfuhren (Beispiel H+R Wasag durch Übernahme von Spezialraffenerieaktivitäten von BP zum Schnäppchenpreis oder Salzgitter durch Übernahme der Mannesmann Röhrenwerke incl. Verlustvortrag wenn ich mich richtig erinnere 1€ von Vodafon). Wenn man immer wartet, bis sich der Erfolg eines Geschäftsmodelles bestätigt hat, hat man oft schon einen Teil der Kurschancen verschenkt.
Bei Firmen mit hohem Substanzwert heißt es manchmal Geduld haben (bei H*W WASAG habe ich wohl 2 bis 3 Jahre warten müssen, ehe der Durchbruch kam). Und wenn einmal kein gutes Geschäftsmodell entwickelt wird, ist durch die Substanz immer noch eine hohe Absicherung nach unten gegeben, ggf. greift dann ein Konkurent zu und kauft sich unter Buchwert ein.
Bei Schweizer Electronic sehe ich eine solchem massiven Substanzwertzuwachs Ich weiß allerdings nicht, wie der sich später im Buchwert abbilden wird bzw. wie die neuen durch Versciherung bezahlten Anlagen sich buchwertmäßig dartsellen werden.
Wenn du dich oder jemand anders jetzt näher für Schweizer interessieren sollte, schaut doch mal dort unter den News (ich möchte nicht durch Kopieren hier alles vollmüllen), oder äußert euch dort im Thread. Für kritische Hinweise bin ich stets dankbar (bei der "Milchmädchen-Rechnung" übersieht man doch manchmal das einen oder andere wichtige Fakt).
Gruß FredoTorpedo
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