Bush und Blair geben Fehler im Irak zu
George W. Bush und Tony Blair haben Fehler bei der Irak-Politik eingeräumt. Am schlimmsten seien die Misshandlungen im Gefängnis Abu Ghureib gewesen, gab der US-Präsident bei einem Besuch des britischen Premierministers zu. Beide Politiker verteidigten jedoch die Entscheidung zum Sturz von Saddam Hussein. Washington - Den Skandal um die Misshandlung von Insassen im Gefängnis Abu Ghureib bezeichnete Bush als "den größten Fehler, der bisher passiert ist". Die USA hätten lange dafür bezahlen müssen. Bush gab außerdem zu, er habe sich in der Vergangenheit bei Äußerungen im Zusammenhang mit dem Irak wiederholt im Ton vergriffen. Der Präsident bezog sich unter anderem auf Aussagen über das Vorgehen gegen Aufständische. "Ich habe meine Lektion darüber gelernt, wie ich mich etwas vornehmer ausdrücke", sagte Bush nach dem Treffen mit Blair. "'Wanted, dead or alive' - diese Art Äußerungen - ich denke, in bestimmten Teilen der Welt wurde dies falsch verstanden." | AFPBlair (l.) und Bush: "Es wäre töricht, zu sagen, es gebe keine Probleme" |
Mit der Regierungsbildung in Bagdad befinde sich der Irak aber auf einem guten Weg zu Stabilisierung und nationaler Versöhnung, sagte Bush. Auch wenn in den drei schwierigen Jahren, "in denen nicht alles so war, wie wir es erwartet und erhofft haben", mache nun das ehrgeizige Programm des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki Hoffnung auf eine positive Entwicklung, sagte Bush auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Blair im Weißen Haus. Auch Blair gab Fehler im Irak zu. Die Anstrengungen, Gefolgsleute des irakischen Präsidenten Saddam Hussein aus der irakischen Armee zu entfernen, seien nicht ausreichend gewesen. Es sei leicht, über die Fehler zu sprechen, die gemacht worden seien, sagte der Premierminister. "Aber der Hauptgrund, warum der Irak so schwierig ist, ist die Entschlossenheit unserer Gegner, uns zu bezwingen." Kein politischer Führer im Irak wünsche einen raschen Abzug der Koalitionstruppen. "Nicht einer der gewählten politischen Führer der verschiedenen Gruppen will, dass wir jetzt gehen", sagte Blair. Zunächst einmal gehe es darum, dass die irakischen Sicherheitskräfte selbst die Verantwortung für die Sicherheit des Landes übernehmen könnten. "Die Herausforderung bleibt enorm", betonte der britische Premier. "Es wäre töricht, zu sagen, es gebe keine Probleme mit dem Militär und der Polizei im Irak." Dennoch sei die Entscheidung zum Sturz Saddam Husseins und für die Demokratisierung des Landes richtig gewesen seien, verteidigten Bush und Blair den Irakkrieg. "Wir haben das Richtige getan", sagte Bush. Die Truppen der Koalition würden so lange im Irak bleiben, bis die irakische Regierung selbst für die Sicherheit des Landes garantieren könne. Bush und Blair nannten auf Fragen keinen Zeitplan für den Abzug der Truppen aus den USA, Großbritannien und den anderen Koalitionsländern. Das richte sich nach den Fortschritten im Irak. als/dpa/Reuters greetz sports* |