Deutsche Automobilindustrie erhöht ihre Wettbewerbsfähigkeit Die deutsche Automobilindustrie beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der gesamten deutschen Volkswirtschaft. Zu ihr gehören die Herstellung von Kraftwagen und deren Motoren, die Produktion von Anhängern, Aufbauten und Containern sowie von Kraftfahrzeugteilen und -zubehör. Die Innovationskraft und das ökonomische Gewicht dieser Industrie machen die Automobilindustrie zu einer Schlüsselbranche in Deutschland. Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Nutzung des Automobils tragen entscheidend zur Entstehung von Einkommen und Beschäftigung in Deutschland bei. Der arbeitsteilige Produktionsprozess, an dessen Ende das Automobil steht, ist durch vielfältige Verflechtungen gekennzeichnet, in dessen Verlauf die Leistungen fast aller Sektoren einer Volkswirtschaft zielgerichtet zusammengeführt werden. Die Bedeutung der Automobilindustrie als Kern dieses Wirtschaftsgeflechts erwächst somit nicht nur aus der Fahrzeugfertigung selbst, sondern darüber hinaus aus den Ausstrahlungseffekten, die auf die vor- und nachgelagerten Bereiche ausgehen. Mit ihren hohen Anforderungen an Fertigungstechnologie sowie technischen Standard und Qualität der Vorleistungen forciert die im internationalen Wettbewerb stehende Automobilindustrie die Innovationstätigkeit und den technischen Fortschritt auch in zahlreichen anderen Branchen der Volkswirtschaft. Einer der größten Arbeitgeber Deutschlands Die Innovationsoffensive der deutschen Automobilindustrie sorgte in den vergangenen fünf Jahren für 110.000 neue Arbeitsplätze. Ende 2001 hatten nahezu 770.000 Menschen in der Automobilindustrie ihren Arbeitsplatz. Die in der Automobilindustrie direkt Beschäftigten stellen aber nur einen Teil der Menschen dar, deren Arbeitsplatz von der Automobilproduktion abhängt. Durch die zunehmende Verschlankung der Produktionsprozesse und die damit verbundene Konzentration der Automobilhersteller auf die Kernfertigung verändert sich die Wertschöpfungsverteilung zwischen Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Vorlieferanten. Aufgrund der niedrigen Fertigungstiefe ergibt sich ein hoher und differenzierter Vorleistungsbedarf, so dass zahlreiche andere Branchen mittelbar an der Wertschöpfung in der Automobilproduktion partizipieren. Investitionsgüter, Material- und Teilelieferungen zur laufenden Fertigung werden unter anderem von der chemischen Industrie, der Textilindustrie, dem Maschinenbau, der elektrotechnischen Industrie, den Ziehereien und Kaltwalzwerken und der eisenschaffenden Industrie bereitgestellt. Darüber hinaus tragen Dienstleistungsbranchen wie Ingenieurbüros, Speditionen und Verkehrsbetriebe zur Entstehung eines Automobils bei; insgesamt sind rund eine Million Menschen in den vorgelagerten Industrien für die Automobilbranche tätig. Diesen sekundären Beschäftigungseffekt über die gesamte automobile Wertschöpfungskette hinzugerechnet, waren im vergangenen Jahr 1,8 Millionen Menschen in der Automobilproduktion tätig. Jeder 7. Arbeitsplatz hängt vom Automobil ab Die Beschäftigungswirkung des Automobils reicht aber noch wesentlich weiter. So verdanken 3,35 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz der Nutzung des Automobils (z. B. Automobil-Handel, -Wartung, -Reparatur, Tankstellen). Darüber hinaus werden vom Nutzer des Automobils Dienstleistungen wie die von Banken, Versicherungen oder von Behörden in Anspruch genommen, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen die mit der Nutzung des Automobils verbunden Arbeitsplätze im Güter- und Personenverkehr (z. B. Speditionen, Taxigewerbe). Rechnet man alle diese Arbeitsplätze zu denjenigen in der Automobilproduktion hinzu, so hängt jeder 7. Arbeitsplatz in Deutschland direkt oder indirekt vom Automobil ab. Insgesamt waren 1998 gut 5 Millionen Menschen rund um das Auto beschäftigt. Jede vierte Steuermark stammt vom Auto Die von der Entwicklung, Herstellung, dem Vertrieb und der Nutzung des Automobils abhängige Bruttowertschöpfung machte 2001 nahezu ein Fünftel des Sozialproduktes aus. Daraus erwuchsen dem Staat im vergangenen Jahr allein über 120 Milliarden Euro Steuereinnahmen, fast ein Viertel des gesamten Steueraufkommens. Allein an automobilspezifischen Abgaben, d. h. Mineralölsteuer, die auf die Mineralölsteuer entfallende Mehrwertsteuer, Kraftfahrzeugsteuer sowie die Straßenbenutzungsgebühr für schwere Nutzfahrzeuge, kassierte der Fiskus etwa 50 Milliarden DM. Umsatz: 60 Prozent wurde im Ausland erwirtschaftet Die deutsche Automobilindustrie erwirtschaftete 2001 einen Umsatz von 202 Milliarden Euro. Davon entfielen 69 Prozent auf die Hersteller von Kraftwagen und deren Motoren, gut 3 Prozent auf die Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Containern sowie 28 Prozent auf die Kfz-Teile- und die -Zubehörindustrie. Damit erzielte allein die Automobilindustrie, die zu den größten Industriebranchen in Deutschland zählt, ein Sechstel des gesamten industriellen Umsatzes. Mit 121 Milliarden Euro erlöste die deutsche Automobilindustrie 60 Prozent ihres Umsatz mit dem Ausland. Kraftfahrzeuge für Europa und die Welt Die deutsche Automobilindustrie konnte auch 2001 ihre Position weltweit auf den meisten Märkten ausbauen. Dank der gestiegenen Nachfrage nach ihren innovativen, qualitativen hochwertigen und damit wettbewerbsfähigen Produkten weitete sie ihre Produktion in und außerhalb Deutschlands aus. Weltweit stellten die deutschen Hersteller 10,0 Mio. Fahrzeuge her, dies entsprach gegenüber 2000 einer Steigerung um 3 Prozent. Dabei fertigten sie knapp 9,2 Mio. Personenkraftwagen und 840.000 Nuzfahrzeuge. Die deutsche Automobilindustrie baute damit ihren Anteil an der Weltproduktion auf 17,9 Prozent weiter aus. Unter Berücksichtigung der den deutschen Herstellern nach Fusionen zuzurechnenden Marken (d.h. inkl. Chrysler) stellten die deutschen Automobilbauer knapp über 12,7 Mio. Kraftwagen her. Ihr Anteil an der weltweiten Produktion erhöhte sich im vergangenen Jahr auf 22,7 Prozent. . Automobilindustrie führende Exportbranche Die Automobilindustrie steht weiterhin an der Spitze der deutschen Exportbranchen. 2001 exportierte die deutsche Automobilindustrie 3,64 Millionen Pkw und 276.000 Nutzfahrzeuge. Die deutsche Automobilausfuhr erreichte einen Gesamtwert von 128 Milliarden Euro. Gut die Hälfte wurde in Partnerländer der Europäischen Union geliefert. Der Wert der Automobileinfuhr belief sich im vergangenen Jahr auf 57 Milliarden Euro. Die Automobilhandelsbilanz wies somit einen Überschuß von über 71 Milliarden Euro auf. Im vergangenen Jahr gewann der Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika weiter an Bedeutung. Das deutsche Exportvolumen stieg gegenüber 2000 um über 9 Prozent auf gut 20 Milliarden Euro. Dem stand ein Importvolumen in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro gegenüber. Damit ist die deutsch-amerikanische Automobilhandelsbilanz mit einem Überschuss von über 17 Milliarden Euro für Deutschland besonders positiv ausgefallen. Ein zunehmend wichtiger Handelspartner im Automobilsektor wird Osteuropa. Die deutsche Automobilindustrie führte Produkte im Wert von fast 14 Milliarden Euro nach OstEuropa aus, gleichzeitig stammte ein Fünftel der gesamten deutschen automobilspezifischen Importe im Wert von gut 11 Milliarden Euro von dort. Steigende Investitionen erhöhen Wettbewerbsfähigkeit Die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die langfristigen Absatzchancen einer Industrie hängen wesentlich von ihren Investitionen ab. Die Bruttoanlageinvestitionen der deutschen Automobilindustrie beliefen sich 2001 in Westdeutschland auf 9,4 Milliarden Euro. Ein Fünftel der gesamten Industrieinvestititionen wurde damit in der Automobilindustrie getätigt. Etwa die Hälfte aller Investitionen entfiel im vergangenen Jahr auf Erweiterungs- und Umstrukturierungsinvestitionen, gefolgt von Rationalisierungsinvestitionen und Ersatzbeschaffungen (30 Prozent). Dieses Jahr beabsichtigt die deutsche Automobilindustrie, ihre Investitionen in Deutschland erneut zu steigern. Mit den drastisch angewachsenen Anforderungen des internationalen Wettbewerbs haben die deutschen Hersteller im Rahmen ihrer Globalisierungsstrategie und aufgrund des Kostendrucks im Inland ihre Direktinvestitionen im Ausland erhöht. Da der im Ausland erzielte Wertschöpfungsanteil in der Regel ergänzt wird durch Aggregate- und Teilelieferungen aus Deutschland, ergeben sich daraus auch Wertschöpfungsbeiträge für die inländische Produktion. Im Jahr 2001 investierten allein die deutschen Automobilhersteller rund 10 Milliarden Euro im Ausland - nicht zuletzt, um ihr Netz von Fertigungsstätten auszuweiten und ihr Vertriebsnetz auszubauen. Mit dem hohen Investitionsvolumen trägt die deutsche Automobilindustrie sowohl im In- als auch im Ausland zur Schaffung von Arbeitsplätzen nicht nur in ihren eigenen Unternehmen, sondern auch in zahlreichen Betrieben der Investitionsgüterindustrie und in den ihr vorgelagerten Branchen bei. Patent-Weltmeister und forschungsintensivste Branche Deutschlands Die deutsche Automobilindustrie hat im vergangenen Jahr 14 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) aufgewendet. Dies entspricht einem Drittel der FuE-Aufwendungen der gesamten Wirtschaft. Damit liegt die Automobilindustrie an der Spitze aller Wirtschaftssektoren in der Bundesrepublik, weit vor den EDV-Herstellern und der Chemischen Industrie. Zum Vergleich: 1991 wendeten die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie erst 5 Milliarden Euro für FuE auf - dies entsprach damals einem Anteil von 18 Prozent an den Forschungsaufwendungen der Gesamtwirtschaft. Als Ergebnis dieser Vorwärtsstrategie steigt auch die Zahl der Patentanmeldungen im deutschen Straßenfahrzeugbau kontinuierlich. Nach neuesten Daten meldeten die in Deutschland ansässigen Unternehmen des Straßenfahrzeugbaus 4.300 Patente an. Das ist erneut Weltspitze und deutlich mehr, als die Konkurrenz beispielsweise aus den USA (3.200) oder Japan (3.100) hervorgebracht hat. 30 Prozent aller Patentanmeldungen stammten damit von Unternehmen des deutschen Straßenfahrzeugbaus. Ohne das Automobil geht es nicht In einer arbeitsteilig organisierten und funktionsräumlich getrennten Volkswirtschaft ist es für jeden Menschen unverzichtbar, am Verkehr teilzunehmen. Die Erfüllung der privaten Mobilitätsbedürftnisse und die Erfüllung der Transportaufgaben sind ohne das Automobil nicht mehr denkbar. In Deutschland werden rund 90 Prozent der Personenverkehrsleistungen mit dem Automobil, einschließlich des Omnibusses, erbracht. Der Freizeitverkehr spielt inzwischen die wichtigste Rolle neben dem Berufs-, Geschäftsreise- und Einkaufsverkehr sowie dem Urlaubsverkehr. Im Güterverkehr trägt das Nutzfahrzeug die größte Last. Etwa 70 Prozent der Transportleistung entfallen in Deutschland auf den Straßengüterverkehr. Dank seiner systemimmanenten Vorteile kann das Nutzfahrzeug flexibel und zeitgenau Güter auch in abgelegene Regionen liefern und eine optimale Versorgung der Bevölkerung sicherstellen sowie hohen Anforderungen an die Logistik - etwa in Just-in-time-Produktionsprozessen - gerecht werden. Das Nutzfahrzeug ist somit die tragende Säule des Gütertransports. Die deutsche Automobilindustrie ist eben nicht nur Opel! Salute 54reab |