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IT-Dienstleister Die Arxes-Aktie hat sich wieder aufgerappelt
28. April 2004 Die Aktie des IT-Dienstleisters Arxes Network Communication Consulting AG ist auf dem besten Weg, ihre bisher wenig rühmliche Vergangenheit an der Börse abzuschütteln. Denn nach einer rasanten Talfahrt in den Jahren 2000 bis 2002 geht es seit einiger Zeit wieder aufwärts mit dem Kurs (siehe Chart unten).
Nach dem Börsengang im Januar 1999, der noch unter dem Namen Hancke & Peter erfolgte, sah zunächst alles ausgesprochen positiv aus. Der erste Kurs wurde mit 45 Euro festgestellt, was gegenüber dem Ausgabepreis von 14,70 Euro eine Verdreifachung war. Im Sog der damals noch vorherrschenden Euphorie am Neuen Markt ging es mit der Notiz sogar bis auf ein Rekordhoch bei 71,20 Euro nach oben.
Doch ebenso wie der gesamte Neue Markt erwies sich diese fulminante Kursentwicklung als Luftblase. Als sich die Geschäfte zusehends eintrübten, kam es zu einem Kursdesaster, der die Notiz bis auf 0,50 Euro zurückwarf. Aber anders als der Neue Markt hat es die Arxes-Aktie immerhin geschafft, bis heute zu überleben. Und es sieht ganz danach aus, als ob das Unternehmen den Ausleseprozeß im Bereich der IT-Dienstleister überleben sollte.
Gewinnwende vollzogen
Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ist endlich wieder positiv und im Geschäftsjahr 2003/2004 peilt der Vorstand hier einen Wert von 3,9 Millionen Euro an. Die vollzogene Schrumpfkur auf einen Umsatz von voraussichtlich 50 Millionen Euro (im Jahr 2000/2001 wurde ein Umsatz von fast 270 Millionen Euro erzielt) fällt damit zwar bitter aus, hilft aber offenbar dabei, die Gesellschaft wieder profitabel zu machen.
Der Vorstand geht jedenfalls von einer nachhaltigen Wende zum Besseren aus. Denn nachdem man sich lange Zeit mit Öffentlichkeitsarbeit bedeckt hielt, präsentiert sich Arxes wieder auf Investorenkonferenzen. Als Kaufargument wird dabei auf eine günstige Bewertung verwiesen. So beziffert der Vorstand das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinnprognose für 2003/2004 auf knapp zehn und das Kurs-Umsatz-Verhältnis auf gut 0,4.
Akzeptable Bewertungsrelationen
Diese Relation gestaltet sich noch etwas vorteilhafter, wenn man bedenkt, daß ein Drittel vom derzeit rund 22 Millionen Euro betragenden Börsenwert durch liquide Mittel von 7,5 Millionen Euro abgedeckt wird. Die Barmittel dürften sich in diesem Jahr sogar noch weiter erhöhen, da man sich noch von zwei Immobilien trennen will, was zudem zu einem Buchgewinn führen dürfte. Außerdem besteht die Aussicht auf Schadensersatz von 2,5 Millionen Euro, falls ein erster Urteilsspruch, der Julius Bär wegen falscher Beratung beim verlustträchtigen „Julius Bär Creativ Fonds“ verurteilte, auch in letzter Instanz bestätigt werden sollte.
Manche Börsianer sind auf die neue Anlagestory der in den Bereichen IT-Beratung, IT-Projekte und IT-Betrieb für mittlere und große Unternehmen (zu den Kunden zählen Firmen wie BMW, Roche oder Bayer) tätigen Arxes bereits aufmerksam geworden. Ausgehend von Mitte April 2003 bewegt sich der Titel inzwischen jedenfalls in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Und werden die Ziele erreicht, dürfte sich diese Aufwärtsentwicklung noch etwas fortsetzen.
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