Barclays,die Bank von London.

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neuester Beitrag: 30.07.21 17:19
eröffnet am: 27.11.07 12:02 von: Peddy78 Anzahl Beiträge: 804
neuester Beitrag: 30.07.21 17:19 von: Joad1982 Leser gesamt: 212679
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21.04.09 17:56

7033 Postings, 5720 Tage dddidiSorry war wieder der stehende

Arivakurs angezeigt.
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"Regel eins lautet: Nie Geld verlieren. Regel zwei lautet: Vergesse nie die Regel Nummer eins." (Warren Buffet)

22.04.09 08:24

22 Postings, 5585 Tage jucolbMorgen Jahreshauptverammlung..

.. von Barclays?

weiß da jemand genaueres?

werden dort irgend welche Zahlen veröffentlicht, die für den Kurs bedeutend sein können?

 

22.04.09 10:54

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Hauptversammlung...?

Mist, wieso sagt mir das keiner rechtzeitig.

Da lobe ich mir doch meine amerikanischen Freunde. Die schicken einem wenigstens rechtzeitig den ganzen Proxy-Voting-Kram. Man kann ja über die Amis schimpfen wie man will, aber sie sind wenigstens fair ihren Aktionären gegenüber - auch wenn man nur eine Hand voll Aktien hält.

Gibt's irgendwelche wichtigen Beschlüsse, die bei BCS anstehen?  

22.04.09 12:12

81 Postings, 5630 Tage Neuproton..hier die nächsten Termine

2009 Annual General Meeting 2009-04-23 11:00 +010023 April 2009, 11:00 AM

2009 Q1 Interim Management Statement 2009-05-07 07:00 +010007 May 2009, 07:00 AM

2009 Barclays Interim Results 2009-08-06 07:00 +010006 August 2009, 07:00 AM

2009 Q3 Interim Management Statement 2009-11-17 07:00 +000017 November 2009, 07:00 AM  

23.04.09 12:32
1

81 Postings, 5630 Tage Neuproton..Auszug aus dem Chief Executive's Statement

"Finally, let me give you a brief update on current trading. Because these are unusual times, we intend, in our Interim Management Statement (which we will publish on 7 May), to give fuller detail on our first quarter performance than we would ordinarily do. But meanwhile, I can tell you, today, that we've had a good start to the year. In the first quarter of 2009, our financial performance is well ahead of the prior year period meaning that we've made good profits, and generated equity as a result."  

23.04.09 12:47

459 Postings, 6342 Tage xmenNews.....

 

sehr positiv......

 

Danke

 

23.04.09 13:01

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Was mich aber ankotzt,...

...ist die Tatsache, dass mir überhaupt keine Unterlagen zum AGM zugeschickt wurden. Bei amerikanischen Unternehmen ist das die Regel. Selbst die Deutsche Teuerkom schickt einem sowas zu, wie ich von einem Bekannten aus erster Hand erfahren konnte.

Ehrlich gesagt, geht mir das gegen den Strich. Wieso sind die Shareholder Relations bei BCS so miserabel?

Da überlege ich mir doch zweimal, ob ich wirklich die lange Fahrt mitmachen will...  

23.04.09 13:19

81 Postings, 5630 Tage Neuproton.. aber Du kannst

auf den Internetseiten von Barclays unter "Inv. Rel." die Termine in Outlook übertragen lassen.  

23.04.09 17:42

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Outlook Synchro schön und gut...

Aber das ersetzt nun mal leider auch keine guten Shareholder Relations. Barclays kann da in meinen Augen leider eher nicht punkten. Schade, da ich ansonsten ja eigentlich von den Assets überzeugt bin. (Zumindest gehe ich davon aus, dass nicht mehr Leichen im Keller liegen als bei BofA oder Citigroup.)

Aber eine ausführliche und rechtzeitige Kommunikation mit den Eigentümern des Unternehmens gehört für mich zu einer guten Unternehmenskultur dazu. Bislang habe ich bezogen auf das AGM von Barclays keinerlei Unterlagen oder Benachrichtigungen erhalten. Daher hätte ich auch an keiner möglichen Abstimmung teilnehmen können. (Wie auch...?)

Ein AGM ist ja schließlich das Äquivalent zu einer Hauptversammlung. Darüber nicht rechtzeitig und ausführlich zu informieren ist für mich eine miserable Kommunikationspolitik.  

29.04.09 12:15
1

2254 Postings, 5862 Tage Super YOGIBarclays hier geht es los

ziel 2,90---3,00
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„Derjenige muß blind sein, der nicht sehen kann,
daß hier auf Erden ein großes Vorhaben,
ein großer Plan ausgeführt wird,…“
       ---Winston Churchill---
Angehängte Grafik:
chart_3years_barclaysbank.png (verkleinert auf 93%) vergrößern
chart_3years_barclaysbank.png

29.04.09 19:36

1751 Postings, 6152 Tage corthWann

gibt es denn die offiziellen Q-Zahlen?  

29.04.09 20:09

7033 Postings, 5720 Tage dddidi7. Mai

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"Regel eins lautet: Nie Geld verlieren. Regel zwei lautet: Vergesse nie die Regel Nummer eins." (Warren Buffet)

30.04.09 10:08

1751 Postings, 6152 Tage corthGibt es

Neuigkeiten oder warum steigen wir so stark weiter?

Oder hängt dies eventuell mit den für den 7. erwarteten (hoffentlich guten) Zahlen zusammen?  

30.04.09 10:58

95 Postings, 6537 Tage armer teufelheute + 12 %

tja zur Zeit mein bester Wert im Depot + 192 %.... so macht Börse mal wieder Spass  

30.04.09 10:59

4877 Postings, 6988 Tage krauty77+ 233 % bei mir...

30.04.09 11:01

81 Postings, 6338 Tage reza66Biete mehr ...

... armer Teufel... bei mir 458% ... Kaufkurs 0,55€  

30.04.09 11:25

2254 Postings, 5862 Tage Super YOGIliebe Aktionäre

hiermit verabschiede ich mich von meinen 20.000st die orgie ist für mich beendet.360%das reicht wenn es am schönsten ist sollte man mitnehmen was man kriegen kann.

Alles gute

Mfg S-Yogi

PS : short wenn niemand dran glaubt, werde noch ein paar tage bei der telekom mitorgen bei 5300 all in short
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„Derjenige muß blind sein, der nicht sehen kann,
daß hier auf Erden ein großes Vorhaben,
ein großer Plan ausgeführt wird,…“
       ---Winston Churchill---

30.04.09 11:35
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4877 Postings, 6988 Tage krauty77Gratuliere...

an Gewinnen ist noch niemand gestorben!  

30.04.09 14:08

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Gratuliere allen Gewinnern,...

...aber gebe auch zu bedenken, dass man nicht nur auf die Performance eines einzelnen Wertes im Depot schauen sollte. Der Blick für "das große Ganze" sollte immer die einzelnen Ergebnisse in Relation setzen, denke ich. Aufgrund der (zumindest für mich) relativ beispiellosen Kursrallye der BCS Aktie seit März war es wohl nicht so schwer, bis heute eine hohe Rendite zu erzielen, wenn man denn den Mumm hatte, zu Kursen von 60-70 Cents zu kaufen.

Für mich war es ein relativ wenig riskantes Unterfangen, allerdings habe ich schon vor ca. einem Jahr angefangen, Barclays zu kaufen. Wohl etwas zu früh, wenn man von einem korrekten Timing ausgeht. Da mir aber Timing "relativ egal" ist, macht mir das nicht viel aus. (Ich sage ausdrücklich relativ egal, weil natürlich im Endeffekt Timing schon eine Rolle spielt, ich aber auch glaube, dass man das auf Dauer kaum perfekt hinkriegen kann. Dazu müsste man wohl in die Zukunft schauen können.)

Will hier keinem den Spaß verderben, aber wir sollten alle so ehrlich sein (auch und vor allem uns selbst gegenüber), dass der Höhenflug einer einzelnen Aktie uns nicht den Blick auf die Gesamtperformance verstellt. Wenn man, wie ich, noch weit jenseits einer Million EUR Gesamtvermögen liegt, dann hilft es auch nichts, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Momentan suche ich emsig nach neuen Gelegenheiten, bin aber noch nicht recht fündig geworden.

Wenn ich jetzt alles, was ich halte, verkaufen würde, dann könnte ich zwar einen Zugewinn von ca. 55% bezogen auf die Zeit seit August 2007 realisieren, aber was sollte ich dann mit dem ganzen Geld machen? Eine Tagesgeldrendite von 2-3% p. a. macht mich nicht hellhörig. Dann lieber noch das Geld privat verleihen und den Banken Konkurrenz machen. Das Problem dabei ist halt nur, dass es dann eine Weile (12-36 Monate) festliegt, und das würde mich wieder unflexibel machen. Außerdem ist es mir als Vermögensverwalter vertraglich untersagt, anvertrautes Geld zu verleihen - genauso, wie Kredite aufzunehmen übrigens.

Da bleibt dann eben die Frage, was mit dem ganzen Geld (Cashquote momentan ca. 35%) machen? Naheliegend wäre z. B. das Nachkaufen bei schon bestehenden Holdings, wenn diese weiter gefallen sind. Eine Taktik, die mir bei meinen Barclays Calls geholfen hat, bei ca. 10 Cents nochmal einige Schnäppchen zu machen. Jetzt stehen die bei über 1,50 EUR. Blöd nur, dass ich von meinen ehemals 38.000 bei 1,00 EUR 8.000 Stück und bei 1,22 EUR nochmal 10.000 Stück verkauft habe. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen? Für mich war es relativ unwahrscheinlich, dass die noch weiter steigen werden, angesichts der drohenden Grippepandemie etc. Aber die Zukunft hat mich wieder wie einen Idioten aussehen lassen. Vielleicht wollte ich auch nur nicht wieder denselben Fehler wie bei Salzgitter machen, wo ich die Calls mit 160% Gewinn hätte verkaufen können. Momentan hängen die immer noch schlapp durch. Aber wer weiß - kommt Zeit, kommt Rat. Noch habe ich ja mehr als ein halbes Jahr.

Der Durchschnitts-Kaufkurs bei den BCS Aktien liegt jedenfalls bei 1,35 EUR (erster Kauf bei ca. 4 EUR vor ca. einem Jahr). Multipliziert mit 12.000 Aktien macht das dann aktuell einen Gewinn von ca. 18.000 EUR. (Bezogen auf Anschaffungskosten von ca. 16.000 EUR immerhin 117,47% Rendite.)

Der Durchschnitts-Kaufkurs bei den BCS-Calls liegt bei ca. 19 Cents (erster Kauf bei 28 Cents Anfang 2009). Multipliziert mit jetzt noch 20.000 (38.000-18.000) Scheinen macht das immer noch einen Gewinn von aktuell ca. 25.000 EUR (zusätzlich ca. 16.000 EUR Gewinn bisher durch Verkäufe realisiert). Meine Gesamtrendite auf die Calls liegt daher momentan bei 660%. (Anschaffungskosten ca. 7.000 EUR, Verkaufserlöse ca. 16.000 EUR, aktueller Marktwert des Restes ca. 28.000 EUR)

Nicht, dass ich hier irgendjemanden beeindrucken will, aber wollte halt nur mal aufzeigen, wie man durch ein beherztes Vorgehen nach einer gründlichen Analyse auf Basis der Fundamentaldaten (Fair Value von BCS für mich nach wie vor bei ca. 4-5 EUR, sofern keine "unvorhergesehenen Ereignisse" dazwischenkommen) und dem Formen einer eigenen Meinung abseits des "Analysten-Mainstream" (siehe z. B. Panmur et al.) am Ende schon (bei etwas Glück) nach relativ kurzer Zeit sehr hohe Renditen erzielen kann.

Das gesamte von mir verwaltete Vermögen beträgt zurzeit ca. 170.000 EUR. Das ursprünglich über einen Zeitraum von mehreren Jahren investierte Kapital beträgt (nach einigen Korrekturbuchungen) ca. 110.000 EUR. Seit August 2007 beträgt der Zugewinn also ca. 60.000 EUR, was ca. 55% entspricht - oder eben ca. 25% p. a.

Will jetzt nicht arrogant klingen oder selbstverliebt, aber kann das irgendein professioneller Vermögensverwalter über die letzten zwei Jahre ebenfalls vorweisen? Ehrlich gesagt, fallen mir da nicht viele ein. Der eine oder andere hier wird vielleicht mit mir gleichziehen oder mich sogar übertrumpfen können. Interessant wäre es ja, wenn jeder mal seine Zahlen nennen würde - nur so zum Vergleich. Wir sind ja hier eh anonym unterwegs...

Wie auch immer, über Leute, die mir die Tür einrennen, damit ich ihr Kapital auch mitverwalte, kann ich mich jedenfalls nicht beklagen. Es ist wohl zurzeit eher so, dass die Mehrheit der Deutschen doch lieber auf ihre Riester-Verträge und fondsgebundene Lebensversicherungen vertrauen und für die Allermeisten "Aktien halt doch nur Teufelszeug sind". Oder vielleicht ist es so wie den Stromversorgern? Ständig bekommen wir ja aufgezeigt, dass wir von denen mit ihren ständigen Preiserhöhungen nur noch abgezockt werden, wie es ihnen gefällt. Allein wechseln tun nur wenige. Und so fügen sie sich eben lieber in ihr Schicksal, als vielleicht ein paar Euro zu sparen. Da fällt mir nur noch ein: "Dummes Wahlvolk, doofe Melkkühe" Vielleicht tue ich damit den Deutschen ja unrecht, aber welches andere Volk in der Welt lässt sich sonst so verarschen und sagt dazu dann auch noch "Amen"...?  

30.04.09 15:58

31 Postings, 5633 Tage Oldstockwenn man davon überzeugt war,

dass BARCLAYS keine weitere Kapitalerhöhung benötigt, und das war ich, als letztes Jahr die Araber eingestiegen sind, dann konnte Barclays mit der Drehung des Marktes nur zu den Spitzengewinnern gehören. Allerdings habe ich anfänglich zwar mit einem fulminanten Anstieg gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Anstieg. Bildet sich eine neue Blase? Ich glaube nicht! Dafür ist die Stimmung noch zu schlecht. Als ich im Januar Barclays gekauft habe, rechnete ich mit einer Performance von 300 % in drei Jahren, auch und gerade deshalb, weil genug Geld in den Markt kommt, da in England die Notenpresse angeworfen wurde. Jetzt aber Obacht: Barclays wie auch andere Banken im angelsächsische Raum stehen vor einer neuen Herausforderung, die da heißt: Inflation! Inflation war noch nie gut für Banken, da die langfristigen Forderungen übermäßig an realem Wert verlieren! Viele sprechen derzeit von einer Deflation. Deflatorische Tendenzen ergeben sich aber nur kurzfristig aufgrund des so noch nie dagewesenen Nachfrageschocks. Wenn die toxischen Wertpapiere per Bargeld von der FED gekauft werden, sitzen die Banken auf Cash, das wieder in den Geldumlauf kommt. Eine zunehmende Dollarentwertung ist somit unumgänglich. Die langfristigen Fundamentaldaten für die Banken sind nicht rosig, so dass ich denke, dass nach den jüngsten Korrekturen sich viele Banken Ihrem fairen Wert genähert haben und mittelfristig nicht mehr viel Aufwärtspotential besitzen. Zumal eine kräftige Selbstreinigung im Bankensektor vermieden wurde und somit gesunde Banken bis auf einige Ausnahmen nicht Kapital daraus schlagen konnten. Der Kauf von Lehman war natürlich ein Glücksfall. Die Kehrseite: mit dem Verkauf von I-Shares hat man natürlich wieder Marktanteile in einem Wachstumssegment verloren.

Das Gebot der Stunde sind meiner Ansicht nach Dinge. Und zwar Dinge in Form von Rohstoffen, deren Fundamentaldaten ausgezeichnet sind. Dazu zähle ich Agrarrohstoffe - nicht zuletzt wegen der zunehmenden Wasserknappheit und der Umweltprobleme. Vielleicht aber auch Silber, dessen industrielle Anwendungsmöglichkeiten sich immer weiter ausdehnen. Ich halte Silber für das Industriemetall der Zukunft. Bei beidem - Silber wie auch Agrarrohstoffen - wächst die Nachfrage stärker als das bereitgestellte Angebot. Der momentane Nachfrageschock macht derzeit die Preise günstig, ändert aber langfristig nichts an der fundamentalen Situation. Man bedenke, dass die Chinesen immer noch ein Wachstum von 6% haben. Asien wird die Region sein, die als erstes aus der Krise kommt und die Nachfrage nach Rohstoffen wird weiter ansteigen. Das momentane Preisniveau läßt die Probleme auf der Angebotsseite nur noch anwachsen, da es zu reinigenden Effekten führt. Mag die Inflation doch kommen: Öl, Mais und Soja werden teurer. Die Kredite der Banken verlieren hingegen an Wert.

Wie seht Ihr das?

Gruß

Oldstock

 

 

30.04.09 18:33

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Wie ich das sehe?

Naja, Rohstoffe haben für mich keinen "fundamentalen Wert", weil sie keine Gewinne erwirtschaften und man  daher leider auch keine Ertragskraft/keinen Buchwert berechnen kann. Soja, Mais, Schweinbäuche und auch Gold und Silber sind immer genau das wert, was der Markt gerade bereit ist, dafür zu zahlen. Ein Unternehmen kann man auch ohne Markt für seine Aktien bewerten. Man probiere dasselbe mal mit Gold - viel Vergnügen...!

Für mich kommen als Investments nur Unternehmen in Frage. Rohstoffe sind für mich keine echten Investments sondern Handelsgüter. Eine Alternative wären eben Rohstoffunternehmen wie Rio Tinto etc. Aber für mich sind die allermeisten schon wieder zu groß. Mit Barclays lief es für mich zugegebenermaßen toll, aber in Zukunft werde ich mich wieder stärker auf Merger, Spin-Offs und kleine Unternehmen konzentrieren. Ganz einfach, weil das Wachstum bei denen noch viel mehr Potenzial bietet.

Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob Deine These mit der Inflation so wirklich hinhaut. Demnach müssten die Banken ja quasi immer unter einer Inflation leiden. Du sagst ja selbst, dass die langfristigen Forderungen darunter leiden. Aber gerade diese werden doch eben auch langfristig gehalten und eine inflationäre Phase ist m. E. immer recht temporär. Wann gab es in der Weltgeschichte mal eine Zeit von kontinuierlich hoher Inflation über Jahre oder Jahrzehnte (von Deutschland zwischen den Kriegen und irgendwelchen Bananenrepubliken in Afrika mal abgesehen)?

Ganz im Gegenteil würde ich behaupten, dass eine moderate Inflation (2-4% p. a.) auf lange Sicht sehr gut für die Wirtschaft und auch für die Aktien der Unternehmen generell ist. Eine hohe Inflation ist zwar für die Unternehmen an sich wieder schlecht, weil die Kaufkraft der Konsumenten stark zurückgeht, aber Inflation sorgt in der Regel auch immer für steigende Aktienkurse. Warum? Ganz einfach deshalb, weil das Unternehmen zwar schon auch unter einer Inflation leidet, sein fundamentaler Wert aber in der Regel nicht so stark absinkt, wie der Kaufkraftverlust der Währung, in der die Aktien notieren, es nahelegen würde. Daher muss der Kurs der Aktien allein schon deshalb eher steigen, um eben diesen Kaufkraftverlust der Währung auszugleichen. Und ich würde behaupten, dass dies für Aktien von Banken gilt wie auch für Aktien von allen anderen Unternehmen.

Bleibe daher nahc wie vor bei meiner Schätzung des Fair Value von BCS bei 4-5 EUR.  

30.04.09 21:25
1

31 Postings, 5633 Tage Oldstockda muß ich aber entschieden einschreiten ;-)

Rohstoffe haben einen Wert schlechthin. Das ist die Logik des Wirtschaftens. Papiergeld ist nur Ersatz für Rohstoffe. Silber, Salz und Gold, ja selbst Getreide war mal ein Zahlungsmittel. Es wurde der Einfachheit halber durch Papiergeld ersetzt. Rohstoffe sind i.d.R. weniger von Spekulation geprägt - von wenigen sehr engen Märkten mal abgesehen. Auch diejenigen, die behaupten, der Ölpreis würde von Spekulanten getrieben, liegen falsch. Spekulanten haben statistisch gesehen nur geringen Einfluß auf den Ölpreis. Sämtliche industrielle Produktion hängt von Rohstoffen ab. Selbst viele Dienstleistungen. Im Übrigen liegst Du falsch, wenn Du sagst, Phasen der Inflation sind meist nur von kurzer Dauer. Die gesamten 70er Jahre waren von Inflation geprägt. Die USA hatten über eine ganze Dekade hinweg durchschnittlich eine Inflation von 10% bei sehr mäßigen Wirtschafts-Wachstumsraten. Entweder die Zentralbank duldet dies oder sie erhöht die Zinsen. Höhere Zinsen führen zu Kreditausfällen. Höhere Inflation zu einer Entwertung der momentanen langfristigen Kredite. Du kannst es drehen und wenden wie Du willst. Beides ist unvorteilhaft für Kreditinstitute. Das Marktumfeld für Kreditinstitute wird schlechter.

Den Wert von Aktien zu bestimmen ist weitaus schwieriger, als den von Rohstoffen. Viele Rohstoffe brauchen wir zum Überleben, sie sind unabdingbar. Eine Barclays-Bank beispielsweise brauche ich nicht. Der "Wert" einer Aktie bestimmt sich i.d.R. von den Erwartungen künftiger Renditen des Unternehmens und alternativen Anlagemöglichkeiten. Einschätzung des Managements, Marktpsychologie, Branche, wirtschaftliches Umfeld, Kapitalausstattung etc.. Bei der Momentaufnahme der Bewertung von Unternehmen spielt die Verfassung des Marktes eine entscheidende Rolle. Panik beendet die Baisse (deshalb bin ich bei Barclays eingestiegen), Euphorie die Hausse.

Im Übrigen zieht der Goldpreis im Moment auch an, weil China seine Goldreserven massiv aufstockt. Ist das etwa eine Absicherung gegen die Entwertung des Dollars? Genau das ist es.

Rohstoffe besitzen einen inneren Wert, Aktien nur einen äußeren.

So long

Oldstock

 

 

 

01.05.09 01:04

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Okay, wir haben eine Diskussionsgrundlage... ;-)

Aber lassen wir es nicht zu sehr ausarten (ist ja immerhin ein BCS-Thread)...

Punkt 1: Wenn Rohstoffe wie Silber und Gold einen "inneren Wert" haben, dann erklär' mir bitte mal, wo der liegen soll. Das Geld (ob aus Papier oder Metall) letztlich auch keinen echten Wert (nämlich nur den draufgedruckten) besitzt, ist ja unbestritten. Was in der Weltgeschichte einmal alles Zahlungsmittel war, will ich auch nicht in Frage stellen. Aber momentan ist es eben vor allem unser Geld und nicht irgendwelche Getreidefuder oder sonstwas. Rohstoffe sind heute kein Zahlungsmittel sondern i. d. R. Ausgangsbasis für die verarbeitende Industrie. Wenn Du mir aber jetzt auch noch erzählen willst, dass die Blase im Ölpreis 2007 nicht spekulativ getrieben war, dann weiß ich nicht, was es sonst gewesen sein soll. Wie kann der "innere Wert" von Öl von einem Jahr aus nächste nur noch halb so groß sein? Natürlich war 2007 eine maßlose Übertreibung verursacht von Hedge-Fonds, was sonst?

Punkt 2: Es kommt darauf an, wie man "hohe Inflation" definiert. Sicher hast Du recht, dass es auch längere Phasen von 10% oder mehr Inflation gegeben hat. Für mich ist eine hohe Inflation (real und nicht hedonistisch gerechnet) ein Wert jenseits von 15-20%. Wenn Du nicht die offiziellen Zahlen der Regierungen nimmst, sondern wirklich das Geldmengenwachstum M3 minus Wirtschaftswachstum bzw. BIP-Wachstum rechnest, dann erhälst Du auch schon für 2007 Werte um 8%. Viel zu viele glauben den offiziellen Zahlen, die immer mal wieder eine Rate von 2-3% (aktuell eher sogar unter 2%) bescheinigen. Für mich ist aber schon lange klar, dass die reale Inflation (die übrigens für jeden anders ist, je nach "Warenkorb") eher in Richtung 10% tendiert. Daher sind die Tagesgeldzinsen von vor kurzem noch 4-5% auch Augenwischerei. Hier wird m. E. trotz allem real Wert vernichtet. Es glaubt nur keiner, bis er es am eigenen Leib spürt...

Punkt 3: Natürlich ist eine sehr hohe Inflation schlecht für die Gläubiger und nur gut für die Schuldner. Aber Banken haben doch in der Regel auch selbst "Schulden", nämlich gegenüber ihren Einlagenkunden. Da holen sie sich ja ihr Geld, das sie weiterverleihen. Insofern würde ich mal annehmen, dass sich der Wertverlust der vergebenen Kredite mit dem Wertverlust der eigenen Schulden ungefähr ausgleicht. Folglich sinken daher die realen Schulden wie auch das reale Vermögen sinkt. Nominell ändert sich aber gar nichts. Der Witz ist nur, dass es m. E. keine Rolle spielt, da unterm Strich der Buchwert gleich bleibt. Das einzige, was sich ändert, ist die Bilanzsumme, wenn die Abschreibungen vorgenommen werden - aber eben auf beiden Seiten der Bilanz.

Punkt 4: Was ist so schwer daran, den inneren oder fairen Wert von Unternehmen bzw. deren Anteilen zu bestimmen? Anhand einer Bilanz und GuV ist das rein technisch ein Kinderspiel. Wie soll man sowas aber mit Rohstoffen machen? Hier gibt es weder Bilanz noch GuV, der innere Wert hängt einzig und allein vom Marktumfeld ab. Je nachdem, wie hoch ein Rohstoff im Kurs steht bzw. nachgefragt wird, so entwickelt sich auch sein Marktpreis. Hier gibt es m. E. keinen fair value oder inneren Wert. Natürlich braucht die Welt Rohstoffe, das ist allein aber noch kein Kriterium, um einen Wert festzulegen. Es hängt eben von der aktuellen Nachfrage ab bzw. deren Entwicklung - und natürlich vom Angebot bzw. der Knappheit, ob künstlich erzeugt oder nicht. Eine Bank wie Barclays braucht eigentlich kein Schwanz, aber dennoch ist sie da und in meinen Augen auch zu recht. Banken haben ihre Funktion und Daseinsberechtigung darin, Kredite zu vergeben (wenn sie es denn auch tun). Ohne Banken sähe die Weltwirtschaft auch etwas komisch aus. Irgendwer müsste sie dann ersetzen, entweder der Staat oder wir selbst, indem wir uns gegenseitig Geld leihen. Aber es ist nunmal ein Fakt, dass ein Großteil der Wirtschaft mit geborgtem Geld wirtschaftet. Schalte den Teil mal aus und Du erhälst das, was wir die ganze Zeit schon sehen - eine Kreditklemme: kaum einer kauft mehr was und keiner produziert daher mehr viel. Die Welt ist nunmal auf Krediten aufgebaut, ob wir das gut finden oder nicht. Aber mal davon abgesehen, interessieren mich von den ganzen Kriterien nur die fundamentalen wie Management, Finanzstärke, Ertragskraft etc. Das wirtschaftliche Umfeld nur insofern, als ich meine Renditeeinschätzungen korrigieren muss. Der Markt aber interessiert mich überhaupt nicht. Ich gehe nicht danach, was der Markt macht oder sagt. Für mich zählt nur meine eigene Meinung.

Nebenbei: Panik beendet die Hausse, und Euphorie die Baisse, aber das ist Dir wahrscheinlich nur verrutscht.

Der Goldpreis interessiert mich auch nicht sonderlich. China befürchtet schon seit langem eine Abwertung des Dollar wegen der Liquiditätsschwemme in den USA. Aber was hat das mit Barclays zu tun? Die Inflation wird ja steigen, da bin ich d'accord. Aber ich sehe darin eben keine Gefahr für Bankaktien. Im Gegenteil: Gerade bei drohender Inflation ist der Kauf von Aktien das beste, was man tun kann, um den Realwert seines Vermögens zu schützen. Eben wegen dem eingebauten Inflationsschutz, wie oben erläutert. Ob jetzt Aktien einer Bank oder eines anderen Unternehmens ist m. E. relativ egal.

Was verstehst Du eigentlich unter "innerem/äußeren Wert"? Für mich ist es genau umgekehrt: Gerade Aktien besitzen einen inneren (fair value) und eine äußeren (Marktbewertung). Bei Rohstoffen gibt es für mich nur einen äußeren, nämlich eben den aktuellen Marktpreis je nach Angebot u. Nachfrage.

Gruß!  

01.05.09 14:54
1

31 Postings, 5633 Tage Oldstockein paar Anmerkungen zum Tag der Arbeit:

Zum Öl:

Es ist einfach sachlich falsch, dass der Ölpreis durch Spekulanten übermäßig beeinflußt wird. Die Anzahl der Termingeschäfte von Spekulanten ist viel zu gering, um den Ölpreis nachhaltig zu beeinflussen. Das ist nun einmal Fakt, auch wenn viele (insbesondere Politiker) fälschlicherweise anderer Meinung sind.

Zur Inflation:

Bei hoher Inflation, werden Spareinlagen i.d.R. abgezogen. Langfristige Kredite hingegen laufen weiter. Es findet eine Verschiebung in der Bilanz statt. Banken werden tendentiell zu Gläubigern.

Innerer und äußerer Wert:

Inneren Wert habe Dinge, die ich zum Leben brauche, wie bspw. Nahrungsmittel. Äußeren Wert haben Dinge, die ich nicht unbedingt zum Leben brauche, bspw. Gold und Aktien.

Hausse und Baisse:

Eine Hausse geht zu Ende, wenn die Euphorie am Markt am größten ist und alle nur noch kaufen wollen. Eine Baisse geht zu Ende wenn der Ausverkauf aufgrund Panik stattfindet und nicht umgekehrt.

Aktien und Inflation:

Bisher war es regelmäßig so, dass in Phasen erhöhter Inflation im Durchschnitt höhere Renditen mit Rohstoffen, als mit Aktien erzielt worden sind. Das weiß auch ein Herr George Soros und ein Herr Jim Rogers, der im Übrigen schon 2005 die Suprime Krise und die Blase am US-Häusermarkt vorhergesehen hat.

Und jetzt werde ich persönlich:

Du hast Dich so ausführlich damit beschäftgt, was Du nun mit Deinem Geld und Deinen Gewinnen machen sollst. Das geht mir nicht anders. Ich rechne mit höherer Inflation, Anleihen und festverzinsliche Schuldverschreibungen sind deshalb das letzte, was ich bei dieser Erwartung kaufen würde. Mir geht es doch einfach darum, Alternativen aufzuzeigen. Mit ausgewählten Aktien kann man immer gut verdienen, wenn man das richtige Näschen hat. Cisco, IBM oder Microsoft Anfang der 80er ins Depot zu legen, wäre keine falsche Entscheidung gewesen. Gegenüber den Wachstumschancen solcher Perlen ist Inflation ein Witz. Mir geht es bei meinen Überlegungen um den breiten Markt. Und wenn Du mich fragst ob sich der S&P 500 oder der DJ/AIG-Commodity in den nächsten Jahren besser entwickeln wird, dann sage ich der DJ/AIG-Index. Und wenn Du mich fragst, ob sich angelsächsische Bankaktien nach dem starken jüngsten Anstieg und der erwarteten Inflation oder chinesische Wasserversorger die nächsten 10 Jahre besser entwickeln werden, dann sage ich chinesische Wasserversorger.

Viele Grüße und einen schönen ersten Mai,

Oldstock

 

02.05.09 15:32

429 Postings, 5715 Tage armageddon2009Am Tag der Arbeit war ich leider zu beschäftigt...

...daher erst jetzt meine Antwort:

Zuallererst muss ich festhalten, dass ich hier keinen Streit über irgendwelche Ansichten austragen will. Es geht mir nur darum, herauszufinden, was objektiv richtig und auch logisch nachvollziehbar ist.

Also nochmal zum Öl:

Wenn es nicht die Spekulanten (also Hedge-Fonds, andere Institutionelle und sonstwer, der an einem kurzfristigen Profit auf Kosten der kleinen Leute, die sich gegen Benzinpreisanstiege nur wehren können, indem sie mehr mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen, interessiert war) waren, dann erklär' mir doch einfach, warum der Ölpreis innherhalb kurzer Zeit von 70 auf 140 US-$ anstieg und dann wieder auf bis unter 50 US-$ fiel. Natürlich kann man auch andere Faktoren wie einen Investitions- und Explorationsstau dafür verantwortlich machen, aber das wäre dann eben nur eine künstliche Verknappung eines ansonsten noch nicht hinreichend (zumindest für Preise um 140 US-$) knappen Gutes, um eben künstlich und mit Absicht den Preis hochzutreiben. Mit der grundlegenden Angebots-/Nachfrage-Situation hatte das in meinen Augen überhaupt nichts mehr zu tun. Die hat sich nämlich in den letzten Jahren kaum verändert. Selbst wenn China & Co. ständig mehr nachfragen, so ergibt sich hieraus kein explosionsartiger Preisanstieg. Das kann mir niemand erzählen. Auch bin ich kein Politiker, aber dennoch kann ich einen Zusammenhang zwischen spekulativen Interessen und einer Blasenbildung erkennen. Woher weißt Du eigentlich so genau, wie hoch der Anteil an Termingeschäften am Gesamtmarkt für Öl ist? Mir stehen hierfür leider keine verlässlichen Zahlen zur Verfügung. Daher kann ich nur raten. Aber ich rate mal, dass eine solche "Fahnenstange" wie 2007-2008 nur durch eine Spekulation erzeugt worden sein kann, und eben nicht durch realistische Zusammenhänge wie Angebot und Nachfrage. Aber das führt uns eh weg vom Thema, weil es doch eigentlich darum ging, zu erörtern, ob man Rohstoffe überhaupt fundamental bewerten kann oder nicht. Nach wie vor bin ich eben auch der Ansicht, dass man das nicht kann. Der Preis für Rohöl wird am Markt gebildet und einen anderen Preis/Wert gibt es nicht. Wenn der Markt wegbricht, dann gibt es keine Möglichkeit, einen Preis/Wert für das Öl zu ermitteln.

Der Preis für Öl entspricht auch gleichzeitig seinem Wert. Hier gibt es m. E. keine Diskrepanz und daher auch keine Möglichkeit, diese Diskrepanz irgendwie durch eine fundamentale Analyse festzustellen und dann durch einen Kauf mit einem Abschlag auf den "fair value" auszunutzen. Oder was ist denn der "fair value" von Rohöl, Getreide oder Gold? Bei einem Unternehmen kann ich eine Ertragskraft ermitteln, bei Rohstoffen geht das nicht, weil sie keine Gewinne aus sich heraus erzeugen können.

Innerer und äußerer Wert:

Das passt hier besser rein, deshalb will ich gleich mal ein grundlegendes Missverständnis beseitigen.  Für mich bedeutet "innerer Wert" den Wert, den ein Unternehmen auf fundamentaler Basis hat, also z. B. seine nachgewiesene Ertragskraft oder sein net asset value. Der äußere Wert ist für mich die aktuelle Marktbewertung. Daher haben wir da wohl aneinander vorbei geredet. Im Englischen gibt es dafür die Begriffe "explicit value" und "implicit value". Ersterer gleicht der fundamentalen Bewertung eines Unternehmens, letzterer spiegelt die aktuelle Marktbewertung wider. Einen Rohstoff kann man nicht fundamental bewerten, daher hat er für mich auch keinen explicit value oder inneren Wert. So wie Du das definierst, kann ich Dir natürlich zustimmen.

Inflation:

Das was Du geschrieben hast, ist ja korrekt. Der Punkt war aber doch, dass Banken einerseits sich Geld von ihren Kunden per Spareinlagen leihen und dieses Geld dann an andere Kunden weiterverleihen. Die Differenz im Zinssatz ergibt den Profit für eine Bank. Spareinlagen sind allerdings - korrekt festgestellt - kurzfristige Verbindlichkeiten. Langfristig vergebene Kredite sind - wie der Name schon nahelegt - langfristige Vermögenswerte. Wenn eine Bank nun bei hoher Inflation auf ihre kurzfristigen Bilanzwerte Abschreibungen vornehmen muss, langfristige hingegen Zeit haben, inflationäre Phasen "auszusitzen", dann werden m. E. doch eher die Verbindlichkeiten reduziert. Die Schulden der Bank fallen im Wert, wohingegen die vergebenen Kredite Zeit haben bis zur Fälligkeit, wenn eine hohe Inflation schon längst wieder Vergangenheit sein kann. Banken leihen sich ja kurzfristig Geld und verleihen es langfristig weiter. Das ist ja die Grundlage ihres Geschäftsmodells. Aber wenn die langfristigen Kredite (Vermögenswerte) kaum von einer mehrjährigen Phase der Inflation berührt werden, wohingegen die kurzfristigen Spareinlagen (Verbindlichkeiten) sich im Wert reduzieren, dann ist das doch in meinen Augen kein Nachteil für eine Bank. Natürlich werden Banken kurzfristig tendenziell eher zu Gläubigern, was in einer hochinflationären Phase immer schlecht ist. Aber diese Phase geht eben auch wieder einmal vorbei und kurzfristig profitiert die Bank sogar davon, während sie langfristig wohl auch eher keinen Nachteil hat. Wenn eine hohe Inflation von 20% oder mehr über Jahrzehnte anhalten sollte, dann ist das allerdings ein Problem, das sehe ich ein. Das ist dann allerdings für uns alle schlecht - außer, wir haben unser Kapital in Unternehmen oder Immobilien angelegt. Rohstoffe dürften natürlich auch profitieren (sind ja schließlich auch Sachwerte), allerdings löst das nicht das Problem der fundamentalen Bewertung derselben.

Hausse und Baisse:

OK, ich gebe zu, dass ich da nicht so lange drüber nachgedacht habe. Sinn machen unser beider Definitionen m. E. aber nicht wirklich. Können wir uns nicht darauf einigen, dass eine Hausse zu Ende geht, wenn die Euphorie nachlässt (und dann irgendwann wohl auch Verkaufspanik einsetzt)? Dann geht eine Baisse eben auch zu Ende, wenn die Panik wieder nachlässt und langsam wieder Zuversicht (Euphorie wohl erst später) aufkommt. Man kann sich hier über die genaue Definition lustig streiten, aber das bringt uns wohl auch nicht weiter. Euphorie steht für mich eben eher für eine Hausse und Panik eher für eine Baisse. Wo genau das eine aufhört und das andere anfängt, darüber streiten sich wohl auch noch die Gelehrten eine Weile.

Aktien und Inflation:

Ganz kurz: Soros und Rogers sind für mich reine Spekulanten, keine Investoren. Daher kann ich mit deren Gerede auch nichts anfangen. Sorry! Dass Aktien von unterbewerten Unternehmen aber langfristig alle anderen Anlageklassen schlagen, steht für mich außer Frage. Es hängt natürlich etwas vom betrachteten Zeitraum ab. Phasen hoher Inflation sind für Rohstoffe sicher von Vorteil. Aber auch Aktien (und Immobilien in guten Lagen sowie fast alle anderen Sachwerte) haben von hoher Inflation regelmäßig profitiert, wohingegen Geldwerte wie das Sparbuch, Fest- oder Tagesgeld u. ä. ein jämmerliches Bild abgegeben haben. Von Vorhersagen halte ich allerdings eher wenig. Da kann man mal richtig und mal voll daneben liegen. Je mehr Vorhersagen einer macht, desto öfter liegt er auch richtig. Reine Wahrscheinlichkeitsrechnung, sonst nichts.

"Persönlich":

Bei der Frage, wie sich in den nächsten Jahren die Inflationsrate enwickeln wird, gehen unsere Ansichten wohl nicht weit auseinander. Allerdings bist Du eben der Ansicht, dass Banken dadurch zu den Verlierern zählen werden, was ich anders sehe. Gute Banken werden in meinen Augen auf lange Sicht (über die nächsten 5-10 Jahre) eher von diesem Umfeld profitieren. Und mal ehrlich: Der jüngste Anstieg war doch nichts, wenn man sich den Kursverfall zuvor anschaut. Das kann man m. E. nicht als echte "Blase" im Bankensektor bewerten. Wenn, und ich sage ausdrücklich wenn sich die Weltwirtschaft wieder erholt und auch die Kreditklemme und Subprimekrise irgendwann behoben sein wird, dann spricht für mich nichts dagegen, dass gute Banken sich auch sehr viel besser erholen als ihre schlechten Pendants. Zu den guten zähle ich eben auch noch BCS. Hoffen wir mal, dass nicht irgendwas ans Licht kommt, was meine Einschätzung fehlerhaft erscheinen lässt. Aber ich gebe natürlich zu, dass ich auch etwas von der Rallye bei BCS überrascht wurde, sonst hätte ich natürlich noch mehr Aktien und Calls gekauft. Genügend Kohle lag ja herum. Aber auf dem momentanen Niveau ist mir die Unterbewertung nicht mehr groß und damit sicher genug, um noch weiter dazuzukaufen. Vielleicht, wenn die Aktien noch einmal abtauchen, wer weiß. Jedenfalls glaube ich, dass BCS seinen fair value noch nicht erreicht hat. Aber wie ich das bei einem Rohstoff merken soll, das leuchtet mir nicht ein. Daher sage ich ganz klar nein zu Rohstoffen an sich. Aber ein Rohstoff-Unternehmen könnte durchaus eine gute Alternative sein. Wir werden sehen. Kommt Zeit, kommt ERKENNTNIS.  

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