AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 07.07.24 21:59
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 4681
neuester Beitrag: 07.07.24 21:59 von: Kleinkapitalis. Leser gesamt: 1781352
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04.07.24 22:41
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788 Postings, 1328 Tage DividendiusEinordnung Abstimmungsergebnisse HV 04.07.2024

Zuerst, Handbuch, finde ich es sehr beachtlich, dass Du eine solch weite Reise zur HV samt Aufwand unternommen hast. Ich denke, sie war NICHT umsonst. Möchte das argumentieren:

Abstimmungsergebnisse sind online:

https://ats.net/download/...34955&refresh=6686f2d5240291720120021

Generell muss man sagen, dass - wenn Vorstand und Aufsichtsrat, gemeinsam eine Tagesordnung vorschlagen - und da meine ich insb. den Vorratsbeschluss für eine künftige KE mit oder ohne Bezugsrecht, dass das dann faktisch auch so abgestimmt wird. Erfahrungsgemäß sind rund 50 % des Kapitals bei der HV anwesend oder vertreten. Beim konkreten TO Punkt 9, waren es 48,89 % des Grundkapitals oder anders gesagt: 18,99 Mio Stimmen. Wenn Androsch und Dörflinger da sind, deren Stiftungen miteinander 13,86 Mio Stimmen halten, dann haben die beiden alleine schon mal die Mehrheit für alles, was (mit Billigung des AR) auf die Tagesordnung geschrieben wird. Im konkreten Fall haben die beiden Stiftungen 72,96 % des Kapitals, des bei der Abstimmung anwesenden Kapitals. Was soll da also noch "schiefgehen" ..... ? Aber das gilt für alle AGs mit ähnlicher Eigentümerstruktur. Vielleicht wäre unter diesem Aspekt ein dritter größerer Einzelaktionär (.... ÖBAG .... ?) vorteilhaft ??

War damit die Mühe für "Nicht Freunde" eines KE Freifahrtscheines von Anfang an umsonst ?

Ja. Uns bleibt das Wissen, dass für eine kommende KE das Einvernehmen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat nötig ist, und da hat Androsch zuletzt das Schlimmste verhindert. Möge er lange leben !

Die "wichtigere Frage": lohnt es sich überhaupt, solche Anstrengungen zu unternehmen, wie Du das gemacht hast, lieber Handbuch ?

JA !! Auch wenn man sich im Vorstand über den Ausgang der Abstimmungen keine Sorgen machen muss, ist es - möchte ich meinen - für die Herren Gerstenmayer und Androsch schon auch informativ, wie groß die Zahl unzufriedener Aktionäre ist - und unzufriedene Aktionäre kann man zwar in Schach halten, aber auf Dauer ist das für die Mächtigen auch mühsam.

Handbuch schreibt, dass gefühlt der HALBE SAAL die Wahlkarte zur Gegenstimme hochgehoben hat. Ich habe meine durch den Vertreter abgegeben. Das mag auf den ersten Blick  nicht "großartig" sein, wenn zur KE Ermächtigung  18,64 Mio PRO-Stimmen gegen nur 0,35 Mio Contrastimmen stehen (bei 0,19 Mio Enthaltungen). Darum habe ich mal einen zweiten Blick auf vorangegangene Beschlüsse dieser Art geworfen:

am 4.7.2013 TO Pkt. 7):  Haben gerade mal 2 (!) Aktionäre mit insgesamt 662 Stimmen (absolute Zahl ...) dagegen gestimmt.

https://ats.net/download/abstimmungsergebnisse-5/...d7c39061720120023

völlig anderes Bild am 4.7.2019 (TO Pkt. 11): Da haben lediglich 80 Aktionäre FÜR die KE Ermächtigung gestimmt und 227 (!) Aktionäre DAGEGEN. Beschlossen wurde das dennoch, weil die 227 Aktionäre "lediglich" 4,67 Mio Stimmen repräsentierten, und die 80 Pro Aktionäre die Kleinigkeit von 20,11 Mio

https://ats.net/download/...=7941&refresh=6686f2d6637ce1720120022

Was kann man, wenn man möchte, darin nun sehen ?

a) wir befinden uns eben schlicht im Kapitalismus. Das Geld regiert - und anders als im politischen Leben gibt es hier eben keinen besonderen Minderheitenschutz oder auch nur erweiterte qualifizierte Mehrheiten, wonach nicht das Vermögen alleine entscheidet, sondern auch die Anzahl der Betroffenen Aktionäre. Gibt es hier einfach nicht.

b) Es mag dessen ungeachtet für den Aufsichtsrat dennoch eine Rolle spielen, ob es so wie 2013 zwei Aktionäre sind, die sich gegen etwas aussprechen, oder wie 2019 immerhin 227 der Anwesenden (das sind immerhin knapp 74 %) gegen etwas eingestellt sind. Immerhin wird Hr. Androsch nachgesagt, die jüngsten KE Pläne nicht unterstützt zu haben. Könnte mir durchaus vorstellen, dass er sich dabei nicht nur von wirtschaftlichen Aspekten leiten ließ, sondern auch von dem Wissen, dass eine beachtliche Zahl der Aktionäre das erwiesener Maßen abgelehnt hat. Aber vielleicht bin ich da einfach nur zu romantisch.

Wie sich diese Zahlen nun heute verhalten (die Zahl der pro und contra stimmenden Aktionäre) ist leider nicht (mehr) nachvollziehbar, weil die Gesellschaft diese Zahlen seit dem Jahr 2021 nicht mehr in die Abstimmungsergebnisse aufnimmt (warum denn eigentlich ....?)

Ich glaube daher, dass die Teilnahme - besonders wenn's nicht rund läuft, durchaus wichtig ist. Auch wenn man vielleicht nicht die Mehrheit des Kapitals erreicht - aber viele Ameisen können einen Wald auch ganz schön aufräumen. Hier liegt eine gewisse Schlüsselrolle: etwas mehr als die Hälfte des Kapitals beteiligt sich an den Entscheidungsfindungen nicht. Und gilt dann halt der Grundsatz: wer schweigt, stimmt zu.

Darum finde ich es persönlich sehr gut, Handbuch - UND KOLLEGEN, denn ich schätze, Cicero und Bonzo waren auch vor Ort - dass Du anwesend warst. Ebenso wie ich es gut finde, dass Socki, wie er es früher angekündigt hatte - über den Vertreter Dr Knapp zugegen war. Wie auch ich selbst und sicherlich noch einige weitere Aktionäre.

Vielleicht sollten sich die Minderheitsaktionäre das nächste Mal "quasi gewerkschaftlich" organisieren ....  

05.07.24 10:31

19 Postings, 857 Tage NMBonzoAnalyse von Erste Bank

05.07.2024 | 08:30
Bewerter Erste Group Bank: Übergewichten
AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. - 2x (deutlich) tiefer

Erste Group reduziert für AT&S die Empfehlung von Kaufen auf Akkumulieren - und das Kursziel von 44,0 auf 24,3 Euro.  

06.07.24 09:22

13 Postings, 1254 Tage Herbert Dobuschnicht nachvollziehbar

kursziel von 44,0 auf 23,4 ....  hab das gefühl das sind würfelergebnisse oder hausnummern.  

06.07.24 14:39
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788 Postings, 1328 Tage Dividendius@ Herbert Dobus. - Kursziel + meine Erwartung

Ich kenne die Analyse von Daniel Lion nicht, nur sein Kursziel von € 24,30. Er ist aber mit AT&S schon lange sehr gut vertraut und er steht mit seinem Ziel auch nicht alleine da, wie AT&S auf der Homepage in der Übersicht Analystenempfehlungen zusammenfasst:

https://ats.net/investoren/aktie/coverage-analystenempfehlungen/

Generell denke ich: Ein Teil der Branche eilt seit 1 1/2 Jahren angetrieben von KI von Erfolg zu Erfolg. Sowohl in den Büchern, als auch am Börsenzettel. AT&S gehört zu dem Teil, wo das nicht der Fall ist. Nun stelle man sich mal vor wie es sein wird, wenn die KI Phantasie nachlässt....

Der zweite Aspekt zum Thema ist für mich, dass seriöse Analysten abgesehen von der Situation der Branche für ihre Beurteilungen nur die wirtschaftlichen Ergebnisse des Unternehmens und den Ausblick des CEO haben. Beides bietet bei AT&S aktuell nicht unbedingt Anlass zur Euphorie. Ob man die 3,1 Mrd. Umsatz erreichen wird, das ist zwar angekündigt, aber bis dahin vergeht noch viel Zeit - und AT&S ist davon - heute - noch ein ordentliches Stück weit entfernt, profitiert am KI Hype nicht wirklich. Und jeder Hype hat mal ein Ende - ob's dann leichter wird, das Ziel zu erreichen, da liegen dann noch einige Geschäftsberichte dazwischen.

Ob € 24,3 oder €  17 oder € 28 etc. das "richtige Ziel" ist, das hängt wohl von der Schwerpunktsetzung der jeweiligen Analysten ab und welche Annahmen sie so treffen. Sieht man sich die Kursentwicklung der letzten 18 Monate an, so muss man leider sagen, dass die Analysten hier auch eine Entwicklung nachzeichnen, die tatsächlich stattgefunden hat.

Es bleibt der Trost:

Der tiefe Fall des AT&S Kurses setzte zu einer Zeit ein, als die meisten Analysten (nicht Raiffeisen, damals dafür gescholten), noch viel höhere Kursziele gesetzt hatten. Und dennoch ging's von € 55,x auf 17,x abwärts. Die Analysten, auch die seriösen, kennen die Zukunft ebenso wenig verlässlich, wie wir. Das bedeutet, in den momentanen schlechten Zeiten von AT&S, dass sie diese auch jetzt nicht mit Sicherheit kennen - AT&S kann auch positiv überraschen.

Fakt ist, dass der Kurs in den zwei Tagen nach der Rede des CEO Gerstenmayer auf der HV neuerlich gewaltig eingebrochen ist. Das ist sicherlich nicht das Werk der Analysten. AT&S hat derzeit einfach nicht mehr zu bieten - wenn nicht mal der CEO vermitteln kann, warum man - HEUTE - Aktien von AT&S kaufen soll. Diesmal möchte ich ihm aber keine "Schuld" zuweisen, man steht einfach dort, wo man derzeit steht und man kann nichts berichten, was es nicht gibt (neue Technologien, neue Kunden die aktuell mehr an der KI Situation profitieren, etc...). Darum fällt der Kurs. Sein Blick in die nähere Zukunft sagen wir mal kommende 18 Monate, dürfte mangels bestätigender Fakten die Anleger nicht überzeugt haben (siehe jüngste Kursentwicklung). Der Ausfall der Dividende - so notwendig das auch leider ist, sogar ich hab dafür gestimmt - ist halt auch keine Motivation, derzeit verstärkt diesen Titel zu kaufen.

Es bleibt die Hoffnung.

Die kommenden Quartalsberichte werden zeigen, ob und mit welcher Dynamik AT&S sich dem gesteckten Ziel der 3,1 Mrd. (= Umsatzverdopplung aus der Zeit Zeit vor Kulim) nähert. Wie eingangs gesagt, dass man trotz KI getriebenen Marktes nicht schon weiter ist, das ist bitter. Sollten wichtige Kunden wie AMD und Intel Terrain aufholen - oder AT&S neue Kunden gewinnen, die derzeit KI bezogen besser aufgestellt sind - so ist das Ziel jedenfalls erreichbar. Dann werden sich auch die Kursziele der Analysten wieder bessern.

Das ist das eine. Das andere ist für mich:

Die massiven Förderungen in den USA und (wie immer abgeschwächt) in Europa, die Industrie in heimische Standorte zu holen, sind für AT&S leider ebenfalls nachteilig. Man baut Leoben aus, die notwendigen Kapazitäten für einen Umsatz von 3,1 Mrd. dürften sich dort aber nicht ausgehen. Kulim ist nicht in Europa und außerdem noch nicht mal fertig oder in einer gewinnbringenden Produktionsphase. NOCH ein Werk in den USA oder der EU geht sich auch nicht aus. Alles ungünstig für AT&S.

ABER: da bin ich schon lange überzeugt, man wird nicht nur nicht von einem Tag auf den anderen auf die Zulieferung aus Asien verzichten können - und (für mich noch viel wichtiger) der Markt alleine der BRICS Staaten ist gewaltig groß und bei weitem noch nicht so gesättigt, wie der westliche Markt. Da steht AT&S am richtigen Standort. Die Vorherrschaft des Westens nähert sich dem Ende (natürlich führt die USA technologisch, aber da möchte ich sagen: "noch"). Die Abkehr vom eigenen "wirtschaftlichen Religionsbekenntnis" des grenzenlosen freien Welthandels, das nur so lange Gültigkeit hatte, als man die Vormachtstellung hatte, die grenzenlose Freiheit auch zu dominieren, und das Errichten von Schutzzöllen als Reaktion auf staatliche Förderung Chinas (und das, indem man gleichzeitig (!) das selbe tut und diverse "Digital Acts" implementiert), lässt mich glauben, dass der nicht von den USA und Europa "beherrschte" Teil des Welthandels rasant an Bedeutung zunimmt. Da ist z.B. China im besonderen und die asiatische Welt im allgemeinen ein wichtiger Player - und da steht AT&S genau richtig. Und dazu zumindest mit Leoben auch noch im Westen ....

Trotz der Analystenziele für AT&S heißt das für mich: die Hoffnung lebt. € 24,3 könnte ein Kursziel sein - oder auch ein Kurs, bei dem man einsteigen möchte.......  

07.07.24 12:56

515 Postings, 648 Tage KeinBörsenguruLage-Einschätzung

Ehrlich gesagt, nach DIESER Rede von Gerstenmeyer ist es schwer, noch an einen Aufschwung der Aktie zu glauben...  

07.07.24 21:59

6 Postings, 292 Tage Kleinkapitalist@Dividendius

Zur globalen Lage - volle Zustimmung. Nur, wenn du das im Standard von dir gibst, wird dein Beitrag gelöscht oder du wirst gleich gesperrt. Man will die Wahrheit nicht wissen, bzw. man darf sie nicht wissen. Und solange das in Europa noch so weitergeht (mit VDL noch sehr lange), solange wird hier nichts weitergehen. Hoffen wir auf ein politisches Umdenken, oder zumindest auf einen Erfolg von Kulim.
ps. Ein IT-Airbus wäre für Europa dringenst notwendig, nur, ein zweites Mal werden die USA so einen Erfolg nicht mehr zulassen.  

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