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Es ist eher das Beiwerk, das Krisenmanagement Wulffs, das zum Stirnrunzeln Anlass gibt. Es zeigt einen Mann, der offenbar hochnervös und wütend darum bemüht war, den ersten Artikel über die Kreditaffäre zu stoppen, der am 13. Dezember in der "Bild"-Zeitung erscheinen sollte. Offenbar in einem Zustand großer Erregung sprach Wulff am Tag vor der Veröffentlichung eine Nachricht auf die Mailbox des "Bild"-Chefredakteurs Kai Diekmann. Er drohte dem Springer-Verlag mit dem "endgültigen Bruch" und erklärte, für ihn und seine Frau sei "der Rubikon überschritten". Sogar von "Krieg führen" war die Rede.
Der Springer-Verlag erklärt sich
Man fragt sich nur: Womit hätte Wulff eigentlich Krieg geführt?
Offiziell schwieg der Springer-Verlag zunächst zu den Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", doch wurden unter der Hand die Darstellungen der beiden Blätter im Verlagshaus längst bestätigt - samt der Zitate. Am Montagnachmittag dann brachte Bild.de eine Erklärung in eigener Sache: Der Bundespräsident habe sich auf der Mailbox von Diekmann empört über die Recherchen zu dem Hauskredit gezeigt, Diekmann unter anderem mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen "Bild"-Redakteur gedroht. Zwei Tage später habe sich Wulff dann entschuldigt - "für Ton und Inhalt seiner Äußerungen auf der Handy-Mailbox."
Der Vorgang ist zumindest eines: wenig präsidiabel. Wulff beendete vor Weihnachten gerade mit seiner Ehefrau eine glanzvolle Staatsvisite auf der arabischen Halbinsel, als er in Kuwait von der geplanten "Bild"-Geschichte erfuhr. Nachdem er Chefredakteur Diekmann nicht persönlich erreichen konnte, hatte er kurz darauf auch noch den Vorstandschef der Springer AG, Mathias Döpfner, angerufen und diesen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE darum gebeten, bei Diekmann zu intervenieren - was Döpfner aber ablehnte. Auch dieser Vorgang wurde vom Springer-Verlag inzwischen offiziell bestätigt. |