was damals geschah ! Wer mit der Zeit geht und nicht ganz unumsichtig ist, dem ist es heute schon gegenwärtig und er muss nicht bis nach Ostern warten, um "Die Getrieben" von damals in einer veristischen Dokumentation bei der Arbeit zu beobachten.
Freunde und Feinde der Merkelschen Politik können gleichermaßen staunen, und sie werden beide in ihren Vorurteilen enttäuscht. Es war alles doch noch ein bisschen anders...
Dargestellt wird mit frappierender Echtheit - die Selbstbeherrschung und der minimalistische Humanismus der nervenstarken Bundeskanzlerin, - ein Seehofer, der ins vorletzte Überlebensgefecht zieht, verbunkert im verschatteten Eigenheim oder in seiner postmonarchischen Staatskanzlei, - ein Söder, der finster und unaufhaltsam zur Macht schreitet, - der unsägliche Maaßen als eifernder, intriganter Prälat, - ein Würstel nagender Altmaier, den es jäh aus seinem Phlegma reißt, in welches er, nach Ansicht vieler, etwas später als Wirtschaftsminister glücklich zurückkehrte. - der Ressentimentpolitiker Orbán, der dem deutschen Europa-Hegemon ans Schienbein treten will, begreiflich und doch schurkisch, - ein Lothar de Maizière, der das eigene Endspiel zergrübelt und grippekrank kaum miterlebt.
Auch wen man das Treiben dieser umständehalber Getriebenen nicht nur - Ironie hin oder her- ein bisschen, sondern auch ganz anders sehen kann - ich schau mir das gern an. Nicht erst am Mittwoch nach Ostern. |