HIV-Diagnoselabor im Taschenformat
Weinheim (AP) Ein tragbarer batteriebetriebener Proteindetektor soll vor allem in Entwicklungsländern die Diagnosemöglichkeiten für HIV verbessern. Das an der US-Universität Harvard entwickelte Taschenlabor POCKET besteht aus einem wenige Quadratmillimeter kleinen Diagnose-Chip für Immuntests und einer Detektoreinheit. Der Test ist nach Angaben der Gesellschaft Deutscher Chemiker ebenso präzise wie Laborverfahren, aber sehr viel schneller. Das Gerät wird mit einer Neun-Volt-Batterie betrieben, die Kosten für die einzelnen Bauteile liegen unter 50 Euro.
Der HIV-Test läuft in den etwa zwei Millimeter breiten Kanälchen des Chips ab, in die jeweils eine Blutprobe eingegeben wird. Diese passiert einen Streifen, auf dem Proteinstücke des HI-Virus fixiert sind. Enthält die Blutprobe Antikörper gegen das Virus, binden diese an die Proteinstücke an. Anschließend wird ein weiterer Antikörpertyp durch die Kanäle geschickt, an den winzige Goldkügelchen gekoppelt sind, und der sich an die HIV-Antikörper haftet.
Wird anschließend eine Flüssigkeit mit Silbernitrat und einem Oxidationsmittel zugegeben, katalysiert das Gold die Oxidation der Silberionen zu metallischem Silber, das sich an den Kanalwänden abscheidet. Der benachbarte Detektor strahlt Licht durch die Kanäle. Auf der anderen Seite des Chips misst dann eine Photodiode, wie stark das Licht durch die Silberschicht geschwächt ist.
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