Im Ringen um eine Abwendung der Pleite hat Athen offenbar eingelenkt. Die Regierung habe die Vorgabe der Gläubiger akzeptiert, in diesem Jahr einen Primärüberschuss - also ein Haushaltssaldo ohne Schuldendienst - von einem Prozent zu erreichen, teilte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel mit. Bislang hatte Athen auf einem Primärüberschuss-Ziel von 0,75 Prozent beharrt, was dem Land geringere Einsparungen abverlangen würde. Griechenlands Finanzminister Giannis Varoufakis hatte zuvor auf längere Laufzeiten zur Schuldentilgung und einen Schuldenerlass gepocht. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte am Sonntag mit einer griechischen Delegation einen weiteren Anlauf unternommen, den Weg für eine Auszahlung von Notkrediten über 7,2 Milliarden Euro zu ebnen. Die Beratungen waren wegen "erheblicher Differenzen" aber ergebnislos abgebrochen worden. Europaweit gaben daraufhin heute die Börsen nach. Die Regierung sei nun mit dem Ein-Prozent-Ziel einverstanden, sagte die Kommissionssprecherin. Allerdings müsse nun die Frage geklärt werden, "ob die Verpflichtungen glaubwürdig sind, um das Ziel zu erreichen". Ein Sprecher der griechischen Regierung sagte, eine Einigung mit den Geldgebern sei "das einzige Ziel". Er hoffe, die Verhandlungen würden rasch wieder aufgenommen. |