Derzeit profitieren Stahlhersteller rund um den Erdball von einem wachsenden Konsum des vor allem im Bau, im Maschinen- und Fahrzeugbau und bei der Röhrenherstellung verwendeten Materials. U.S. Steel hatte erst kürzlich den ersten Gewinn seit 10 Quartalen vorgelegt.
Nachfrageboom…
Warmwalzstahl, wichtiges Produkt zur Fahrzeugherstellung und in der Bauindustrie, hat sich am Weltmarkt seit Jahresbeginn um 6% auf 562 € je Tonne verteuert und in der Spitze am 15. Februar einen Preis von 636,75 € erreicht. Weiterhin bewegen sich die Preise allerdings 5,5% unterhalb des Niveaus vor einem Jahr. Andererseits haben sich auch die Rohstoffkosten der Anbieter erhöht. Im Durchschnitt wird für Eisenerz ein Preis von 160 $ je Tonne erwartet, nach 122 $ im abgelaufenen Jahr.
…und positiver Ausblick
Wie zuletzt die deutschen Rivalen ThyssenKrupp und Salzgitter sieht auch Arcelor Mittal den Markt weiter im Aufwärtstrend. So hob der Konzern seine Schätzung für den globalen Stahlverbrauch an. Er rechnet jetzt mit einem Wachstum von 7,0 bis 7,5% im laufenden Jahr, vor allem dank des anhaltend starken Stahlhungers in China.
Höhere Verkaufspreise und relativ niedrige Lagerbestände deuten demnach darauf hin, dass die saisonale Abkühlung im 3. Quartal anders als im Vorjahr moderat werden dürfte. Sorgen bereitet in der Branche neben den hohen Rohstoffkosten auch die Unsicherheit ob der weltweiten Wirtschaftsentwicklung.
Insbesondere wird befürchtet, dass eine straffere Geldpolitik die Konjunkturlokomotive China bremst. Auch eine deutliche Erholung der Bauindustrie – neben Autoherstellern und Maschinenbauern die dritte wichtige Abnehmerbranche – zeichnet sich bisher nicht ab.
Der Kupfermarkt
Das 2. Quartal 2011 war von wachsenden Risiken im gesamtwirtschaftlichen Umfeld des Kupfermarktes geprägt. Im Mittelpunkt standen dabei finanzielle Ungleichgewichte einzelner Länder sowie Inflationstendenzen in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Der Kupfermarkt selbst erwies sich als weitgehend resistent gegenüber den zunehmenden Unsicherheiten. Der Kupferpreis schwankte in überschaubaren Grenzen und hielt sich insgesamt auf einem hohen Niveau. Er lag im Quartal zumeist über 9.000 $/t und erreichte im Quartalsdurchschnitt eine Höhe von 9.137 $/t. Die fundamentale Marktsituation, die hohe Preise unterstützt, blieb intakt.
Die weltweite Nachfrage nach Kupfer war nach wie vor robust. Bei guter Auftragslage in der Elektroindustrie und Automobilbranche war insbesondere Kupfer für elektrotechnische Anwendungen gesucht. Der wichtigste regionale Einzelmarkt für Kupfer – China – verzeichnete trotz konjunkturdämpfender Maßnahmen weiterhin ein hohes Wirtschaftswachstum mit entsprechendem Metallbedarf.
Die Kupferproduktion war auf der Minen- und Hüttenseite insbesondere in Japan nach wie vor von Störungen betroffen. Diese führten zu Mengeneinbußen und einer entsprechend niedrigeren Kapazitätsauslastung der Kupferhütten. Zur Nachfragedeckung wurde deshalb vermehrt auf vorhandene Bestände zurückgegriffen.